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genehmigtem Verzicht eines Bischofs auf sein Amt, bei Konfessionswechsel, Versetzung in ein anderes Amt durch den Papst, endlich infolge pä'pstl.
Ab- setzung, während die Absetzung eines Bischofs durch den Staat von der Kirche grundsätzlich nicht als Sedisvakanzgrund anerkannt wird. - 8. coufsäLio" NHÜ3, der Beichtstuhl.
Sedez (vom lat. Lsclecim, sechzehn), Buchformat, bei welchem der Bogen [* 1] 16 Blätter oder 32 Seiten hat. Fecigf., hinter lat. Benennungen von fossilen Organismen Abkürzung fürAdamSedgwick (spr. heddsch-), einen engl. Geologen, geb. 1785, gest. 1873. Sedgley (spr. ßeddschle), Stadt in der engl. Grafschaft Stafford, südlich von Wolverhampton, hat (1891) 14961 E.;
Steinkohlen- und Eisengruben, Fabrikation von Nägeln, Schlössern, Eisentisten.
Sedgwilt (spr. ßeddsch-), Catharina Maria, amerik.
Romandichterin, geb. zu Stockbridge (Massachusetts), veröffentlichte 1822 anonym «Lii6 1^6v I^n^iand tkie» (neue Ausg. in den «Ni8c6i1aiii63», 1856).
Ihr folgendes Werk «Iveävvooä» (1824) fand auch in England die gün- stigste Aufnahme, wurde mehrfach übertragen und, besonders in Frankreich, den Romanen Coopers zur Seite gestellt. 1825 erschien «^1i6 ii-aveHer» und 1827 «110^)6 1^63116, or earl^ tim68 in Na33H- cwi36tt8», die für ihre beste Erzählung gilt, wie " (^larencs» (1830) für die schwächste;
ferner «1^6 I)O83U» (1832) UNd «1Ii6 Iiin^V00li3» (1835),
«^Äl63 and 8lc6tcQ63» (1835).
1835 unternahm sie eine Reise durch England, Deutschland, [* 2] die Schweiz [* 3] und Italien, [* 4] deren anziehende Beschreibung, «I^Nei-3 ti'om adroaä to liinäreä at Iioine» (2 Bde., Lond. 1811),
in Amerika [* 5] das größte Interesse erregte. Nicht geringes Verdienst erwarb sie sich durch ihre Iugendschriften, von denen «'1^6 pooi- ricii man anä t1i6 ricii poor iniln» (1836),
«^ i0V6-w1c6n loi- ciiilären» (1838), «N63.U3 Hnä 6nä8, 01- äell'ti-iiinin^» (1838),
«Norkl3 of Mllnn6i'8)) (1846) und »^ks do^ ot'niount I^lii^i" (1848) besonders zu erwähnen sind.
Außerdem hat sie die Lebensbeschreibung der früh verstor- benen Dichterin Lucretia Davidson herausgegeben (1848; deutsch Lpz. 1848).
In allen ihren Werten ist die Tendenz entschieden religiös, der Gedankengang klar und lichtvoll, die Sprache [* 6] einfach, aber anmutig. Sie starb zu Norbury (Massachusetts).
In deutscher Übersetzung erschienen ihre Erzählungen und Novellen mit einer Einleitung von L. Rellstab (6 Bde., Lpz. 1836-37). -
Vgl. I^its and Istterg ok 0. N. 8., hg. von Mary E. Dewey (Neuyork [* 7] 1871).
Sedhiu, Ort am Casamance (s. d.). Sedimentärformationen oderFlözgebirge, die mit Hilfe des Wassers zur Ablagerung gelangten Gebirgsglieder der Erdkruste.
Von den eruptiven Gebirgsgliedern unterscheiden sich dieselben dadurch, daß sie 1) aus lauter einzelnen, dem periodischen Absatz entsprechenden, ziemlich parallel übereinander liegenden Schichten von oft aus zusammengekittetem mineralischem Schutt bestehenden Gesteinen aufge- baut sind;
2) sehr gewöhnlich Reste der damaligen Tier- und Pflanzenwelt umschließen (Versteinerun- gen führen).
Die Gesteine [* 8] der S. (Sedimente, s. d.) sind Konglomerate, Sandsteine, Schiefcrthone, Thon- schiefer, Mergel, Kaltsteine und nur untergeordnet Gips, [* 9] Steinsalz, Kohle.
