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durchsichtige Körper die geradlinigen Lichtstrahlen in ihrem Fortgange hemmen.
Teile dieses Raums, in die gar kein Licht [* 1] dringt, nennt man Kcrnschat- ten (umdi^), solche, in die nur ein Teil der von der Lichtquelle ausgehenden Strahlen dringen kann, Halbschatten (penumdi-a).
Ist (wie in der [* 2] Fig. 1) der leuchtende Körper sehr klein oder einem Punkte 8 gleich zu achten, so ist der durch den Da- zwischentritt eines dunkeln Körpers entstehende S. ein Kernschatten und hat die Gestalt eines Kegels, dessen Spitze im leuchtenden Punkte liegt.
Ist dagegen [* 2] (Fig. 2u. 3), wie etwa beim Verhältnis der Sonne [* 3] zu den Planeten, [* 4] die Lichtquelle ^ von merklicher Ausdehnung, [* 5] so erhält der S. des undurchsichtigen nichtleuchtenden Körpers 15 an seinen Seiten von manchen Punkten des leuchtenden Körpers ^V Licht' strahlen, von andern nicht;
es ist daher der Kegel des Kcrnschattens L3 noch von einem Halbschatten [* 2] Fig. 2. umgeben. Auf einem das Schattenbild durchschnei- denden senkrechten weißen Schirm m n erscheint der Kernschatten als ganz dunkler Nundfleck [* 2] (Fig. 3), der von einem weniger dunkeln, nach außen lichter ver- laufenden Ring umschlosscu ist.
Die vom Licht nicht getroffenen Stellen des Körpers ^ [* 2] (Fig. 2) fclbst nennt man Selbst-, Eigen- oder Körper- schatten im Gegensatz zu den Schlagschatten, d.h.
derS., die er im Raume oder auf andern Körpern erzeugt. Da das Licht die Eigentümlichkeit hat, von hellen Körpern widerzustrahlen (Rcslere), so giebt es auchRcflerschatten.
Treten Himmels- körper auf ihrer Bahn in den Schattenkegel I3 eines andern Himmelskörpers L, fo entstehen Finsternisse (z.B.Sonnen-und Mondfinsternisse).
Bei gleichzeitiger Wirksamkeit zweier Lichtquellen können farbige S. entstehen, und zwar sind diese entweder objektiv oder subjektiv.
Objektiv ge- färbte S. erhält man, wenn teine von beiden Licht- quellen weiß ist.
Ist z. V. die eine rot, die andere grün, so wird die Schattenfläche, welche die erstere etwa von ciucm Stäbe auf ein weißes Blatt [* 6] Papier wirft, nur von der zweiten erleuchtet, muß also grün erscheinen, der vom grünen Licht erzeugte S. dagegen rot.
Subjektiv gefärbte S. erhält man, wenn eine Lichtquelle weiß, die andere gefärbt ist. Fällt z. B. mattes weißes Tageslicht und gelbes Kerzenlicht auf ein weißes Blatt, so erscheint der dem weißen Lichte entsprechende S. a gelb und der zum gelben Licht gehörige S. d im Kontrast blau. Ersteres kommt daher, weil der zum weißen Lichte gehörige S. N nur gelbes Licht erhält;
er erscheiut daher gelb.
Der zum gelben Licht gehörige S. d ist zwar vom weißen Licht bestrahlt, aber seine Um- gebung ist gelb beleuchtet.
Gegen dieses Gelb sind die gelben Vestandstrahlen des weiß beleuchteten S. d von verschwindender Wirkung;
der (^. d er- scheint daher in der Komplementärfarbe, d. i. blau. -
Vgl. Seeberger, Gruudzüge der perspektivischen Schattenlehre (2. Aufl., Regensb. 1880).
Über Elektrische Schatten [* 7] s. d. Schattenbild, Schattenriß, Bild eines meist im Profil dargestellten Menschen, das mit schwarzer Farbe ausgefüllt ist, während die innern Linien bis- weilen mit weißen Strichen leicht ausgespart wer- den. Zumeist werden die S. mit einer Schere [* 8] aus schwarz gefärbtem Papier geschnitten. (S. Aus- schneidekunst.) Man nannte die S. auch Silhouette nach dem franz. Gencralkontrolleur und nachmaligen Finanzmiuister Etienne de Silhouette (geb. gest. der um 1757, wo die Schattenrisse in Paris [* 9] Mode wurden, wegen seiner Neigung, alles auf die ökonomischste Weise einzurichten, das allgemeine Stadtgespräch bildete, so daß man jede neue, wenig kostspielige Mode nach ihm ü. 1a 8iNi0U6tto nannte.
Die Photographie ver- drängte die Silhouette, welche früher als billigste Vildnisart beliebt war. Schattendecken, s. Veschattuug der Pflanzen. Schattettkä'fer (^Lnedi-ioniäas oder NeianoZoinltt^), eine sehr umfangreiche, über 600 Gattungen und gegen 4600 Ar- MWDM ten zählende kosmopolit.
Käferfamilie der ^WW Heteromercn (s. Käfer), [* 10] mit meist elf-, sel- M ten zchnglicdrigcn Fühlern und fünfringe- WW ligem Hinterleib;
meist fehlen die hintern Flügel und sind die vordern verwachsen.
[* 2] Fig. Z. I^ Farben sind meist entweder metallisch (wie z. V. ^nodalon viriäs ^«t/-., s. Tafel: Käfer II, [* 2] Fig. 6), und dann sind die Formen Tagtiere und ziemlich hurtig, oder sie sind düster, schwarz bei den äußerst trägen, meist nächtlichen Arten. Die Mehrzahl der S. lebt auf der Erde, uuter Steinen, des Tags versteckt in Höhlungen, nährt sich von Aas, Erkrementen und faulenden organischen Sub- stanzen, hat häufig einen ekel- haften Geruch und einige sind mit eincm schimmclartigen Über- zug bedeckt. Die fest bcpanzer- ten, bornigen, sechsbeinigen Lar- ven sind schmal und lang. Das / Hauptvatcrland der S. sind die Küstenländer des Mittelmeers, [* 11] ganz Afrika, [* 12] namentlich außer- halb der Waldungen, und die Westfeite von Südamerika; [* 13] in den übrigen Gegen- den der Erde finden sie sich mehr einzeln. Von einheimischen Arten ist der Mehlkäfer sl^nedrio inolitoi- _^.), nebst seiner allgemein unter dem Na- men Mehlwurm [* 14] bekannten Larve, und der Trauer- küfer (ZwpZ incii-tisaFH FVlbi-.) bei uus nicht selten, in Häusern. Eine größere Art (LiapZ 3133.3 ^/., s. [* 2] Fig. 14) ist gemein in Italien [* 15] und eine andere (?imoli3. inlllltH ^,'bst., s. vorstehende Abbil- dung) in Spanien. [* 16] Schattenlose, s. Ascii. Schattenriß, s. Schattenbild. Schattenspiele, uuterhaltende Darstellungen von Schattenbildern auf einer weißen Wand bei künstlichem Lichte. Als solcbes dient entweder eine einfache Lichtquelle (Kerze, [* 17] Lampe) [* 18] oder besser ein Projektionsapparat [* 19] (s. d.). Die schattenwerfenden Objekte sind entweder lebende Personen oder Puppen, Pappschablonen, Glasbilder oder dergleichen. Das ¶