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umfaßt 422 ^a. Im Norden [* 1] davon sind zablrcicbe Friedhöfe. Militärrescrvationcn sind das Presidio und Fort Mason am nördl. Ufer. In der Nabe des Oceans, westlich von der Stadt, ist Cliff-bousc, ein berühmter Vergnügungsort. S. F. hat 11 große Tbcater, darunter 4 chinesische, 316 wobltbätige Ge- sellschaften und 39 Hospitäler, darunter 3)!arincdospi- tal und 3.^agdalencnasyl, 33 Bibliotheken, 69 Klubs, darunter auch deutsche. Wichtig sind: (^oopei-^Iecli- cai (^olle^e, lüo^vLli I'ecdnicni 8c^0o1, die Histo^ rische und Geographische Gesellschaft, die öffentlichen Freibibliotheken, die Sutro- und Vancroftbibliothck sowie die ^caäein^ ol science. Unter den großen Banken ist die L^nk ot' caUloi-ni^ mit 3 Mill. Doll. Kapital. Mehrere sehr große ausländische Institute baben Filialen. Der Handel ist sehr bedeutend. Trockendocks sind in den Fels gesprengt, ein Sea- W.all ermöglicht großen Schiffen das Löschen am Quai. DieAusfuhr (Weizen, Gerste, [* 2] Mehl, [* 3] Lachs, Früchte, Wein, Quecksilber) geht zumeist nach Europa; [* 4] eingefübrt wird namentlich Seide, [* 5] Zucker, [* 6] Kaffee, Thee, Vier, Ncis, Tabak, [* 7] Opium, Koblcn, Eilen- waren, Cement, Glaswaren, Hanf- und Flacbsfabri- kate (Säcke).
Wichtig ist besonders der Verkehr mit den Sandwichinfcln; Silbermünzen gehen beson- ders nach China. [* 8] 1893 betrug die Ausfuhr zur See 29, die zu Lande 57, die nach Ncuyork 5, zu- sammen mit allen Kontantcn 120 Mill. Toll. Ein- qeführt wurden Waren im Werte von 72 Mill. Toll. Äußer der Bai- und Flußschiffahrt geben Dampfcr- linicn nach Iokohama, Honolulu-Auckland-Sydney, Panama, [* 9] dem Pnget-Sund, Alaska u. s. w. Die eigene Handelsflotte zählt über 900 Schiffe, [* 10] dar- unter beinahe die Hälfte Dampfer. S. F. ist der Endpunkt der Southern-Pacific- und der Ccntral- Pacificbabn.
Die Passagiere werden von Oakland (s. d.) mit Dampffährcn übergesetzt, nur die «Küstcn- division» endigt direkt in S. F. Die Industrie ist durch Eisengießereien und Werkstätten Iron VorIi8), Gerbereien, Grohscblächtercicn, Ge- treidemühlen, Brauerei, Zuckerrafsincrie, Fabrika- tion von Schuhen, Explosivstoffen, Cigarren, Blech- büchsen, Holzkisten u. s. w. vertreten. 1890 wurden in 4059 Fabriken von 48500 Arbeitern Waren im Werte von 135 Mill. Doll. produziert. Die Stadt ist Sitz eines deutschen Generalkonsuls. - An der Stelle des heutigen S. F. wurde 1776 von Fran- ziskanermönchcn eine Mission gegründet, um die sich eine Niederlassung bildete.
Größern Aufschwung nahm sie jedoch erst seit der Entdeckung der Gold- felder in Kalifornien 1848. San Francisco de Eampeche, merik. Stadt, f. Campcche. ^chilen. Stadt, s. Copiapö. San Francisco de la Selva de Copiapo, San Francisco de Quito, Hauptstadt von Ecuador, [* 11] s. Quito. San Fratello, Stadt im Kreis [* 12] Mistretta der ital. Provinz Messina, [* 13] 7 kin vom Meere, 715 in hoch am Nordfuß des Montc-Sori (1846 m) der Monti Nebrodi, in fruchtbarer Umgebung, hat (1881) 7928 E. S. F. ist durch Lombarden, die Adelbcid von Monfcrrat (Gemahlin Rogers I.) nach Sicilicn brachte, gegründet und zeichnet sich durch seinen Dia- lekt aus.
