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in Genreartigem, wie die Ahrenlesende Ruth und eine Betende Italienerin, und 1871 eine Psyche. Dann schuf er sür den Giebel der Berliner [* 1] National- galerie die Gruppe der drei bildenden Künste, für ^ das Kriegerdenkmal in Gera [* 2] eine Germania [* 3] (1874), , drei Kolossalgruppen sür die Berliner Königsbrücke, die Statue des Hochmeisters Hermann von Salza, " zwei große histor. Reliefs für die Weichselbrücke in ! Thorn [* 4] und acht Reliefs am Berliner Ratdaus. Von > ihm sind auch die 20 Statuen an den Langseiten l des Reiterstandbildes Friedrich Wilhelms III. in Köln [* 5] ^ (1878^. Die Nationalgalerie in Berlin [* 6] besitzt von ihm den gefährdeten Amor (in Marmor; 1881). ! Auch fertigte er zahlreiche Büsten in Marmor, vor- züglich die des Kronprinzen Friedrich Wilhelm (1872) und des Kaisers Wilhelm I. (1882) sowie die Bronze- ^ büsten der Feldmarschälle Moritz von Dessau, [* 7] Keitb, Gehler für die Ruhmeshalle (1882-83); ferner das Doppeldenkmal der Kaiser Wilhelm I. und Fried- rich III. für Fürstcnwalde (1893). Die Marmor- werke Tanzende Bajadere und Eva gingen in Privat- bcsitz über. S. lebt in Berlin.
Schweinsaffe (Nacacug 8. I5K68U8 nem63ti'i- ! nu8 I)e6m.), genauer Schweinsschwanz äffe, Lapunderaffe, Affe [* 8] aus der Gruppe derMakaten (s. Makako), 55 cm lang, mit15cni langem Schwänze, von kräftiger Gestalt, mit schmutzig fleischfarbenem, langschnauzigem Gesicht, [* 9] Ohren, Händen und Gesäft- ! schwielen. Der Schwanz ist kurz und wird hoch, zu- weilen auch geringelt getragen, daher der Name. Die Haare [* 10] sind ziemlich lang, auf dem Scheitel meist gewirbelt, oben bräunlichgrün, an den Seiten gelblich, unten weiß, an den Backen und am Kinn graulich.
Der S. lebt auf Bornco, Sumatra und wahrscheinlich auch auf Malaka. Ein in der Ge- fangenschaft häufiger, aber meist weichlicher Affe. Kleinere Exemplare werden mit 30 M., große bis zu 100 M. bezahlt. Schweinsberg, Stadt im Kreis [* 11] Kirckhain des preuß. Reg.-Bez. Cassel, rechts an der Ohm, im Halbkreis um einen Basaltkegcl, auf dem sich die um 1230 erbaute Stammburg des Geschlechts Schenk zu Schweinsberg erhebt, hat (1890) 858 E., darunter 12 Katholiken und 41 Isracliten, Post, Fern- sprechverbindung, schöne got. Kirche, zwei Schcnksche Rittergüter mit Schlössern: Torfgruben, Viehzucht. [* 12]
Schweinsborsten, s. Borsten. Schweinschädel, Ort bei Böhmisch-Skalitz (s. d.). Schweinsfeder, s. Saufeder. Schweinsfinne, s. Finnenkrankheit. [* 13] Schweinsgummi, s. (^Insia. Schweinskopf, eine Art des Spinetts (s. d.), so benannt nach seiner eigenartigen Gestalt. Schweinsfchwanzaffe, s. Echweinsaffe. Schweiß (3uäoi-), die tropfbarflüssige Hautaus- dünstung, die von den Schweißdrüsen der Haut [* 14] ab- gesondert wird (s. Haut, Bd. 8, S. 902 a). In ge- wöhnlichem, ruhigem Zustande des Körpers und des Geistes und bei mittlerer Temperatur wird nur so viel Feuchtigkeit abgesondert, als in derselben Zeit wieder verdunstet (die sog. unmerkliche Pcrspi- ration); aber bei reichlichcrm Säfteandrang nach den Schwcißdrüschen oder bei behinderter Ver- dunstung auf der Hautobcrfläche (z. B. unter Wachs- taffet, oder in sehr feuchter Luft, im Dampfbad) er- scheint der tropfbare S. Die chem. Bestandteile des S. sind Wasser (über 99 Proz.), einige sog. flüchtige Fettsäuren (Ameisensäure, Vuttersäure, Essigsäure), denen der frische S. seinen sauern Geruch verdankt, Fette, Cholesterin, Spuren eines Farbstoffs, Harn- stoff und einige Mineralsalze, besonders Kochsalz.
