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gelungen ist, mittels derselben Stücke von bestimm- ter Länge zu liefern, deren eines Ende mit einer durch richtiges Verflechten der Fäden und Litzen ge- bildeten Schlinge versehen ist, während das andere durch Einflechten derart abgerundet ist, daß es sich nicht ausfranst. Die Schlußarbeit der S. bildet das Glätten der Seile, das im Reiben der Oberfläche mit rauhen Körpern besteht, wodurch äußerlich vor- ircim1?e Schäbetcilchen beseitigt und emporstehende Härchen niedergelegt werden. Das früher blühende Scilerbandwerk erliegt mehr und mehr der fabrikmüßigen S., die am stärksten in England ausgebildet ist. Beachtenswertes leisten in Deutschland [* 1] die Seestädte für Marinezwccke, ferner Mannheim, [* 2] Füssen, Landsbcrg, Schretzhcim u. a. Die deutsche Ausfuhr an Seilerwaren betrug (1894) 5,i Mill. M. -
Vgl. Rohrbach, Das Scilcrgewerbe (4. Aufl., Weim. 1886);
Reutlinger, Taschenbuch für Seilfähren, s. Fähre. ^Seiler (Franks. 1891).
SMahrnng, s. Bergbau [* 3] (Bd. 2, S. 761 d). Seilkorb, s.'Fördermaschine. Seilkurve, soviel wie Kettenlinie (s. d.). Seille (spr. ßäj), rechter Nebenfluß der Mosel in Deutsch-Lothringen, entspringt bci Maiziöres, ist oberhalb Marsal durch den (5anal des Salmes de Dieuze (s. d.) mit der Saar verbunden, bildet strecken- weise die Grenze gegen das franz. Depart. Meurthe- et-Moselle und mündet, 130 kin lang, bei Metz. [* 4] Seille (spr. ßüj), 116 Km langer linker Zufluß der Saöne, kommt vom Mont de l'Euthc im franz. Depart. Jura (nordöstlich von Lons-le-Saunier), erhält links bei Louhans (Saöne-ct-Loire) den Se- vron, wird mittels vier Schleusen anf 41 km schiff- bar, empfängt links die Sänne und mündet zwischen den Depart. Ain und Saöne-et-Loire die Grenze Seilpolygon, s. Graphostatik. ^bildend.
Seilriesen, s. Seilbahnen. [* 5] Seilscheibe, [* 6] ein am Umfang mit einer oder mehrern umlaufen- den Rillen versehe- nes Rad (s. beistc- . hcnde Abbildung), das zur Kraftüber- tragung mittels Seil- triebs (s. d.) dient. Seilfchiffahrt oder Drahtseilschlepp- schiffabrt, fovicl wie Kettenfchleppschiffahrt (s. d.). Seiltrieb, ein Trieb- werk, das zur Kraft- übertragung (s. d.) auf mittlere und größere Ent- fernungen dient. Als Kraft [* 7] übertragendes Mittel wird dabei entweder ein Drahtseil [* 8] (für größere Entfernungen) oder ein Hanffeil (für mittlere und kleinere Entfernungen) benutzt.
Ausgedehnte Verwendung findet der Hanfseil trieb zur Übertragung der Arbeit der Dampfmaschinen [* 9] auf die Haupttransmissionswellen. Hierzu wird das Schwungrad als Seilscheibe ausgebildet, über welche die Hanfseile gelegt werden. Diese übertragen die Bewegung auf die Seilscheiben der einzelnen Transmissionswellen, wobei die Kraft vom Motor direkt nach allen Stockwerken einer Fabrikanlage geleitet werden kann, so daß die früher gebräuch- lichen Königswellen (s. d.) entbehrlich werden.
