forlaufend
352
Ludwig XIV. zum franz. Generalissimus ernannte Victor Amadeus trat 1703 kühn zu Osterreich über, worauf fast fein ganzes Land von den Franzofen besetzt, fein Heer entwaffnet wurde und er sich auf den Kleinkrieg im Nucken der Franzosen, gegen die ihn die Waldenser unterstützten, beschränkt sah. Da erfolgte der große Sieg des österr. Feldherrn Prinz Eugen von S. bei Turin [* 1] welcher die Franzofen Italien [* 2] zu räumen zwang. Von dem eingezogenen Herzogtum Mantua [* 3] erhielt Victor Amadcus kraft des Vundesvertrags den Nest von Montfcrrat, dazu Alcssandria, das Sefiathal und die Lomcllina.
Der Friede von Utrecht [* 4] 1713 gab ihm auch S. zurück; gleichzeitig gewann er mit ^i- cilien die Königskrone. Die Insel ging zwar fchon 1717 an Spanien, [* 5] dann an Österreich [* 6] verloren. 1718 erhielt er dafür aber Sardinien, [* 7] als dessen König er 1720 allgemein anerkannt wurde. Seitdem bildete S. einen Teil des Königreichs Sardinien (s. d.), welches nach Erlöschen der ältern Linie von der Linie Savoyen-Carignan regiert wurde (s. Karl Albert). 1792 besetzten die Franzosen S. und Nizza; [* 8] beide mußten im Frieden von 1796 an Frankreich abge- treten werden, dem sie 1798-1800 vorübergehend und 1814 für längere Zeit abgenommen wurden, an das sie aber Victor Emanucl II. (s. d.) 1860 als Bezahlung für die im Italienifchen Krieg von 1859 (s. d.) gegen Österreich geleistete Waffenhilfe wieder ausliefern muhte. -
Vgl. Litta, I'iiiniFlie cLi^dii itHiwie, Bd. 6 (Mail. 1819-57);
Fr^zet, Hiätoirs äs III. IN5N30N ä6 siivoio (3 Bde., Tur. 1826-30); Bertolotti, Ooinponäio äeil^ Ltoi-ia, äLiIa. c^ga. äi 83.V0^H (ebd. 1830);
E. Mattet, Documontg ii^äitg 3ur 1". F6Q"ül0M (16 III. IN!N30N, Ü6 8^V016 (1856); Eibrario, I3i'6V6 LoiiiinlU'io ^6N6i^i0z;ic0 6 Ltorico cl6i i'63.li cii 8a.vo^; dcrf., ^oti^is 80i)rH 1a.
Ltoi-ia. ä6i xrincipi äi 8llv0^ (Tur. 1825; 2. Aufl. 1866); ders., 3toria äbiia, inonlii-cliill. äi 8avoM (ebd. 1810 --11); ders., Oi-i^ini 6 pi'0Fi-0380 äeiie inätitu- ^ioni llklla.
monHi-cliiÄ äi 8avo^g. (2Vde., ebd. 1851-55);
A. Gallenga, ätoria äei ^iomonto (ebd. 1856);
361-to äi äocumenti ^ttkNLnts l^iiü ca8o äi 8^v0M 6 äi lir^Fliiix^ (Flor. 1862);
Tettoni, I^o iiinstri 3.I16HN26 äeiiu. 0283. 1^. äi ^Hvo^H (Tur. 1868);
St. Genis, Iliätoire äe Zlivois (Chamb^ry 1869);
Barbier, 1^ savois inäu8ti'i6ii6 (2 Bde., Par. 1875);
(5ampori, Retters eäit6 611 ineäiw äi ^rinci^i 6 ^i'iiici^)6886 delia, 0^33, di 8HV0^H (Modena 1879);
Carutti, ätoi-ia, dsllH dipIomaxiH dsliH coi't6 di 8^3. (4 Bde., Tur. 1875-80); Vianchi, I^a. cÄ3Ä di 8".voM 6 la, inonHi-cliiH itll- li^nH (2 Bde., ebd. 1884);
Gerbaix-Sonnaz, 8wdi ätorici 3u1 cont^do di 8avo^3. 6 8u1 inai-ed68Ät0 in Italic (Cbambery 1883; Tl. 2, Tur. 1893); Manno und Promis, ilidlio^i-llKa.
8toi'icH dc^Ii 8tati deii^ inonai-edia. di 8HV0^H (Bd. 1, Tur. 1884); Gabotto, 3t0i-i3. dsi ^iLinonte, 1292-1349 (ebd. 1894);
ders., 1.0 8ta,t0 8Hdaud0, 1451-96 (ebd. 1893);
Carutti, 8t0i-ia. dsiiH coi-ts di 8Hvoia da- rHQt6 la. 1 ivolu^ioue 6 1' iinpoi'o lrQnco36 (2 Bde., ebd. 1892).
