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hat und dem Beschenkten die darüber errichtete Ur- kunde ausgehändigt ist.
Die anzuwendende Form der S. v. T. w. ergiebt sich teils aus diesen Be- stimmungen, teils sind besondere Vorschriften er- gangen. Der Deutsche [* 1] Entwurf (erste Lesung) hat im ß. 1963 sich dahin entschieden, diese Schenkung sei im Falle der Vollziehung als Schenkung unter Leben- den, wenn aber nur ein Versprechen erteilt ist, als Erbvertrag oder Vermächtuisvertrag zu beurteilen.
Schenfchin, russ. Dichter, s. Fes. Schen-si («westlich vom Schau», dem Engpaß am Knie des Hoang-Ho), Provinz im uordwestl.
China,
[* 2] wird im N. von der
Großen
Mauer, im O. vom Hoang-Ho, im S. von
Sze-tschwan, im W. von
Kan-su begrenzt, hat 195000 c^in und 8,3 Mill. E. S. wird durch den von W. nach O. streichenden und bis 3300 m hohen Tsin-ling-schan
in einen südl. und einen nördl.
Teil geteilt.
Der norol. Teil wird vom Wei-Ho von W. nach O. durchflossen, welcher etwa an der Stelle in den Hoaug-Ho mündet, wo dieser nach O. umbiegt.
Durch den südl. Teil flieht der Han-kiang, einer der größten uördl.
Neben- flüsse des Iang-tse-kiang.
Gerste (Varietäten der

* 3
Gerste.Der die Abhänge be- deckende Löß ist in nicht regenarmen Jahren sehr fruchtbar, und das Land erzeugt vicl Weizen, Baum- wolle, Gerste, [* 3] Raps, Mohn, Hirse, [* 4] Mohrbirse, Mais, Hanf, Tabak [* 5] und Obst.
Hauptstadt ist Si-ngan. Scheol (hebr.), Unterwelt, s. Hölle. Scheppenftedt, Stadt, s. Schöppenstedt.
Scher Ali, Emir von Afghanistan, [* 6] ein jüngerer Sohn des verstorbenen Dost Mo- hammed-Chan, wurde 1825 geboren, trat nach dem Tode des Vaters die Herrschaft an, verlor aber durch die Schlacht bei Eckekabad den Thron. [* 7] Mit Hilfe feines Sohnes Iakub durch den Sieg bei Vamian (Dez. 1868) und bei Ghasna (Jan. 1869) wieder eingesetzt, hatte er mehrere Auf- stände ebendiefes Sohnes zu bekämpfen. Im Aug. 1878 mußte er vor den Engländern nach dem Nor- den Afghanistans zurückweichen, wo er zu Mesar-i- scherif starb. (S. Afghanistan, Geschichte, Bd. 1, Scherbaum, s. Weberei. ^S. 172 d.) Scherbengericht, s. Ostracismus.
Scherbenkobalt, s. Arsen. Scherbet (arab.), Getränk, s. Granatbaum.
Scherbitz (Alt-Scherbitz), Dorf, f. Schkeuditz.
Scherböro, Insel, s. Sierra Leone.
Adler

