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8. HM8 H)?-., 3. 0I')'tIiI'0PU8 F^?-. und 3. NHI-t6N3i3 H))-. sowie die bei auffallendem Lichte stahlblau aus- sehende 8. laeviMa ä^?-. Die im mittlern Amerika, [* 1] Mexiko, [* 2] Kalifornien wachsende 8. lOpiäopliMa ^?- wird neuerdings vielfach wegen ihrer hygroskopischen Eigenschaften kultiviert; im trocknen Zustande rollen sich die einzelnen Stengel [* 3] zusammen und die ganze Pflanze bildet einen kugeligen, graugrün gefärbten Klumpen; bringt man sie in Wasser, so breiten sich die Stengel wieder aus und erhalten eine schöne saftgrüne Farbe.
Seläm (Salem), ein in alle islamischen Spra- chen aufgenommenes arab. Wort, bedeutet Frieden, Wohlergehen, dann auch Heil und Gruß. ^8-86^in Nwikuiu, «Friede über euch», ist die vom Islam vorgeschriebene ausschließliche Begrüßung der Mo- bammedaner unter sich; der Gegengruß lautet: «^Va- 3.16Ü5UN1 68^86iain», «Und über dir sei Friede!» S. nennt man in Konstantinopel [* 4] auch die eigentümliche Haremsymbolik, nach der ein übersendeter oder über- reichter Gegenstand, eine Blume, eine Frucht oder dergleichen durch einen bekannten, darauf gereimten Spruch eine besondere Vedeutung'gewinnt. Selamlik, Begrüßungs- oder Besuchszimmer, in einem türk. Herrenhause (Konak) die von dem Harem streng geschiedenen Gemächer, in denen der Hausherr Besuch von Fremden empfängt und sie bewirtet oder beherbergt. - S. heißt auch die mit militär. Pomp stattfindende Ceremonie der Auffahrt des Sultans in die Moschee zum Gebet am Freitag.
Selangor, Malaienstaat, s. Salangor. Selanik, der türk. Name für Saloniki [* 5] (s. d.). Selb, Stadt im Bezirksamt Rehau des bayr. Reg.-Bez. Oberfranken, an der links zur Eger [* 6] fließen- den S., im nordöstl. Fichtelgebirge, an der Linie Hof-Eger der Bayr. Staatsbahnen, [* 7] durch Lokalbahn mitdem Vahnhofverbunden, Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht Hof), [* 8] Forst- und Nebenzollamtes, hat Telegraph, [* 9] kath. roman. Kirche; Fabrikation von Baumwollwaren, landwirtschaftlichen Mafchincn, Papier und Porzellan, Brauerei, Dampffügewerk, Torfstiche (Häußellohe) und Granitschleiferei. S. ist Sitz der 9. Sektion derTöpfcrei-Verufsgenossenschaft.
Selbende, soviel wie Salleiste (s. d.). Selbig, Elise, Pseudonym der Schriftstellerin C. S. L. W. von Ahlefeld (s. d.). Selbitz, Marktflecken im Bezirksamt Naila des bayr. Reg.-Bez. Oberfranken, an der zur Saale gehenden S., am östl. Fuße des Frankenwaldes, an der Nebenlinie Hof-Marxgrün-Steben der Vayr. Staatsbahnen, hat (1890) 1670 E., darunter 11 Ka- tholiken, Post, Telegraph, evang. Pfarrkirche, zwei Schlösser; mechan. Weberei, [* 10] Baumwollweberei und Lösfelfabrik. «es Richters. Selbstablehnung (des Richters), s. Ablehnung Selbstausleger, an den Schnellpressen ein Apparat zum Auslegen und Sammeln der bedruck- ten Bogen [* 11] auf einem oder mehrern zu diesem Zwecke bestimmten Tischen. (S. Schnellpresse.) [* 12] Selbstausleser, Brütapparat, s. Fischzucht. Selbstausfchluß, bei elektrischen Klingeln, s. -Elektrische Telegraphen (Bd. 5, S. 1012 a). Selbstbefleckung, s. Onanie. Selbstbetrieb, im Civilprozeß, die den Par- teien oder ihren Vertretern ohne Mitwirkung des Richters überlassenen Handlungen, durch welche der Prozeß eingeleitet oder fortgesetzt wird. Diesen S. hat nach franz. Muster die Deutsche [* 13] Civilprozeßord- ! nung, wenn auch mit