forlaufend
833
Inscl Palma, Madeirasekt (f. Madeira) [* 1] und Malagasekt (s. Malagaweine) u. s. w. Der Name S. als Bezeichnung für Schaumweine (s. d.) stammt von dem Schauspieler Ludwig De- vrient, der viel in der Weinstube von Lutter A We- gcner in Berlin [* 2] verkehrte und sich dort gern der Rede- weise von Shakespeares Falstaff bediente (der in «König Heinrich IV.» mehrfach «a cup ol Lack», d. h. «ein Glas [* 3] S.» ^Sühweini, fordert). Sekten (lat. sect^ o. i. Regel, Denk- und Hand- lungsweise, übertragen: Partei), ursprünglich die philos.
Schulen, die durch Verschiedenheit ihrer Prin- cipien und Metboden sich gegeneinander abschlössen. Im kirchlichen Sprachgebrauch wurde das Wort auf die kleinern religiösen Parteien übertragen, die wegen Verschiedenheit'in Lehre, [* 4] Kultus und Sitte sich von den großen Kirchengemeinden absonderten. Nicht nur das Christentum, sondern alle ausgebildeten Religionen haben S. aufzuweisen. Die Anhänger einer Sekte heißen Sektierer. Sektion (lat. Lsctio, s. d.), Leichenöffnung (s. Leiche und Obduktion);
Abteilung einer Behörde u. s. w.;
in der deutschen Infanterie eine Unter- abteilung des Zugs von 4 bis l;
Rotten;
in der fran- zösischen die Hälfte eines Peloton, also ein Viertel der Compagnie;
(^ektionskolonne, s. Kolonne. Sektor (lat.), s. Ausschnitt.
Sekunda (lat., «die Zweite»),
die zweite Klasse an höhern Sckulen; Sekundaner, Schüler dieser Klasse. - S. im Weckselrecht, s. Wechselduplikat. Sekundant fvom lat. Lecunäars, begünstigen), der Begleiter, Gehilfe im Kampfe, namentlicb im Zweikampse (Dncll). Er ist Vertrauensmann seines Klienten und bat von demselben alles abzuhalten, was von dem Gegner gegen die vereinbarten oder hergebrachten Regeln des Zweikampfs gestiebt, weswegen er gleichfalls bewaffnet ist, um thätig eingreifen zu können. In früherer Zeit war der S. Mitduellant.
Die Gesetzgebung begünstigt den mit S. ausgefochtenen Zwcikampf, indem z. V. das Reichs-Strafgesetzb. H. 208 dem Richter gestattet, die verwirkte Strafe bis um die Hälfte, iedoch nicht über 15 Jahre, zu erhöhen, wenn der Zwcikampf ohne S. stattfand. Die S. als solche sind straflos l§.209). Anders nach Osterr. Strafgesetzb. s§§. 164, 165^), während wiederum der Osterr. Strafgesetz- entwurf von 1589 den S. für straflos erklärte. Sekundär (lat.), in zweiter Reihe, in zweiterLinie stehend oder auftretend, die zweite Stelle einnehmend, im Gegensatz zu Primär (s. d.); nachfolgend, unter- geordnet; infolge einer andern Krankheit oder nicht am ursprünglichen Sitze der Krankheit erscheinend.
Setundärbahnen, s. Nebenbahnen. Sekundäre Alkohole, s. Alkohole. Sekundäre Amine, s. Ammoniakbasen. Sekundäre Batterie, s. Ladungssäule. Sekundärinfektion, s. Mischinftktion. Sekundarmafchine, f. Hintermasckinc. Sekundärnetz, Sekundärspannung, Se- kundärstrom, s. Primärnctz, Primärspannung, Prima vstrom. Sekundärfchielen, das Abweichen eines vom Schielen [* 5] operierten Auges nach der der frühern Sckielstellung entgegengesetzten Richtung. Sekundärschulen, s. Primärschulen. Sekundasprit, s. Entfuseln. Sekunde llat.), in der Zeit- und Gradmessung [* 6] der 60. Teil einer Minute (s. d.). - In der Musik heißt S. die zweite Notenstufe der Tonleiter, im Ge- Brockhaus' Konversations-Lcxikon. 14. Aufl. XIV. neralbaß der Zusammenklang von Prime und S. Sekundenaccord ist der Septimenaccord, in dem die Septime zum Baßton geworden ist, oder die dritte Verwechselung des wesentlichen Septimenaccords.
