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bietet der hohe Preis die Anwendung desselben in reinem Zustand für größere Maschinen, während das aus alten Knochen [* 1] gewonnene Knochenfett leicht verharzt und stark säurehaltig ist.
Unter dem Namen Klauenfett ist auch eine gute Sorte Pferdefett in Gebrauck, deren Preis geringer ist. In Amerika [* 2] wird vielfach ein ganz heller Fisch- thran verwendet.
Die größte Verbreitung haben neuerdings die mineralischen S. gesunden. Es sind dies schwere, zum Brennen nicht verwendbare Pe- trolcumsorten, sowie Rückstände, die sich bei der Rektifikation des Petroleums und bei der Parafsin- fabrikation ergeben, unter denen das sog. Vul- kan öl oder Phönix öl und, als das beste der- artige S., das Vaselin, am meisten bekannt sind. Häusig werden auch Fette animalischen und vege- tabilischen Ursprungs, mit Mineralölen gemischt, als S. gebraucht. Dickflüssige S. sind hauptsächlich da in Anwen- dung, wo die sich reibenden Flächen unter so hohem Druck stehen, dah dünnflüssige Öle [* 3] gänzlich heraus- gepreßt werden würden;
sie bestehen meist aus einem Gemisch von Talg mit verseiftem Baumöl oder Rüböl.
Die gebräuchlichsten S. unter den festen Fetten sind Talg und Palmöl, von denen ersteres sowohl in robem als in ausgelassenem Zustand Verwendung findet.
Zum Schmieren von Wellen [* 4] eignen sich diese Fette meist nicht, weil sie erst dann zur Wirkung gelangen, wenn die Welle sich so warm gelaufen hat, daß ein schmelzen des festen Schmier- matcrials eintritt.
Den fettigen Ölen gegenüber haben die Mineralöle, abgesehen von ihrer Wohl- feilheit, bei gleicher Schmierfähigkcit den Vorzug der Unveränderlichkcit.
Dieselben verharzen nicht, und während die fettigen Öle schon bei einer dem Gefrierpunkt dcs Wassers nahe liegenden Tempe- ratur erstarren, werden sie in der größten Winter- kälte höchstens dickflüssig, wie sie andererseits auch bei hohen Temperaturen ohne Gefahr der Ver- dampfung zu verwenden sind, da sie erst bei etwa 250° 0. Dampfbildung zeigen.
Ein wiä)tiger Vor- zug der mineralischen S. vor den animalischen und vegetabilischen besteht ferner darin, daß sie nicht die Bildung von Fettsäure zulassen, durch wclcbe dic metallischen Flächen angegriffen werden.
Dabei sind die mineralischen S. von so verschiedener Kon- sistenz herstellbar, daß sie für alle Arten von Ma- schinen mit gleichem Vorteil verwendet werden ton- nen. Die Untersuchung dcs Wertes eines S. erstreckt sich auf die Bestimmung der innern Reibung [* 5] (für Öle: Apparate von Klein, Schanzlin & Becker, von Engler, Künklcr; für konsistente Fette: Apparate von Küßling, Künkler), specifisches Gewicht, Erstarrungs- punkt, Flammpunkt, Säuregehalt, Verunreinigung.
Für hohe Temperaturen verwendet man statt dcr eigentlichen S. auch leicht schmelzbare Legierungen oder Mischungen von Graphit mit Paraffin, [* 6] Vlei- und Zinkpulvcr u. s. w. (Vgl. Antifriktionsmetall, Carbonstifte.) Die Fabrikation von S. hat in neuerer Zeit großartige Verhältnisse angenommen. -
Vgl. Künkler, Die Mafchincnfchmierung, die S. und ihre Untersuchung (Mannh. 18W);
Rosimäßler, Die Petroleum- und Schmicrölfabrikation (Lpz. 1893);
Großmann, Die S. Methoden zu ihrcr Unter- suchung und Wertbcstimmung (Wicsb. 1894).