In der Schweißabsonderung kommt also der Haut eine ähnlicke Thätigkeit zu wie etwa den Nieren. Die Absonderung des S. erfolgt durch den Einfluß besonderer Nerven, [* 15] der Schweißnerven, die ihre Erregungen von einer ganz bestimmten Stelle des verlängerten Marks, dem sog. Schweißcentrum, erhalten. Man schützt die tägliche Schweißabsonde- rung des Erwachsenen unter normalen Verhältnissen auf durchfchnittlich 5-800 3; bei reichlicher Wasser- ausnahme, hoher Außentemperatur, anhaltender Muskelanstrengung u. dgl. kann die Schweihbildung beträchtlich, bis zu 1600 Z und noch mehr in einer Stunde, gesteigert werden.
Die durch den S. feucht gehaltenen Abschilferun- gen der Haut geraten leicht in Fäulnis und bedingen 10 denübelriecken 0 enS. (s. Fußschweiß). Unter- drückung des S. ist eine der ersten Folgen der Er- kältung und wird daher als übles Zeichen angesehen, wübrend man den Ausbruch des S. als günstig be- trachtet. Da durch die Haut auch in nicht tropfbar- stüssiger Form viel Wasser sowie auch Kohlensäure aus dem Körper abgegeben wird, so ist begreiflich, wie eine Unterdrückung oiefer respiratorifchen Haut- thätigkcit unter Umständen gefährliche Folgen haben kann.
Die ältern Arzte sahen den Ausbruch von S. in einer Krankheit ganz allgemein als ein gutes Vorzeickcn an (kritischer S.). Bei gewissen Krank- heiten lz. V. Tuberkulose) muß man aber den S. als nachteilig betrachten, weil er meist das Fort- dauern des erschöpfenden Fiebers anzeigt (kolli- quativer S.). Das künstliche Hervorrufen von E. als Heilmittel hat daher nur für folche Fälle Bedeutung, wo die Herstellung der daniederliegen- den Hautthätigkeit Vorteil bringen kann, also z. B. nach Erkältungen, bei Nierenleiden u. dgl.; dagegen ist es durchaus zu widerraten, jeden Kranken schwitzen u lassen, ubcr die schweißtreibenden Mittel Diaphoretische Mittel. ^Schweiß.
Schweiß, englischer, Krankheit, s. Englischer Schweiß, in der Jägersprache das Blut aller Iagdticre, auch wohl der Hunde. [* 16] Schweißarbeit, Schweißen, s. Schmieden und Eisenerzeugung (Bd. 5, S. 930a). Schweißbläschen, Schweißfriesel (3uäa- minll), Hautausschlag, bestehend in hirsekorngroßen durchscheinenden Bläschen, die mit einer wasser- hellen, später trübe werdenden Flüssigkeit erfüllt sind, entsteht infolge starken Schwitzens sowie im Verlaufe mancher Krankheiten, wie des Typhus, Ge- lenkrheumatismus u. a. Behandlung: leichte Kür- perbedeckung, trocknende Streupulver.
Schweißblätter, f. Englischer Sattel. Schweißdrüsen, s. Haut (Bd. 8, S. 902a). Schweißeisen, eine aus einem teigartigen Zu- stande erzeugte Eisensorte, f. Eisen [* 17] (Bd. 5, S. 826 d). Schweißen, s. Schmieden und Eisenerzeugung (Bd. 5, S. 930a); über elektrisches S. s. Löten. Schweißfieber, s. Englischer Schweiß. Schwcißfriesel, s. Echweihblüschen. Schweisjhnnd, ein Hund, der angeschweißtem Hoch- und Sckwarzwild auf der Fährte [* 18] folgt, das- selbe auch hetzt oder stellt. (S. Leithund und Tafel: Hunderassen, [* 19] Fig. 7, Bd. 9, S. 428.) Schweißkanal,' s. Haut (Bd. 8, S. 902a). Schweißöfen, s. Feuerungsanlagen [* 20] (Vd. 6, S. 774d). Schweißpore, s. Haut (Bd. 8, S. 9023.). ¶