Man gliedert die S. in einzelne Formationen, deren jede sich durch ihre Versteinerungsführung als ein zusammengehöriges Ganzes, als Absatzprodukte je einer geolog.
Periode zu erkennen geben und die überall, wo sie auftreten, ungefähr die nämlichen organischen Reste bergen. Mehrere unter sich verwandte Formationen bilden eine Gruppe. (S. Geologie, [* 10] Bd. 7, S. 812 a.) Sedimönte (lat.), Sedimentärgeb ilde, sedi- mentäre Gesteine oder Ablagerungen, Ge- steine, die durch Absatz aus dem Wasser gebilder worden sind und zwar entweder durch krystallini- schen Niederschlag aus wässeriger Lösung oder ourck Ablagerung von bis dahin mecharn^ch von den Wassern fortgeführten mineralischen Massen.
Erst- genanntem Vorgange verdanken z. V. Gips, Stein- salz, vielleicht manche Kalksteine ihren Ursprung, , dem zweiten Sand, Kies, Thon und die durch Ver- festigung aus ihnen hervorgehenden Sandsteine, Konglomerate und Thonschiefer. (S. auch Gesteins- bildung, Bd. 7, S. 948 H.) Sedimenteur (spr. -töhr), ein Apparat der Stürkefabrikation (f. Stärkemehl).
Scdisvakanz, s. 86ä68. Sedisvakanzmünzen, Kapitelmünzen, die während der Erledigung münzberechtigter Erz- bistümer, Bistümer und Abteien von den zuständi- gen geistlichen Herren bez. Kollegien geschlagenen Münzen. [* 11] -
Vgl. Zepernick, Die Kapitel- und Sedis- vakanzmünzen (balle 1822; Nachträge 1825 u. 1834).
SoÄitio (lat.), Aufruhr (s. d.). Sedlnitzki, Leopold, Graf von, kath. Konvertit, geb. auf Schloß Geppersdorf in Öster- reichisch-Schlesien, studierte zu Breslau [* 12] Theologie, erhielt 1810 die Priesterweihe, wurde dann in das Domkapitel, später in die königl. Regierung zu Breslau berufen und 1835 zum Fürstbischof ge- wählt. Da er in der Mischehenfrage an dem Stand- punkt der staatlicken Gesetzgebung festhielt, fah er sich bewogen, 1840 auf sein bischöfl.
Amt zu ver- zichten. S. zog sich nach Berlin [* 13] zurück und trat als der erste Vifchof feit der Reformationszeit 1863 zum evang. Glauben über. Er starb Sein Vermögen bestimmte er für Stiftung evang. Anstalten zur Heranbildung von Lehrkräften für Kirche und Schule in Berlin (Paulinum und Johan- neum) und Vreslau(Konvikt für evang. Theologen).
S.s Selbstbiographie ersckien 1872 (Berlin). - !
Vgl. Warum ist Graf Leop.S.,Fürstbisckof vonVres- ! lau, zur evang. Kirche übergetreten? (Vrcsl. 1887); ! Kölbing, Leop. Graf S. (Barm. 1891).
Sedschiftan, Landschaft in Iran, s. Seistan. Seducieren (lat.), verleiten, anführen;
Eeduk- tion, Verführung.
Sedulität (lat.), Emsigkeit. Sedulius, Cölius, christl. Presbyter und Dichter in Irland im 5. Jahrh., schrieb mehrere Gedichte religiösen Inhalts in elegantem Latein.
Das bedeu- tendste derselben, das sog. " (^i-inon i^äckale», be- ! handelt in Hexametern, an Vergil angelehnt, die ! Wunder Jesu und wurde von S. später u. d. T. «0pu3 pascliale» in Prosa übertragen. Von den übrigen Gedichten ist am bekanntesten ein Hymnus auf Chri- stus, genannt «ll^miiuZ adeceäHi'iuL», weil die An- fangsbuchstaben der 23 Strophen die Reihenfolge des Alphabets angeben. Einzelne Teile dieses Hymnus wurden frühe zu Kirchenliedern benutzt, teils auch von Luther verdeutscht. Beste Ausgabe von Huemcr (im " (^oi-MZ Lei-i^wrum 6cci63iH3ti coi-uni latinoi-uin», Bd. 10, Wien [* 14] 1885). - Vgl. Huemer. Ds äsäulii poetae vita. st scriptiL (Wien 1878);
Leimbach, Über den christl. Dichter Caelius S. und dessen (ÜHi-iuen pHZcdals (Goslar [* 15] 1879). ¶