* 8
Adler. Scherbvogel, der mehr natürlich als heral-
disch dargestellte halbseitwärts auffliegende
Adler,
[* 8] wie z. B. der
Adler der Napoleonischen Heraldik.
Schercylinder,
[* 9] s.
Appretur (Bd. 1, S. 763 a). Schere
,
[* 10] ein in ältern Festungen vorkommendes
Außenwerk (s. d.).
Man unterscheidet einfache S., wenn die Front nur einen eingehenden Winkel [* 11] Fig. 2. (s. vorstehende [* 10] Fig. 1), und doppelte S., wenn sie einen ausspringenden und zwei eingehende Winkel bildet (s. Fig. 2).
über Grabenschere
s. d. Schere
metjew, russ. Adelsfamilie.
Fedor Iwanowitsch S. schloß mit Polen in Dculino einen Waffenstillstand ab und brachte den Poljanowsker Friedm^traktat zu stände, traft dessen Polen den Zaren Michael Feooorowitsch als russ. Herrscher anerkannte. Er starb 1650. - Wassilij Borisso witsch E., Woiwodc und Bojar, kämpfte 1660 ohne Glück in Kleinrußland gegen die Polen, wurde von dem poln. Feldherrn Georg Lubomirfki bei Cudnowo besiegt, gefangen genommen, dem Chan der Krim [* 12] ausgeliefert und von diefem 20 Jahre in Gefangenschaft gehalten;
Dorothea (Herzogin von
![Bild 55.455: Dorothea (Herzogin von Kurland) - Dorpat [unkorrigiert] Bild 55.455: Dorothea (Herzogin von Kurland) - Dorpat [unkorrigiert]](/meyers/thumb/55/55_0455.jpeg)
* 13
Dorpat.er starb - Boris Petrowitsch, Graf von C., General- fcldmarschall und Kricgsgefährte Peters d. Gr., geb. schloß 1686 vereint mit dem Fürsten Golyzin den Frieden mit Polen und Bundestrattate mit dem König von Polen und dem deutschen Kai- ser ab, besiegte den schwed. General Schlippenbach bei Dorpat [* 13] und an der Embach.
Nachdem er 1705 den Aufstand der Strelitzen in Astrachan nieder- gcfchlagen hatte, wurde er 1706 in den Grafcnstand erhoben.
In der Schlacht bei Poltawa (1709) führte er das Centrum und trug Hauptfach lich zum Siege der Russen bei. 1710 eroberte er Riga [* 14] und ganz ^ivland, war 1711 -15 Generalgouverneur der Ukraine. Er starb 17. Febr. 1719. Seine Korre- spondenz mit Peter d. Gr. gab sein Sohn Peter Borissowitsch, Graf S. (1713 - 88), beraus 1,5 Bde., Petersb. 1774-79).
Vgl. G. F. Müller, Lebensbeschreibung des Grafen Boris Petrowitfch ^. (deutsch Riga 1789).
- Nikolai Petro- witsch, Graf S., Sohn Peters, Oberkammer- hcrr, geb. 1751, gründete in Moskau [* 15] das nach ibm genannte berühmte Hospital (1803), zu dessen Unter- haltung er eine jährliche Nevenuc von 75000 Ru- beln bestimmte. Er starb in Moskau. -
Vgl. A. Varßukow, Das Geschlecht der S. (rus- sisch, 5 Bde., Petersb. 1881-88).
Scheren

* 16
Scheren. Scheren
,
[* 16] Werkzeuge
[* 17] oder
Werkzeugmaschinen, deren wirksame
Teile aus zwei scharf gefchliffenen Stahlblättcrn
bestehen, die sich dicht aneinander hin bewegen und hierdurch den zwischen ihre Druck- flächen gebrachten
Stoff zerteilen.
Der Bestimmung entsprechend sind die S. in
Größe, Form und
Be- nennung verschieden. So giebt es Schafscheren
,
Tuchscheren,
Scbneider-, Leinwand-, Papier-,
Blech- scheren
, Drahtscheren
, Gärtnerscheren, chirurgische S. u. s. w.
Die Verfertigung der gewöhnlichen S. ist ein Zweig der Mcsserfabrikation.
Kleine wohl- seile S. werden nicht geschmiedet,
sondern aus
Stahlblech geschnitten oder aus
Eisen
[* 18] gegossen. Je nachdem die beiden
Blätter durch eine
Drehung oder durch eine
geradlinige Verschiebung zur Wir- kung gelangen, unterscheidet man Hebelschcren und Parallelscheren
, bei welch letztern
das eine
Blatt
[* 19] festliegt, wäbrend das andere (gewöhnlich das obere) sich
auf und nieder bewegt. Zu der erstcrn Art gehören
alle von der
Hand
[* 20] bewegten S. Die Metallscheren
unterscheiden sich von den sür weiche
Stoffe gebräuchlichen S. hauptsächlich
dadurch, daß ihre
Blätter, den zu überwindenden größcrn
Widerständen entsprechend, viel stärker
sind. Die kleinsten derselben werden aus freier
Hand ge- führt (Handfcheren) und haben im allgemeinen die Forin von Leinwandscheren
,
nur daß ihre
Blät- ter im Verhältnis zu den Griffen sehr kurz sind, um die Anwendung großer Kraft
[* 21] zu gestatten, und daß
die Griffe ohne
Ohre, einfach einwärts gebogen sind, um bequemer mit der ganzen
Hand umfaßt und zu- sammengedrückt
zu werden.
Größere S. dieser Art werden beim Gebrauch im Schraubstock [* 22] befestigt oder sind in einem Holzklotz bleibend festgemacht (Stock- s chcre n oder Vocksckeren).
Die größten Blech- scheren werden durch Motorkraft bewegt und in die- sem Falle oft mit einer Lochmaschine [* 23] auf einem Gestell montiert.