Schmierpresse, s. Schmierapparate. [* 7]
Schmierwege, s. Holztransportwesen (Bd. 9, S. 323 a). Schminkbohne, s. Gartenbohne und ^rac^is. Schminke, ein Toilettcnmittel zur vorüber- gehenden Verschönerung des Teints, bestehend aus pulvcrförmigen Mischungen aus Stärkemehl, be- sonders Neismehl (?0iiäi-6 äs ri^), dem Mehl [* 8] von geschälten und ausgepreßten Mandeln und Nüssen, Talk- oder Speckstcinpulver, Zinkorvd, basischem Wismutchlorid und -Nitrit (Liane ä'^Zpn^ns und IMne äs kaicl), die beim Gebrauch entweder ver- mittelst eines Hasenpfötchens oder mit cincm Vaufch von Schwanenpelz (Puderquasten) auf die Haut [* 9] ge- bracht werden.
Mit Karmin, Karthamin (dem Farb- stoff dcs Saflors) oder gewissen Tcerfarbcn, wie Eosin, versetzt, bilden diese Gemische die rote S. Zur Erhöhung der Röte der Lippen dient eine ver- dünnte Lösung von Karmin in Salmiakgeist und Noscnwasscr.
Das rote Schminkpapier, ebenso auch die echte span. Schminkwolle enthalten durchgängig Karthamin (Nou^s vö^otai, I^oss ve^tHiß), den der Haut am wenigsten nachteiligen Farbstoff.
Ein rotes Schminkmittcl ist auch das aus Harnsäure dar- gestellte Alloxan (scimouäa), ein weißes Pulver, das auf der Haut eine rote Färbung hervorruft.
Die blaue S. für die Adern ist eine Mischung von Talkpulvcr mit feinstem Berliner Blau. [* 10]
Von den gewöhnlichen S. sind verschieden die Fett schmin- ken (mit Mandelöl versetzte Schminkpulver), die in festen Stangen und auch als weichere Masse in Porzellandoien verkauft werden.
Hamburg, [* 11] Berlin [* 12] und Leipzig [* 13] liefern namentlich derartige kosmetische Präparate. -
Vgl. Altmann, Die Maske des Schauspielers, praktische Anleitung der Kunst, sich zu schminken (2. Aufl., Verl. 1875).
Schminkläppcheu, s. Vezetten. Schminkpflcisterchen, s. ^lov^L. Schminkweiß, s. I^Ianc ä'^FMFne. Schmirgel oder Smirgel, ein Schleifmittel für Metalle, Glas, [* 14] Stein.
Der durch große Härte ausgezeichnete echte S. (Narosschmirgel) be- steht aus einer stark eisenhaltigen Varietät von Aluminiumoryd (s. d.) oder Korund [* 15] (s. d.), un- echter S. aus Eisenglanz, mit Quarz gemischt. Der S. wird durch Aufbereitung in Pulver von abweichender Feinheit verwandelt und entweder ohne weiteres in dieser Form benutzt, wobei das Pulver auf ein geeignetes Werkzeug (Schmirgel- feile, f. d.; Schmirgelkluppe, f. Kluppe) [* 16] aufgebracht wird, oder zur Darstellung künstlicher Steine ver- wendet, welche als Schleifsteine dienen. (S. Schlei- fen und Edclsteinschleiferei, Bd. 5, E. 712 a.) Schmirgel, die Dotterblume, f. lüaltiia. Schmirgelfeile, ein hartes Holzstück, welches, mit Schmirgel und Öl bestrichen, zum Schleifen ver- schiedener Metallgcgenstände dient. Schmirgelkluppe, s. Kluppe. ^S. 712a). Schmirgelmühlen, s. Edelsteinschleiferei (Bd. 5, Schmitt, Aloys, Pianist, geb. zu Erlcnbach in Bayern, [* 17] wurde von seinem Vater, dann von Andrö in Offcnbach unterrichtet und nahm feinen Aufenthalt in Frankfurt [* 18] a. M., wo er starb. Er war als Klavierlehrer berühmt und sehr gesucht; seine Schulwerke für diefes Instrument sind noch setzt brauchbar. - Sein Sohn und Schüler, GeorgAloysS., geb. in Hannover, [* 19] war seit 1857 Hofkapellmeister in Schwerin. [* 20] Er trat 1802 in den Ruhestand und lebt feit 1893 als Dirigent dcs Drcihigfchen Chorgcsangvercins in Schmittenhöhe, s. Zell (am Sce).
^Dresden. [* 21] Schmitz, Bruno, Architekt, geb. in Düsseldorf, [* 22] bildete sich auf der dortigen ¶