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steht senkrecht zu ihr.
Zwei aufeinanderfolgende S. bilden den Torsionswinkel.
Schmiele, Pflanzengattung, s. ^.ira. Schmierapparate, [* 1] Vorrichtungen, welche die Reibung [* 2] und Abnutzung aneinander bewegter Ma- schinenteile durch Zuführung geeigneter Substanzen (Schmiermittels.d.) vermindern.
Die Scbmicr- gefaße können an dem zu schmierenden Maschinen- teil (Zapfenlager, Kreuzkopf [* 3] u. s. w.) angegossen oder angeschmiedet sein (Schmierbecher, Sckmicr- schalen), oder als besondere Teile aufgeschraubt wer- den (S. im engern Sinne).
Zuletztern gehören die Selbstöler, von denen die Nadelöler oder Na- delsckmierbüchfen verbreitet sind;
es sind Ge- fäße, in der Regel aus Glas, [* 4] in deren Ausflußrohre ein Drahtstift steckt, an welchem das Öl bei der Be- wegung des erstern durch die Erschütterung berab- fließt, während im Ruhezustand kein Ausfließen erfolgt, ähnlich sind die aerodynamischen S. eingerichtet, bei welchen das Öl infolge der Be- wegung des Zapfens durch Kapillarröhrchen auf dielen herabgesaugt wird.
Die Kapillarität wirkt auch bei den Dochtschmiergefäßen, in denen eine Röhre bis fast an den Deckel und andererseits bis an die zu schmierende Welle reickt;
in diese Röhre wird das eine Ende eines Dochtes einge- schobcn, dessen anderes Ende in das Öl taucht.
Ein Nachteil dieses Apparats besteht darin, daß auch während des Stillstandes der Maschine [* 5] Öl zufließt. Zum Schmieren mit festen Fetten, Thran u. s. w. bedient man sich entweder solcher Apparate, die beim Schmelzen der untern Schicht automatisch das konsistente Fett nachschieben, wie bei dem To- voteschen Schmiergefäß, oder folcher, bei denen der Deckel mit der Hand [* 6] nach und nach herunter- geschraubt und so das Fett immer leicht an die Welle angedrückt wird, wie bei den Stauffer- fchen Schmiergefäßen.
Eine besondere Art von S. sind diejenigen, welche zum Schmieren von Flüchen dienen, die unter Dampfdruck arbeiten, wie z. B. Schieberspiegel, Dampfcylinder.
Hierher gehören die Schmier- hähue;
sie bestehen aus einem Gefäß, [* 7] das oben und unten durch einen Hahn [* 8] abfckließbar ist;
über dem obern Hahn befindet sich ein Trichter zum Ein- bringen des Öles.
Öffnet man bei geschlossenem untern Hahn den obern, so tritt Öl aus dem Trich- ter in das Gefäß;
um das Öl dem Tampfraum ein- zuverleiben, schließt man den obern Hahn und öff- net den untern.
Selbstthätig wirken die Öltropf- ap parate, bei denen der Dampf [* 9] zeitweilig über das Öl geleitet wird und dieses tropfenweise in den Cylinder treibt;
ferner diejenigen, wo das Öl durch sein niedriges specifisches Gewicht gehoben wird und in gleichem Maße abstießt, wie sich der in das Schmiergcfäß einströmende Dampf kondensiert. In neuerer Zeit haben sich für im Dampf arbei- tende Maschinenteile die sog. Schmierpresfen oder Ölpumpen mehr und mehr eingebürgert.
Das Öl oder Maschinenfett wird dabei den zu schmierenden Flächen (Schieberspiegel, Cylinderwände) nicht un- mittelbar zugeführt, sondern tropfenweise durch ein dünnes Rohr direkt in die Dampfleitung vor dem Cylinder hineingebracht, so daß es sich mit dem strömenden Dampfe mifcht und mit ihm sehr fein verteilt auf die zu schmierenden Flächen gelangt. Das Öl muß dabei während des Ganges der Ma- schine immer gleichmäßig in die Leitung gepreßt werden.
