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wäblt, der 8. Dez. sein Amt antrat, aber durch die imIuni 1866 unter General Pimentel ausgebrocbenc Revolution genötigt ward, das Land zu verlassen. Nun wurde wiederum Cabral zum Präsidenten ge- wählt, aber durch einen Aufstand schon im Jan. 1868 zur Flucht gezwungen. Bereits in demselben Monat wurde Vaez wieder auf den Präsidentenstuhl erhoben, der mit den Vereinigten Staaten [* 1] von Ame- rika einen Vertrag abschloß, wonach den Ameri- kanern die Stadt Samana gegen eine Summe von 1500000 Doll. überlassen werden sollte.
Der amcrik. Kongreß verwarf jedoch den Vertrag. AufBaez folgte Gonzalez als Prä- sident, der sich trotz fortwährender Anfstände bis zum Ablauf [* 2] seiner verfassungsmäßigen Regierungs- zeit 1879 hielt. Ihm folgte General Guillerme, doch wurde er schon nach Vcrlanf von zwei Iabren durch Don Fernando Arturo dc Merino ersetzt. General Ulysses Heureaur verwaltete seit 1884 die Präsidentschaft nur ein Jahr lang. 1885 wurde Francisco G. Belliui Präsident, der einen Auf- standsversuch seines Gegenkandidaten, des Gene- rals de Noya, schnell unterdrückte.
Sein Nachfolger wurde 1887 wieder General Heureaur, der 1892 abermals zum Präsidenten gewählt wurde. Auch er batte 1893 mit einer Rebellion zu kämpfen, schlug sie aber siegreich nieder und hält seitdem in despoti- scher Weise die Ruhe im Lande aufrecht.
Vgl. Delmonte y Tejado, Historie äs 8. v. (Madr. 1860);
Keim, San Domingo (Philad. 1871); IFo in 8. I).
(Neuyork [* 3] 1873); S. Hazard, 8. D.; pÄ3t!lnä I)i'686nt (Lond. 1873); Gabb, Ou tdo topo- Ara^ii)' and A0olo^ ot'8. O. (in den «^ranL^ctioiiZ» der ^meiican I^iloLo^liical Zociot^ zu Pbiladel- phia, 1873, XV, 49); F. A. Leal, I.a i^-pudlicius Dominicllino (Par. 1888); I. R. Abad, 1.Ä Ilcpü- dlica Ooniinicana (Santo [* 4] Domingo 1889). Santo Domingo, Hauptstadt der Republik S.D., erhebt sich mit ihren verfallenden Befestigungen malerisch auf einer Anbohc der Südküstc Haitis, an der Mündung des schiffbaren Ozama, der kleinern Schiffen Zugang zur Stadt gewährt, während grö- ßere auf der oft stürmischen Reede ankern müssen.
Die Stadt ist Sitz der Regierung, des Gouverneurs der Provinz, eines kath. 6'rzbischofs und eines deut- fchcn Konsuls, bat (1892) 14150 E., einen Leucbt- turm, gerade, aber ungcpflasterte Straßen, Klöster, eine got. Kathedrale von 1540, in der bis 1795 die Gebeine des Kolumbus ruhten, ein ehemaliges Ic- suitcnkollegium, jetzt Militärmagazin, mehrere ver- wahrloste Kirchen, zwei Hospitäler, eine böbere Schule, ein großes Arsenal und Kasernen, östlich von der Stadt erstreckt sich eine ausgedehnte, überaus fruchtbare Ebene (1817 hkm), welche vorzugsweise Los Llanos heißt. Wichtigster Ausfuhrartikel ist Zucker. [* 5] - S. D. ist die älteste Europücrstadt der Neuen Welt, gegründet 1496 von Vartolomeo Co- lumbus.
Die Blüte [* 6] der Stadt fällt in die Mitte des 16. Jahrh.; 1586 aber wurde sie von den Engländern großenteils verheert. 3a.lito1In2. ^., Pflanzengattung aus der Fa- milie der Kompositen [* 7] (s. d.) mit 8 sämtlich mediter- ranen Arten, niedrige Halbsträucher mit dicht ge- drängt stehenden, häufig filzigen Blättern und klei- nen Blütenköpfchen von gelber Farbe. Die Achänen sind zusammengcdrückt-vierkantig und besitzen keinen Pappus. Die bekannteste ist das Cy p r e s s e n k r au t (8. ctiÄmaec^ai-iLLug ^.), ein kleiner, immergrüner Strauch mit vierzei/iiM, fleischigen, kahlen Schup- pcnblättchcn, die so klein sind, daß die Ästchen wie mit vier Reiben von grünen Zähnen besetzt er- scbeinen.
