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starrens aus; daher schwimmt Eis [* 1] auf Wasser und Wassergefäße werden beim Gefrieren ibres Inhalts zersprengt. (S. Ausdehnung.) [* 2] Der Schmelzpunkt ^ ändert sich mit dem Druck, unter welckem sich der Körper befindet, und zwar wird der Schmelzpunkt mit dem Druck erhöht, außer bei denjenigen Kör- pern, die geschmolzen weniger Raum als im festen Zustand einnehmen. Leichtflüssig nennt man Körper, die durch geringe Temperaturerhöhung aus dem starren Zu- stande in den tropfbarflüssigen übergehen, wie Quecksilber (bei -39,5" 0.), Wasser (bei 0° 0.), Butter, Talg, sowie unter den Metallen besonders Arsen, Zinn, Wismut und Blei, [* 3] während die s ch wcr - flüssigen Körper eine verhältnismäßig hohe Tem- peratur zum S. verlangen, insbesondere Glas. [* 4] Eisen, [* 5] Gold. [* 6] Metalllegierungen sind meist leickt- flüssiger als ihre Komponenten; man benutzt solche Legierungen zu Schnelllot; einige derselben, wie z.V. Rosesches, D'Arcets, Newtons [* 7] und Noodsckes Metall (s. die betreffenden Artikel), schmelzen schon unterhalb des Siedepunktes. Beim Eisen ist die Leichtflüssigkeit von den Beimengungen, namentlich dem Kohlenstosfgehalt abhängig und ist am größten beim Graueisen^s. Eisen, Bd. 5, S. 826 d). -
Vgl. Nernst, Siede- und Schmelzpunkte, ihre Theorie und praktische Verwertung (Braunsckw. 1893).
Über S. des Glases s. Glas (Bd. 8, S. 39). Schmelzfarben oder Emailfarben, durck Metalloryde gefärbte Glasflüsse, mit denen man auf Glas, Porzellan und weißem Emailgrunde malt, worauf das Gemälde der Glühhitze aufgefetzt wird, um durch Schmelzung fowohl Glanz zu er- halten als fich mit dem Grunde zu verbinden. Da sich die l^,. beim Einbrennen etwas verändern, so ist es nicht leicht, bei den Endprodukten eine harmo- nische Farbenwirkung zu erzielen. (S. Glasmalerei, [* 8] Porzellanmalerei.) Schmelzglas, s. Email.
Schmelzgut, das zum Einsetzen in den Schmelz- ofen bestimmte Metall. Der Ausdruck findet be- sonders in Vronzegießereien (z. B. beim Glocken- guß und Statuenguh) sowie in Münzwcrkstätten Anwendung. Schmelzkacheln, soviel wie glasierte Kacheln. Schmelzofen, [* 9] der zum schmelzen fester Kör- per, insbesondere znm Schmelzen von Metallen die- nende Ofen. Die ^. für den letztern Zweck lassen sich in zwei Gruppen sondern. Die eine Gruppe umfaßt solche Öfen, [* 10] in welchen aus Erzen oder Zwischenerzeugnissen Metalle dargestellt und ge- schmolzen werden. Zu der zweiten Gruppe gehören diejenigen Öfen, in welchen bereits fertige Metalle zum Zwecke ihrer fernern Verarbeitung aufs neue geschmolzen («umgeschmolzen») werden. häufig in den Gießereien (s. d. und Gießen) [* 11] An- wendung.
Ihrer Einrichtung gemäß pflegt man folgende vier Hauptarten zu unterscheiden: Kessel, nur zum Schmelzen leichtschmelzbarer Metalle, des Zinns, Bleis und deren Legierungen sowie des Zinks brauchbar, für diefe aber sebr bequem und deshalb fast stets benutzt. Tiegelöfen ^s. Tiegel), zum Schmelzen streugflüfsiger Metalle dienend, wenn diese entweder vor der Verübrung der Brenn- stoffe und Feuerungsgase geschützt werden sollen, damit jede Benachteiligung durch deren chem. Ein- Wirkung ausgeschlossen bleibe (Tiegelstahl, Nickel, Messing, Neusilber u. a.); oder wenn in Rücksicht auf den bedeutenden Wert des Metalls alle mechan. Verluste tbunlichst vermieden werden müssen (Gold, Silber); oder auch stets dann, wenn überhaupt nur kleine Mengen Metall mit eincmmal geschmolzen werden sollen.
