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für Räumung von 1 km Gleis betragen in hart- gefrorenem Schnee [* 1] von 1,2 bis 4,75 m Tiefe für einen gewöhnlichen Schneepflug etwa 7 M., für einen Leslicschaufler etwa 1,5 M. In 1 Stunde können ge- räumt werden: mit dem Schneepflug 6,6 km, mit dem Schaufler 19,2 km. Andere Gestalt haben die S. für Straßen und Fußwege.
Für fchmale Steige und ^chienenstränge auf Straften wird der einfache Handschneepflug be- nutzt, für Strahendämme der Strahensämeepflug, der Breiten von 3 bis 4 in vom Schnee reinigt.
Einen günstigern Effekt hat der Schneepflug von Türkoop, eigentlich eine Straßenkchrmaschinc, welche anstatt der Bürstenwalze eine Anzahl einzeln um eine ge- meinsame Achfe drehbarer, gekrümmter Schaufeln besitzt, die den Schnee seitwärts schieben. Zum Freihalten derStraßenbahngleise wer- den Wagen gebaut, welche zwei von den Wagen- achsen aus bewegte Vürstenwalzen besitzen.
Beim Fahren arbeitet stets die Bürste, welche vor der er- sten Achse liegt, währeud die andere ausgerückt ist; auf diese Weise wird durch Hin- und Nücksahren ein Streifen von 2 m Breite [* 2] frei gehalten.
Mit Erfolg sind elektrische Strahenwagen, mit Schaufelrädern am Motor verfehen, zur Freibaltung der Gleise von Schnee verwendet worden.
Für besonders heftige Schneestürme baut die «Union, Elektricitätsgesell- schaft» (Berlin) [* 3] nach dem System Thomson Houston elektrische S., welche im stände sind, selbst fußbohen Schnee von den Gleisen zu entfernen.
Der 8,5 iu lange und 2,6 m breite Wagen hat vier Motoren, von denen zwei zur Bewegung des Wagens felbfl und zwei zur Drehung der Walzen dienen. Schneeprimel, f. Primel (Bd. 13, ^. 440a). Schneeregionen, besser Regionen des ewigen Schnees, Gegenden, in denen so viel Schnee fällt, daß die die Schmelzung desselben be- wirkenden Ursachen, als Sonnenstrahlung, Wind und Regen, nicht vermögen, ihn in den Zeiten zwi- schen den einzelnen Schneefüllcn hinwegzuschmelzen.
Die S. sind begrenzt durch die Schncclinien (s. Firn). Schneereifen, s. Schneeschuhe. [* 4]
auch soviel wie Alpenrose (s. I^iioäollLiiäroQ).
Schneefchaufler, s. Schncepflüge.
Schneeschimmel, f. Ulii^ocwnia..
Schneeschuhe, im weitern Sinne alle schuharti- gcn Vorrichtungen, die dazu dienen, das Einsinken im Schnee zu verhindern, zu welchem Zweck ibre Sohlcufläche im Verhältnis zum Fuß beträchtlich vergrößert ist. Es gehören hierher der besonders in den Alpcnländcrn gebräuchliche Schneereifen, ein runder oder ovaler Holzreifen, der mit Schnü- ren übcrsponnen ist und auf diesem Geflecht ein Stück Lcder oder Gurt als Unterlage für den Fuß trägt;
dernorweg. Truge, ein ovaler und geschweif- ter Holzreifen mit Netz aus Weiden- u. s. w.) Ge- flecht, später Drahtgitterwerk, und Riemen zur Be- festigung, und der indianische und canadische Schneeschuh, aus Nahmen, zwei Querleisten, Netz und Riemcnzug bestehend, von großer Formver- schiedenheit.
Während die genannten Formen der E. wie beim gewöhnlichen Gehen (stapfend) benutzt werden (wobei sich jedoch das Laufen auf cana- dischcn S. dem Gleiten oder Schlürfen sehr nähert), dient der Schneeschuh im engern Sinne, der aus Holz [* 5] (am besten Esche oder Buche) gefertigte nor- dische Schneeschuh oder Ski zum Gleiten und ist zu diesem Zweck auf Kosten der Breite bedeutend verlängert.