Äm Monte-San Fratello die Grotte San Tcodoro mit vielen fossilen Knochen [* 14] von Säuge- tieren und auf deni Gipfel Ruinen einer antiken Stadt. Sänfte, ein Beförderungsmittel für Perfonen, das von zwei Menschen oder auch zwei Tragtieren getragen wird, nar im Orient und bei den alten Römern sehr gebräuchlich, wurde im Mittelalter namentlich durch die Kreuzzüge in Europa all- gemein und im Zeitalter Ludwigs XIV. durch die Portechaise (s. d.) allmählich verdrängt. (S. auch Palankin.) -Vgl.Sckranim, Abhandlung derlorte- (^51303 oder Trage-Sänfften (Nürnb. 1737). Sanga, der afrik.
Vuckelochfe (f. Zebu). Sangallo, ital. Künstlerfamilie, deren Haupt, der Baumeister Giuliano da S., 1445 in Florenz [* 15] geboren wurde und bei Francione die Intarsiakunst lernte. Er ging 1465 nach Rom, [* 16] trat seit 1480 in Florenz als Architekt auf, indem er seit 1485 die Villa Poggio a Cajano baute, 1488 Baumeister am Dom wurde und in Florenz, Neapel, [* 17] Genua [* 18] und Savona Paläste errichtete. Von 1503 bis 1507 in Rom le- bend, sckuf er die ersten Entwürfe für den Neubau von St. Peter, kebrtc aber, von Vramante verdrängt, nach Florenz zurück und starb dort Seine Hauptwerke sind die Kirche Sta. Maria delle Carceri in Prato (1485-92), der Palazzo Gondi, die scbö'nen Grabmäler der Kapelle Sassetti in Sta. Trinita in Florenz, die Kuppel über der Marien- kirche in Loreto, die schöne Holzdccke in Sta. Maria Maggiorc zu Rom.
Giulianos Bruder, Antonio da S. der Altere, geb. 1455 in Florenz, gest. daselbst fertigte vielfach die Modelle zu feines Bruders Bau- ten, baute jedoch auch felbständig (seit 1518) die Kirche Madonna di San Viagio in Montepulciano und anderes und war bekannt durch seine Crucifixe. Dessen Neffe, Antonio da S. der Jüngere, eigentlich Cordiani, Baumeister, geb. 1485 zu Mugello bei Florenz, gest. 1546 zu Terni, Schüler seines Onkels und des Bramante, begann in Rom den prachtvollen Palazzo Farnese, welchen Michel- angelo vollendete, befestigte Civitavecchia, arbeitete mit am Ausbau des Vatikans und erwies sich in diesen Werken wie in zahllosen Plänen als einer Als Festungs- baumeister nimmt er eine der ersten Stellen unter seinen Zeitgenossen ein. -
Vgl. Guglielmotti, 8toriH äeil" t'oi'titica^ioni (Rom 1880);
ders., I daätioni äi Antonio cllr 8. (ebd. 1860);
Ravioli, ^oti^iL 8ui lavori ä'ai'c^itottui'H miIitÄi-6 (ebd. 1863);
ders., Intorno aiilr i-ela^ionk tatta äa 8. e äa 8anmicti6li (ebd. 1885);
Ncdtenbacher, Die Architektur der ital. Renaissance (Franks, a. M. 1886).
^(s. d.). Sangarins, alter Name des Flusses Sakaria Sangay, Vulkan Ecuadors, unter 2° südl. Br., am Ostabbang der Ostcordillcre, 5323 m hoch, hat beständig in kurzen Intervallen Ausbrüche (267 in der Stunde), außerdem kommen von Zeit zu Zeit schwerere Eruptionen vor, so 1742. Im 1.1849 wurde er säst bis zum Gipfel erstiegen. Sangen, Zaubermittel, s. August (Monat). Sänger, echte (8^1viiäa6), eine aus fast80Gat- tungen und gegen 700 Arten bestehende, fast kosmo- politisch verbreitete Familie der Singvogel rmt pfricmcnförmigem Schnabel, nicht sehr starken und langen, meist abgerundeten Flügeln.
Das Gefieder ist meist sehr weich und selten (dann aber meist an der Keble oder Unterseite) lebhafter gefärbt. Man teilt diese Familie in fünf linterfamilien, nämlich: in die Vrauncllen (^ccentorinHe), hierher gehört die Braunclle (s. d.);
in die Sylvien (^Iviinae), bierher gehören die Laubsänger, Goldhähnchen, die Grasmücken (s. die betreffenden Artikel);
in die Rot- schwänzchen (^uticiliinae), hierher die Nachti- gallen, Blaukehlchen, Rotkehlchen, Rotschwänzchen ¶