Flammöfen, anf deren Herde ^ das Metall unmittelbar durch die darüber hin- ' ziehende Flamme [* 12] erhitzt wird; sie werden vorzugs- weise in Bronzegießercien (Statuen- und Glocken- gießereien) und Eisengießereien benutzt, wenn große Mengen auf einmal geschmolzen werden sollen ls. Gießereiflammofen). [* 13] Schachtöfen, mit scnk- rechtcr Achse und fast stets mit Gebläsewind betrie- ben, in deren obere Öffnung das zu schmelzende Metall samt den Brennstoffen (Koks, Holzkohlen) eingeschüttet wird, um in Berührung mit den Brennstoffen allmählich nach unten zu gelangen, wo die Schmelzung stattfindet. (S. Schachtofen.) [* 14] Schmelzpunkt, s. Schmelzen.
Schmelzfchupper, Glanzschupper (6a- noiclei), eine große, zuerst von Agassiz aufgestellte Ordnung der Fische, [* 15] die durch Joh. Müller scharfer cbarakterisiert wurde. Dieselben zeigen das innere Skelett [* 16] in allen Stadien der Ausbilduug, bald nur knorplig, bald mit Wirbeln, die verknöchert und bikonkav, wie bei den Knochenfischen, sind, bald Ge- lenkköpfe und entsprechende Gelenkhöhle, wie bei den Amphibien, baben. Sie haben mit den Knochen- fischen den Kiemendeckel, die Anordnung der Kiemen und die stets mit einem Luftgange in den Schlund mündende Schwimmblase gemein, unterfcheidcn fich aber von ihnen durch einen muskulösen, innen mit mehrfachen Klappenreihen versehenen Stiel der Kiemenarterie, der einen Teil des Herzens ausmacht, durch eine Spiralklappe im Darm [* 17] und durch das Vorbandensein von den Eierstöcken getrennter Ei- leiter, Ebaraktere, durch die sie sich den Rochen und Haien nähern.
Die Veschuppung des Körpers, auf die Agassiz zuerst die Ordnung gründete, ist sehr ver- schieden-, bald sind die Schuppen rautenförmig mit dicker ^ckmelzlage überzogen und durch Knochen- fortsätze ineinander verkerbt, bald abgerundet und wie bei den gewöhnlichen Fischen dachziegelförmig übereinander gelagert, bald aus einzelnen mit ^chmclz überzogenen Platten zusammengesetzt, die zusammenstoßen zu einem Panzer oder auch ver- einzelt stehen; bei diesen letztern S. ist das Ske- lett stets knorplig.
In der Gegenwart sind diese Knorpelganoiden durch die Störe (^cii)6N86i-, z. B. ^.cip^nsLi' Ltui-io ^., s. Tafel: F i s ch e VI, [* 18] Fig. 1, 3ca^1iirll)'n(?1iu8, I^ol^odon), die S. mit runden Schuppen dnrch die amerik. Kahl hechte (^mia), die Eckschupper durch die amerik. Knochen [* 19] hechte pt^i'nz, ;. V. ?0lvpt6ru8 dieiiir lretcn. In der Vorzeit hat die Ordnung eine sehr bedeutende Rolle gespielt. In den ältesten silurischen und devonischen Schichten finden sich zahlreiche Ver- treter aller Gruppen, mit zum Teil sehr abenteuer- lichen Formen, und bis zum obern Jura bestand die ganze Klasse der Fische nur aus Knorpelsischen und S., zu welchen sich erst im obersten Jura Knochenfische gesellten. Die fossilen S. sind zuerst von Agassiz zusammenhängend beschrieben worden. Schmelztiegel, s. Tiegel. Schmelzwärme, s. Schmelzen. Schmer, Schweinetalg (s. Talg). Schmerbauch, s. Fettsucht. Schmerflnß, s. Scborrhöe. Schmerlen oder Grundeln (^obiti's), Süß- ¶