Einschränkungen, eingeführt, im Gegensatz zu dem früher grundfätzlich geltenden Offizialbctrieb. Jetzt teilt nicht mehr der Nichter die Klage, die Widerklage, die Beweisantretung, die Verufungsfchrift mit, der Nichter ladet nicht mehr zur Verhandlung, er läßt regelmäßig nickt mehr das Urteil zustellen, er beauftragt nicht den Exekutor zur Pfändung. Dies ist der Partei oder ihrem Vertreter überlassen, welche sich des von ihnen direkt beauf- tragten Gerichtsvollziehers bedienen. Dieser S. hat manche Übelstände hervorgerufen, und die Civil- prozeßordnung wird wohl in dieser Beziehung ge- ändert werden. ^40^). Selbstbewußtsein, s. Bewußtsein (Bd. 2, S. Selbstentäußerungsakte (Zeil-äsn^in^ 0r- äwknce), ein vom Langen Parla- ment(s.d.) erlassenes Gesetz, wodurchvcrbotenwurde, daß ein Mitglied des Parlaments ein Kommando im Heer oder eine Stelle in der Civilverwalwng bekleide. Der eigentliche Urheber, wenn auch nicht der Antragsteller, war Cromwell, der dadurch die dem Oderhaus angehörenden Generale des Parlaments- heers, besonders den säumigen Manchester [* 14] (f. Mon- tagu), beseitigte und damit freie Hand [* 15] erhielt zu einem völligen Systemwechsel in der Kriegführung. Selbstentzündung. Eine S. findet bei gewissen Stoffen (s. Pyrophore) oder Gegenständen, die leicht verbrennlich sind und mitVegicrde Gase [* 16] oder Dämpfe aufsaugen, unter besondern Umständen statt. Mit jener Absorption ist eine Verdichtung der Gase und damit eine Wärmeentwicklung verbunden, die zur Entzündung führen kann, wie man sie beim Döbereinerschen Feuerzeug beobachten kann. S. in freier Luft zeigt sich bei der Holzkohle, wenn sie frisch bereitet und fein gepulvert in größcrn Mengen aufgefchichtct wird. Nicht gehörig entsäuerte Schieß- baumwolle unterliegt gleichfalls der S. Phosphor und verschiedene chem. Präparate, wie dasinder Kriegsfeuerwerkerei angewendete Gemenge von Ka- liumchlorat mit Schwefelantimon, entzünden sich außer durch Reibung [* 17] auch oft von felbst. Aus einer angefeuchteten und dann leickt mit Erde be- deckten Mischung von Eiscnfeilspänen und Schwefel entsteht nach einigen Stunden ein künstlicher Vulkan. Auch Haufen von dicht zusammengeschichtetem Heu, Getreide, [* 18] Sägespünen mancher (namentlich harz- reicher) Holzarten, Wolle, fett- und ölhaltige Tuch- abfälle, Wischlappen u. s. w. können sich in kürzerer oder längerer Zeit entzünden. Die S. der Stein- kohle in Schiffen, die schon zu großen Unglücks- fällen Veranlassung gegeben hat, ist eine Folge von Absorption atmosphärischen Sauerstoffs und der Entwicklung brennbarer Gase aus den Kohlen- lagern; alle Mittel, die man dagegen angewendet, namentlich die Ventilation im Innern der Kohlen- ladungen, haben sich als unwirksam erwiesen. Selbsterregung, die von Siemens entdeckte Fähigkeit einer elektrischen Maschine, [* 19] bei entsprechen- der Wahl der Dimensionen durch den erzeugten Strom die zu seiner Erzeugung erforderliche Feld- stärke durch Anstcigerung der vorhandenen Spuren von Magnetismus [* 20] selbst zu erzeugen. Selbstgifte, Autotorine, hypothetische Gift- stoffe, die im Körper der Tiere und des Menschen durch den Stoffwechselvorgang gebildet werden sollen und fortwährend zur Ausscheidung kommen müssen, wenn nicht eine Selbstvergiftung eintretensoll. Nach- gewiesen sind solche Giftstoffe bisher nicht, wenn auch nicht geleugnet werden kann, daß einzelne Produkte ¶