Diese aromatische Pflanze wird oft kulti- viert. Von 8. maritime ^. dient der dichte Haarsilz zur Herstellung von Lampendochtcn. Santomischel, Santomysl, Stadt im Kreis [* 8] Schroda des preuß. Reg.-Bez. Posen, [* 9] an zwei Seen mit der Eduardsinsel/hat (1890) 1301 meist poln. E., darunter 264 Evangelische und 116 Isracliten, Post, Telegraph, [* 10] kath. und evang. Kirche, Synagoge; Holz- und Viehhandcl. S., eine alte Ansiedelung mit Pfahlbauresten, wurde 1632 gegründet. Santona (svr.-tonnja), Bezirks- und Hafenstadt der fpan.
Provinz Santander, an der Nordküste und an der Südfeite einer Halbinsel mit dem Monte de S. (403 m), die die Ria de Marron gegen Norden [* 11] schützt, zählt (1887) 5444 E. Santönes, ein großes kelt. Volk in der durch Auaustus gebildeten Provinz Aquitanien, am At- lantischen Ocean, nördlich der Garoune; das Land beißt jetzt Saintongc, ihre alte Hauptstadt (Medio- lanum) jetzt Samtes. Santonm, ^HiZl)"., der wirksame Bestandteil des Wurmsamcns (s. ^rtemi8i3.). Das S. bildet krystallinische, glänzende, geruchlose Blättchen, die kaum in kaltem Wasser, in 250 Teilen kochendem Wasser, leichter in Weingeist, Äther, Chloroform löslich sind. In alkalischen Flüssigkeiten ist es leicbt löslich und wird durch Säuren daraus wieder ab- geschieden.
Mit alkoholischem Kali giebt es eine sich nacb und nach entfärbende scharlachrote Lösnng. Durch Einwirkung des Lichts wird es verändert und muß deshalb sorgfältig vor Lichtzutritt bewahrt werden. Das S. dient als Wurmmittel und wird namentlich in Form von Pastillen (San tonin- Plätzchen, Santoninzeltchcn) gegeben; in gro- ßen Dosen wirkt es giftig, besonders auf die Nerven- centren ; auch schon in geringen Dosen erregt es Gelb- sehen und färbt den Harn citronengelb.
Santortn, San torin erde, s. Cement und Mörtel. Santorm oder (altgrch.) Thera, in neugriech. Aussprache Tbira, die südlichste Insel der Gruppe der Eytladen, 18 km südlich von Ios, 110 km nörd- lich von Kreta, ist 71 hkm groß und bildet jetzt mit Ios, Amorgos, Anaphi und einigen Eilanden die Eparchie Thira des griech. Nomos Cykladen. Die sichelförmige Hauptinsel umschließt mit der westlich vorliegenden Insel Therasia (7 hkm) und der Klippe Aspronisi ein rundes, bis 390 m tiefes und 11 Kni langes Becken; es ist ein Krater, [* 12] welchen das Meer bedeckt hat.
Die drei Inseln bilden die Ränder des Kraters; sie bestehen ganz aus Lava und Tuff und wenden steile Abstürze dem Innern des Kraters zu, während sie nach außen sanft abfallen. Nur im SO. von Thera tritt, außer- halb des Kraters, das krystallinische Grundgebirge dervor und bildet den 584 in hohen Eliasberg (Ha^io81Im8). Die Zerreißung des Kraterrandcs in die drei Inseln fällt in die prähistor. Zeit. Seit- dem fanden im Innern des Kraterbeckens wiederholte Eruptionen statt, welche daselbst zur Aufschüttung mehrerer kleiner Inseln führten. So entstand 197 v. Chr. das Eiland Hiera, jetzt Paläa-Kaime'ni oder s^aym^ni (die Alte Verbrannte); 19 und 46 n.Chr. bildeten sich zwei Inseln, die bald wieder verschwan- den. 726 n. Chr. wurde Palä'a-Kaimeni bedeutend ver- größert, während 1457 ein Teil wieder versank. 1570 entstand nordöstlich das EilandMitra-Kaime'ni ¶