Savoyer Alpen, [* 9] s. Westalpen. Savoyer Kohl, s. NiH88icH. Savu, Sawa, eine zur nicderländ. Resident- schaft Timor in Hinterindien [* 10] gehörende Infelgruppe, liegt in der Mitte zwifchen Rotti und Sumba, be^ steht aus drei Inseln, Groß-Savu, Benjoar und Hokki, die Reis, Zucker, [* 11] Indigo, [* 12] Tabak [* 13] u. s. w. erzeugen. S. soll 1853: 31250 (malaiische) E. gehabt haben, nach einer Pockenepidemie aber auf 16000 gefunken fein, wovon 13000 auf Groß-Savu leben. 32.VU8, der alte Name der Save.
Sawa, Infelgruppe, f. Savu. Satvakot, Zweig der Karelier, f. Finnen. Sawatch Range (fpr.-watfch rehndfch) oder National Range, auch Saguache-Moun- tains, nordfüdlich laufende Hauptkette des nord- amerik. Felfengebirges in Colorado, etwa 160 Kin lang, die Wasserscheide zwischen dem Colorado und dem Mississippi, endigt im Norden [* 14] mit dem Mount- Holy Croft und steigt im Mount-Harvard zu 4381 m an. Die Denver-Rio Grandebahn überschreitet die Kette im Marshalls-Paß; weiter nördlich führen Zweige der Union-Pacific und der Colorado-Mid- land hinüber.
Sax, Sahs, Sachs, unrichtig Sasse, alter Name der Messer, [* 15] die zu merowing. Zeit den Deut- schen als Waffe dienten. Der S. hatte eine gerade Klinge. Die kleinere Art des S. (kurze Wehr) war 22-33 cm lang, wurde an Stelle des fpätern Dolches, dann wohl auch als Wurfwaffe gebraucht. Der Lang fax (40-60 cm lang und 3-4 cm breit) bildete den Übergang zum Schwert (8pat1iH). Die größte und wichtigste Art ist der Sera masar (s. d.). Sax, Adolphe, Blasinstrumentenmacher, geb. zu Dinant in Belgien [* 16] als der Sohn des ebenfalls bcdeutendenInstrumcntenbauers Charles Iofeph S. (geb. zu Dinant, gest. zu Paris), [* 17] bildete sich in der Fabrik feines Vaters und erregte Auffehen durch feine an der Klarinette und der Vahklarinette angebrachten Verbesserungen. Er wandte sich 1842 nach Paris und errichtete hier eine Instrumcntenfabrik, aus der die von ihm erfundenen Saxophone (Blechinstru- mente mit einfachem Nohrblatt-Mundstück wie bei der Klarinette), Saxhörner, Sartrombas und Saxtubas hervorgingen.
Seit 185? war S. am Konservatorium zu Paris Professor des Saxophons. Er starb im Febr. 1894. Sax, Emil, Nationalökonom, geb. zu Iaucrnig in Osterreichifch-Schlesien, studierte in Wien, [* 18] wurde 186? Sekretär [* 19] der österr. Kommission bei der Parifer Weltausstellung, trat dann als Koncipist in die Wiener Handelskammer und habi- litierte sich daneben an der Technifchen Hochschule, später auch an der Universität in Wien. 1873 wurde er Sekretär bei der Direktion der Kaiser-Ferdinands- Nordbahn, 18?9 ord. öffentlicher Professor an der deutfchen Universität Prag, [* 20] 1893 pensioniert. S. fchrieb «Die Wohnungszustände der arbeitenden Klassen und ihre Reform» (Wien 1869),
«Der Neu- bau Wiens» (ebd. 1869),
«Die Ökonomik der Eifen- bahnen» (ebd. 18?0),
«Die Verkehrsmittel in Volks- und Etaatswirtfchaft» (2 Bde., ebd. 1878-79),
«Das Wefcn und die Aufgaben der Nationalökonomie» (ebd. 1884),
«Grundlegung der theorctifchen Staats- wirtfchaft» (ebd. 1887),
«Die neuesten Fortfchritte der nationalökonomifchen
Theorie» (Lpz. 1889). 3a.xa.rnin, mittelalterlicher
Name von Saf- sari
(s. d.). Saxhorn, Vlasinstrument, f. Sax (Adolphe).
32.xiooi2., Vogelgattung, f. Schmätzer. 32.xitr2.3a. !.,
Steinbrech, Pflanzengattung aus der Familie der Saxifragaceen
(s. d.)
mit gegen 160
Arten in der nö'rdl. gemäßigten Zone, haupt- sächlich in dem arktischen Gebiet, meist
ausdauernde Kräuter mit verschieden gestalteten
Blättern, von denen die grundständigen in der Regel zierliche
¶