Drahtsciltrieb, von John Fowler (s. d.) ein- geführt, kommt für größte Entfernungen in An- wendung. Wenn die zu treibende Scheibe nicht über 120 m von der treibenden entfernt ist, so werden die freihängenden Seilstücke durch Traq- oder Lcit- rollen gestützt. Ist die Kraft auf größere Entfer- nungen zu übertragen, so wendet man den zusam- mengesetzten S. an. Statt der Tragrollen sind hier doppelte Seilscheiben oder Seilscheiben mit zwei Rinnen angebracht, so daß sich die Transmis- sion aus einer entsprechenden Anzahl einzelner S. zusammensetzt.
Die Rinnen der Seilscheiben entsprechen der Stärke [* 10] des Seils und sind öfters mit Holz, [* 11] Guttapercha, Leder oder Bindfaden aus- gefüttert. Die Verbindung der Seilenden, das Splissen, erfolgt in der Weise, daß man beide Enden auf eine kurze Strecke aufdreht, die Hansseelen ent- fernt und die Drähte wechselseitig ineinander sticht. Bezüglich der Spannungen in den Teilen des Seils gilt dasselbe wie beim Riementrieb (s. d.). Seilzugbahnen, s. Drahtseilbahnen. Seimhonig, s. Honig.
Sein, der einfachste, allgemeinste, eben darum inbaltärmste aller Begriffe. Er kann ebensowohl bcfagen, daß etwas ist (Dasein oder Existenz), wie, was es ist (Wesen, Wesenheit, Essenz). Der von den Eleaten herrührende Begriff eines absoluten, alles Nichtsein ausschließenden S. hat in der Ge- schichte der Philosophie mächtig gewirkt. Obwohl er bestenfalls nur der Ausdruck des höchsten Ge- setzes aller Erkenntnis des Gegenstandes, nämlich des Vcrstandcsgesetzcs der Einbeit des Mannig- faltigen ist, so dachte man sich darunter doch etwas, das für sich existiere; da es nun im Reiche der Er- scheinungen nirgends gesunden wird, so verlegte man es in ein Reich des bloßen Gedankens, eine «intelligiblc» Welt.
Diese transcendente Richtung der Seinslehre ist in der Platonischen und Neuplatoni- schen, der Spinozischen Philosophie, ganz besonders aber im nachkantischen deutschen Idealismus mäch- tig, so namentlich bei Hegel. Aristoteles faßt den Begriff des S. scheinbar nüchterner;
er versteht darunter in erster Linie die Substanz, in zweiter Linie, und erst unter Voraussetzung der Substanz, auch alles übrige, was von derselben nach irgend- einer der Kategorien gültig ausgesagt wird;
und er sucht die Substanz zunächst im sinnlichen Einzel- ding;
aber doch neigt auch seine ganze Philosophie dahin, das S. als ein Absolutes (nicht etwa nach dem Gesetze der Vcrstandescinheit bloß relativ Be- stimmbares) aufzufassen;
wie er denn auch als letzten Abschluß seines Systems die reine, über- sinnliche Substanz nicht entbehren kann.
Die Wissen- schaft vom «S. überhaupt» nannte Aristoteles erste, d. h. grundlegende oder Fundamcntalphilosophie; aus einem zufälligen litterar. Grunde erhielt die Schrift, in der er sie behandelte, den Titel Meta- physik (s. d.), der sich dann auf die Disciplin selber übertrug. Seit Christian Wolf ist, da der Name Metaphysik eine weitere Bedeutung angenommen batte, für die allgemeine Lehre [* 12] vom S. der Name Ontologie in Gebrauch gekommen. Kant er- klärte die alte Ontologie aufzulösen in eine Ana- lytik des reinen Verstandes, d. h. in den Nachweis der Verstandesgcsetze, in denen unsere Grund- begriffe vom Seienden beruhen. Sein ispr. häng, lat. 86iia), 3 km lange und 1 km breite Insel, 10 kin westlich von der Pointe de Raz, einem der westlichsten Vorgebirge Frank- reichs, im Dcpart. Finistere (Ärrondissement Quimper), hat (1891) 842 E., meist Fischer, und ¶