Sekunden-Meterkilogramm, s. Effekt. Sekundieren (lat.), Beistand leisten, beim Zwei- kampf als Sekundant (s. d.) dienen. Sekuudtz flat.), in der kath. Kirche die Feier des 50jährigcn Messelesens eines Priesters (s. Primiz). Sekundogenitür lneulat.), die im Privatfürsten- rechte, sowie auch im Familienrechte des hohen Adels neben der Primogenitur (s. d.) vorkommende Bestimmung, daß der Zweitgeborene sseennäo^m- tus) gewisse Vermögens- oderHerrschaftsteile, welckc eine Substanz des Gesamthausvermögens bilden, zu besonderm Besitz und Genuß für sich und seine Nachkommen erhalten soll. Im Hause Habsburg z. B. gründete sich das Recht der in Toscana bis 1859 regierenden Familie auf die S., während die kaiserl. Familie in Österreich-Ungarn [* 7] den Thron [* 8] in- folge der Primogenitur innehat. Auch die Tertio- genitur kommt vor, wonach ähnliche Rechte dem Drittgcborenen gesichert werden. . Sekurität Sekuritätsproteft, Sicherheitsprotest, der Wechselprotest, durch den festgestellt wird, daß der Acceptant auf Erfordern Sicherheit nicht geleistet hat. (S.^Wechselprotcst.) Sekyou, alte Stadt, s. Sicyon. Sela, ein in den Psalmen und bei Habakuk sKap.
8) vorkommendes Wort von völlig dunkler Etymologie. Wahrscheinlich bezieht es sich auf den musikalischen Vortrag der Psalmen und markiert die durch ein Zwischenspiel oder durch das Trompcten- blasen der Priester auszufüllenden Pausen im Ge- sänge. Da es meist am Ende einer Strophe oder eines Psalms steht, so hat man sich gewöhnt, es wie Amen im Sinne von «Punktum!» oder «abgemacht!» 5b1a.oke, s. Haisische. ^zu gebrauchen. Selachier, s. Knorpelsische. Seladon (eigentlich Celadon),
[* 9] Figur indem 1619 erschienenen Roman «^Lti-66» von d'Urfe'; sprichwörtlich für einen schmachtenden Liebhaber. Danack) benannte man auch im 17. Jahrh, eine Modefarbe, ein zartes Grün; die Bezeichnung wurde auf den opaken graugrünen Schmelz chines. und - japau. Porzellan- und Steinzeuggefähe übertragen, welche nun kurzweg S. genannt werden. Seladon v on derDonau, f.Greflinger,Georg. Seladomt, Mineral, 1. Grünerde. ZeiH^ineiia. 3p)'., Selaginelle, Pflanzen- gattung aus der Familie der Lycopodiaccen ff. d.), mit gegen 2W Arten, über die ganze Erde verbrei- tet und nur in kalten Zonen fehlend. Es sind moos- ähnliche Gewächse, die in Rasen auf dem Boden oder an Felsen wachsen. Die Stengel [* 10] sind häusig dicbotom verzweigt und die kleinen Vlättchen liegen dem Stengel meist dicht an. Die cnoständigen Spo- rangicnährcn enthalten Makro- und Mikrosporan- gien. In Teutschland sind nur zwei Arten ein- heimisch und zwar auf hohen Gebirgen, wie Alpen, [* 11] Riefengebirge, Schwarzwald, Harz: 8. ksivstica ^il5 (f. Tafel: Gefäßkryptogamen, [* 9] Fig. 11) und 3. äpinui08a ^4. Z)-. In den Gewächshäusern werden mehrere Arten kultiviert, da sie sich ibres polsterähnlicken Wuchses halber sehr gut zur Ver- zierung von Beeten oder Felspartien u. dgl. eignen; es sind dies besonders die in Südeuropa einbeimi- sche 3. koi-tenäiZ Meit., ferner die amerik. Arten 53 ¶