Das wechselnde Verhältnis zwischen Breite und Länge (bis 1:27 und selbst 1:32) neben Modifikationen in der fonstigen Bauart bedingt ver- schiedene Typen des Skis, so besonders den Dal-, Lappen-, Finnen- und Telemarktypus, von denen sich der Telemarktypus als der für deutfche Verbültnisse zweckmäßigste erwiesen hat.
Die Länge der S., die die Tragfähigkeit bedingt, richtet sich nach dem Körpergewicht.
Durchschnittsmaß ist 2,i5 bis 2,30 in. Die Tclemarkschuhe (s. nachstehende Abbil- dung; a Seitenansicht, d von oben gesehen) sind in der Mitte wellenförmig nach oben gebogen; beim Gebrauch jedoch müssen sie sich infolge der Be- lastung gerade so weit dnrchbiegen, daß sie horizontal auf der Sckneeflüchc aufliegen, also federn, ein Um- stand, der für die Erleichterung des Lanfens von größter Bedeutung ist.
Das vordere Ende ist auf- wärts gebogen und spitz, das hintere beim Telemark- ski stumpf, beim Lappen- und Finnenschuh ebenfalls spitz und ausstrebend.
An der Sohle verlaust zum Zweck besserer Steuerung eine Rille.
Die S. werden am zweckmäßigsten mittels eines Zehenriemcns und ledernen Fcrsenbügels an der Fußbekleidung (am besten sog. Laufschuben) befestigt.
Das Fortbewegen gesckicbt mit möglichst genäherten Füßen, also nicht durch Ausschreiten, wie beim Schlittschuhlauf, son- dern so, daß die Spuren der S. zwei ununterbrochene Parallelen bilden.
Der (^tab, dessen man sich beim Laufen bedient, soll möglichst wenig benutzt werden und nur das Bremsen [* 6] und Lenken unterstützen. Die Scheibe an ältern Stäben hat gegenwärtig keine Berechtigung mehr. Sie stammt aus der Zeit, in der der ^tab von den Echneeschuhläufern zur Jagd verwendet wurde. S. find schon seit den ältesten Zeiten in Gebrauch. Allgemein verbreitet ist ihre Anwendung besonders ausser Skandinavischen Halbinsel, in Finland, Nord- rußland, Kamtschatka, dem nö'rdl. Amerika [* 7] und Ca- nada. In Teutschland sind die S. seit einiger Zeit mit großem Erfolg eingeführt; ihre praktische Ver- wendbarkeit beim Militär, im Postwesen und im Forstwesen ist erwiesen, und auch im Volk bricht sich der gesunde Sport des Schnceschuhlaufens von Jahr zu Jahr mehr Bahn. -
Vgl. Nansen, Auf S. durch Grönland (deutsch, 2 Bde., Hamb. 1890 -91); Das Schneeschuhlaufcn.
Eine Darstellung, der Gescbichte und der Bedeutung des Schneeschuh- laufcus für Militär-, Jagd-, Sport- und Verkehrs- wesen (hg. von der Redaktion der Zeitschrift «Tou- rist», 2. Aufl., Verl. 1892);
Schollmayer, Auf S. iKlagenf. 1893);
Max Schneider, Katechismus des Wintersports (Lpz. 1894).
Schneetröpfchen, s. 6^antdu8. Schneeweiß, Amalie, s. Joachim, Ios. Schneewürmer, die weichen, sammetschwarzen Larven der Gattung iLle^lioi-nä aus der Käfer- familie der Weichhäutcr (s. d.), die unter Laub, Moos, zwiscbcn Wurzeln u. s. w. überwintern und durch plötzliches Tauwettcr oder durch Sturm aus ihren Winterquartieren vertrieben werden, erschei- nen bisweilen in großen Massen auf dem Schnee und babcn dadurch Veranlassung zu der Sage vom Inscktcnrcgen gegeben. Schneezäune, s. Eisenbahnbau [* 8] (Bd. 5, S.839a). ¶