Dies wird entweder von kleinen Pumpen [* 10] besorgt, welche, von der Dampfmaschine [* 11] in Thätig- keit gesetzt, aus einem Vorratsgefäß das Öl ab- saugen und durch ein vor der Einmündung in den Dampfraum angebrachtes Rückschlagmittel hindurch in den letztern hineinpressen, oder es werden Öl- pressen verwendet, bei denen ein größerer Cylinder mit Öl gefüllt wird, in welchem der Kolben, von der Maschine aus bewegt, sehr langsam vorgescho- ben wird, wobei das Öl in entsprechendem Maße wie oben in den Dampfstrahl gelangt.
Von diesen S. haben sich weiter verbreitet die Echmierpumpe von C. E. Rost & Co., Dresden, [* 12] und die Schmier- presse von Mollerup, letztere besonders auch bei Echiffsmaschinen.
Schmierbrand, s. Brand (des Getreides).
Schmiere, eine herumziehende Theatergesell- schaft ;
in der Gaunersprache hecht S. (oder Schmire, vom hebr.) Wacbe, Wächter, Wachtposten, Wacht- gebäude, daher S. stehen Wache halten, aufpassen. (S. auch Schmiermittel.) Schmierhahn, s. (^chmierapparate. Schmierkur, Inunktionskur, Friktions- kur (frz. Franä i-Lin^äe), die Behandlung der Sy- philis vermittelst methodischer Einreibung von grauer Quecksilbersalbe in die Haut. [* 13] (S. Syphilis.) Schmiermittel, Schmiere, im allgemeinen ölige oder fettige Substanzen in dünnflüssigem, dick- flüssigem oder sestem Zustand, welche dazu dienen, den bei der Bewegung der Maschinen, auch der Wagen, Uhren [* 14] u.s. w. durch die Reibung bedingten Kraftverlust zu verringern, sowie der durch dieselbe bewirkten Erhitzung und Zerstörung der bewegten Teile vorzubeugen.
Diese Wirkung wird erreicht, indem man die S. mittels der Echmicrapparate (s. d.) zwischen die sich reibenden Flächen bringt, wo sie ver- möge ihrer Eigenschaft, die Poren der Körper zu ver- stopfen, die kleinsten Unebenheiten ausgleichen.
Nach Gadolin betragen die durch Maschinenreibung ent- standenen Arbeitsverluste durchschnittlich 25 Proz. der von den Motoren erzeugten mechan. Arbeit, so daß z. V. von dem jährlichen Kohlenbedarf aller Dampfmaschinen [* 15] der Welt gegen 37^ Mill. t zur Überwindung der Reibung verschwendet werden. Je geringer die innere Reibuug des S. ist, desto größer ist seine Schmierfähigkeit, d. h. di? Fähigkeit, die Reibung zwischen den bewegten Teilen zu vermindern.
Außer dieser geriugen innern Rei- bung müssen die S. eine gewisse Tragfähigkeit, d. i. Widerstandsfähigkeit gegen Druck besitzen, wenn sie ihre Aufgabe bei größern Pressungen der be- wegten Teile erfüllen sollen.
Der Wert eines S. ist ferner durch feine Haltbarkeit, Säurefreiheit und seinen Preis bestimmt.
Als S. werden vegetabili- sche, animalische und mineralische Stoffe verwendet, und zwar entweder Öle [* 16] (Mafchinenöle) oder Fette (Maschinenfette).
Von den vegetabilischen Ölen ist besonders das Rüböl zu nennen, das im rohen Zustand eine bedeutende Echmierfähiglnt besitzt, ziemlich säurefrei, aber durch einen beträcht- lichen Gehalt von Pflanzenschleim zum Verharzen geneigt ist.
Dagegen ist raffiniertes Rüböl säure- baltig und greift daher die metallischen Flächen an. Olivenöl oder Baumöl besitzt zwar eine noch größere Schmierfähigkeit als Rüböl, ist jedoch un- vermischt zu kostspielig.
Raffiniertes Mandelöl ist ein vorzügliches S. für feine mechan. Instru- mente, Uhren u. s. w. Unter den animalischen Ölen nimmt das aus frischen Knochen [* 17] gewonnene Klauenfett als S. die erste Stelle ein;