forlaufend
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unmittelbar beim Austritt aus dem Ofen durck einen Zicbring gezogen, dessen Lochdurcbmeffcr der Weite des herzustellenden Rohrs entspricbt;
über- deckt geschweißte Röhren [* 1] werden hierbei über einen, dem innern Rohrdurcbmesfcr entsprechenden Dorn gezogen.
Das zum Walzen geschweißter Röbrcn dienende Rohrwalzwerk von Vrown ist derart ein- gerichtet, daß eine Anzahl kurzer, nur je ein Kaliber enthaltender Walzenpaare abwechselnd liegend und stcbend hintereinander angeordnet sind, wobei die auseinander folgenden Kaliber an Größe abnehmen, ! so daß das Aufwalzen des Robrs in einem einzigen ' Turchzug beendet wird.
Zur Aufnabme des Wal' zendrucks und Bestimmung der Dicke der Rohrwand ist durch die Kaliber ein dünner Dorn geschoben, der innerhalb jeden Kalibers eine, dem innern Robr- durchmesscr entsprechende Verdickung tragt.
Von bcr- vorragcnder industrieller Bedeutung ist in neuerer Zeit das von den Gebr.
Mannesmann angegebene Röhrenwalzvcrfahren geworden (s. Manncsmann- sches Röhrenwalzvcrfadren).
Schmiedeefse, s. Schmicdefcuer.
Schmiedefachschulen, Anstalten, die die Lehr- linge ihres Faches theoretisch über den Hufbcschlag und im Fachzeichnen ausbilden sollen.
Die Scbulcn werden meist von Innungen unterhalten und erteilen nur im Winterhalbjahre wöchentlich einige stunden des Abends ihren Unterricht.
Als Lebrer wirken häufig Tierärzte.
Innuugsschulen für Schmiede be- stehen 24 in Preußen: [* 2] zuVreslau, Erfurt, [* 3] Frankfurt [* 4] a.O., Königsberg, [* 5] Liegnitz, [* 6] Magdeburg, [* 7] Merfcburg, Potsdam, [* 8] Stettin [* 9] u. a.O., in Sachsen [* 10] zwei: zu Zittau [* 11] und Meißen. [* 12] (S. auch Hufbeschlaglebranstalten.) Schmiedefeld in Thüringen, Dorf im Kreis [* 13] Schleusingen des preuß. Reg.-Bez. Erfurt, an der Nabe im Thüringer Walde, hat (1890) 2043 E., Post, Telegraph, [* 14] evang. Kircke;
zwei Porzellan- fabriken, Glashütte, Fabrikation von Physik, und Glasinstrumcntcn, Kienruß und Pecb. Schmiedefeuer, [* 15] Schmicdeesfe, Scb miede- berd, Vorrichtung zum Erwärmen von Schmiede- eisen oder Stabl für leichtere Schmiedearbeiten, im Gegensatz zu den Glühöfen und Schweißöscn seine Art der Herdöfen, s. Feuerungsanlagen, [* 16] Bd. s", S. 744 d), in denen solcbe Stücke auf Schmicde- tempcratur gebracht werden, die unter mechan. hämmern oder zwischen Wal- zen verarbeitet wer- den. Bcistebende [* 15] Fig. 1 zeigt ein S. mit eisernem Herd, das gegenüber den altern gemauerten den Vorteil besitzt, daß es leichter auf- zustellen ist und weniger Raum einnimmt. Das ' S., sei es ein eiser- nes oder ein ge- [* 15] Fig. i. mauertcs, hat an der der Esse Zugekehrten Seite des Herdes eine Vertiefung, die Feuergrübe a, die das Heizmaterial (Koks, Steinkoblc oder Holz- kohle) aufnimmt.
Das Feuer wird durch einen starken Luststrom angeblasen, der durch einen Ventilator, ein Balgen- oder ein Kapselgcbläse erzeugt wird.
Der Zutritt der Lust zur Feueruug geschieht durch die VrockhauZ' Konversations-Lexilon. 14. Aufl. XIV. [* 15] Fig. 2. Wind form mit der Düse d, die meist ciue kreis- runde Öffnung besitzt, die sich nach hinten zu konisch erweitert. Da unmittelbar vor der Düse die höchste Temperatur herrscht, wird dieselbe vielfach durch Wasser gekühlt, das die Düsenröhre umspült und in einem Vorratsbehälter c enthalten ist.
Indem das die oberste Schicht über der Feuergrube bildende Brennmaterial durch die einseitige Hitze zusammen- backt, wird die Wärme [* 17] zusammengehalten und die Temperatur bleibt bei einigermaßen geschickter War- tung eine gleichmäßig hohe. An dem vordern Teil des Schmiedc- b erd es befindet sich der mit Was- ser gesüllte Löscb- trog ä, aus dem die äußere backende Koblcn- schichtvonZcitzu Zeit bespritzt wird, damit sie nicht zu rasck verbrenne und über dem glübcn- den Kern eine Schutzdecke bilde. DcrRaucdfang e leitet die Ver- brennungsgase in die Esse. In großen Schmie- den sind gewöhn- lich mebrcre^. um eine Esse herum angeordnet. In Fällen, wo die letztere hinderlich sein würde, wendet man Schmiedehcrde mit Rundfeuer an. Es sind dies kreisrunde Herde, bei denen sich die Fcuergrube in der Mitte befindet;
die Gebläse- luft tritt von unten durch die rostartige Öffnung ein.
Für solche Feuer findet man oft die Anwendung von Hauben aus Chamottcstcinen, die beim Erhitzen des Eisens über das Feuer gedeckt werden.
Be- sonders in der Bauschlosserci werden vielfach die transportablen S., Feldschmieden, angewendet, die des leichtern Transports wegen häufig auf Rädern stehen.
Das Gebläse [* 18] liegt bei diesen unter- halb des als Feuerherd dienenden Tisches und wird durch Hand- oder Fußbctrieb in Bewegung gesetzt. Größere Feldschmieden sind öfters mit einem Schraub- ftock und einer Vohrvorrichtung versehen, um auch die Ausführung kleinerer Scblosferarbeiten an Ort und Stelle zu ermöglichen.
Eine zweckmäßige Ein- richtung diefer Art zeigt die [* 15] Fig. 2. In den meisten Artillerien wird eine Feld schmiede für jede Feldbatterie und Kolonne mitgeführt.
Schmiedehammer, s. Hammer [* 19] und Schmieden. Schmiedeherd, [* 20] s. Schmieoefcuer.
Schmiedekunft, s. Kunstschmiedcarbciten.
Schmiedemaschine, s. Schmieden. Schmieden, eine der ältesten Vearbeitungs- methoden zur Formgebung dehnbarer Metalle, be- sonders des Eisens (Schmiedeeisen) und Stahls, aber auch des Kupfers (f. Kupferschmicdearbcit), des Gol- des (s. Goldschmicdekunst), des Silbers u. s. w. Das- selbe besteht im wesentlichen in der Anwendung des Schmiedehammers (s. Hammer), durch dessen Schläge dem Metall fast jede beliebige Gestalt ge- geben werden kann.
Das Arbeitsstück liegt hierbei auf dem Amboß (s. d.) und wird meist mittels einer 35 ¶