Entgegen dem bei den Kjökkenmöddingern (s. d.) der dän.
Küsten und den Shell-Mounds der Amerikaner beobachteten Verhalten erweisen sich die S. in der Regel deutlich geschichtet.
Und zwar folgen übereinander Ansammlungen von Muschelschalen
(Austern, Miesmuscheln), Sand- und Humusschichten,
und Anhäufungen von Muscheln
[* 2] vermischt mit Fischknöchelchen und andern organischen Resten.
Kohle, Holzkohle sowohl wie
Knochenkohle
kommt in sämtlichen Schichten vor.
Überreste von Säugetieren und
Vögeln sind sehr selten.
Menschliche
Skelette sind in
allen größern S. reichlich vorhanden, gewöhnlich sehr schlecht erhalten;
auch Steinwerkzeuge finden
sich.
Von Interesse sind die Granitblöcke mit ausgearbeiteten pfannenartigen Vertiefungen, die
Karl von den
Steinen in der
Nabe der S. am
Strande fand. Es scheint, daß diese
Flächen zum Kornmahlen gedient haben. –
Vgl.
Karl von den
Steinen, Sambaki-Untersuchungen
in der
Provinz Sta. Catharina (in den «Verhandlungen
der
Berliner
[* 3] Anthropologischen Gesellschaft», Sitzung vom
Unterabteilung der niederländ. Residentschaft Wester-afdeeling (westl.
Abteilung) von
Borneo, im Malaiischen Archipel, hat 141190 qkm.
Die Bevölkerung bilden größtenteils eingewanderte Malaien,
zum kleinern
TeilDajak,
Chinesen und einige Europäer. S. umfaßt das mittlere und untere
Stromgebiet des
Sambasflusses und steht unter einem früher selbständigen
Sultan.
Der Hauptort liegt unter 1° 33' nördl.
Br. und 109° östl.
L.
oder Zambesi, großer
Strom in Südafrika,
[* 4] hat seine
Quellen unter 11–13° südl.
Br. und 19–24° östl.
L. von Greenwich, südlich benachbart dem Quellgebiete des zum
Kongo fließenden
Kassai; einer der Quellseen,
Dilolo (s. d.), liegt 1445 m hoch. Der Oberlauf, Liba, durchströmt das
Land der Lobale,
Barotse und Mambunda in einer 60–150
km breiten, grasreichen, jährlich überschwemmten Ebene. Unter 14° 10' südl.
Br. empfängt er von
Osten den früher für
seinen Oberlauf gehaltenen Kabompo, bald darauf von Westen den Lungo Bungo.
Etwa unter 17° südl.
Br. verengt sich das Flußthal, und es folgen Wasserfälle und
Stromschnellen, unter denen namentlich
die
Treppe
[* 5] der Katima-Fälle zu nennen ist. Nach letztern nimmt der S. östl.
Richtung an, empfängt unter 17° 50' den
Kuando
(Tschobe) von Westen, dessen 1362 m ü.d.M. gelegenes Quellgebiet dem des Hauptstroms benachbart
ist, und bildet unter 18° südl.
Br. den berühmten Wasserfall Mosiwatunja (d. h. donnernder
Rauch, von den Engländern Victoriafälle
genannt); hier stürzt der 900 m breite
Strom 120 m tief in einen das
Thal
[* 6] rechtwinklig kreuzenden, kaum 30 m breiten
Schlund,
aus welchem er in der
Tiefe seitwärts weiter fließt, um in wiederholten
Stromschnellen das bewaldete
Bergland zu durcheilen.
Vom Eintritt des Guai von
Süden wendet er sich bis zur Einmündung des linken Nebenflusses Kafue nordöstlich, von da bis
zu den Tschikaronga-Fällen östlich, und von hier aus südöstlich zum
Meere. Noch einmal durch die 200 m
hohen Lupatahügel auf eine
Strecke von 17 km eingeengt, tritt er ins Küstenland ein, empfängt von der linken Seite den
Schire (s. d.), den Abfluß des Njassasees, und
bildet nun ein 5000 qkm großes
Delta,
[* 7] das im Norden
[* 8] von dem Mündungsarme
Quelimane-Kwakwa, im
Süden vom Melambe umschlossen wird. Er
kann trotz seiner Länge von 2660 km nur im Unterlaufe bis
Tete und in einzelnen
Teilen des obern Gebietes befahren werden;
sein
Stromgebiet wird auf 1430000 qkm geschätzt. Der Oberlauf wurde 1854–55 von Livingstone erforscht; lange Zeit hielt
man indessen den
Tschambesi im
Osten des Bangweolosees für den eigentlichen Quellfluß. In neuerer Zeit
(1878–79) wurde der Oberlauf durch
Serpa Pinto,
Capello und Ivens sowie durch Holub erforscht. –
Vgl.
Mohr, Nach den Victoriafällcn
des Zambesi (2 Bde., Lpz. 1875).
englisches, die Gesamtheit der von England als seine Interessensphäre beanspruchten
Länder Centralafrikas
nördlich und südlich vom
Sambesi, und zwar vom
Tanganika bis an die Grenzen
[* 9] der Kronkolonie
Betschuanenland
und zwischen den portug.
KolonienAngola und
Mozambique. Der Flächeninhalt derselben beträgt etwa 1 ½ Mill. qkm; die Bewohnerzahl
schätzt man auf mehr als 1 Mill. Zuerst wurde im Sept. 1885 das engl. Protektorat über das
zwischen dem Molopo und dem 22.° südl.
Br. gelegene
Betschuanenland und im Juli 1888 Matabele- und
Maschonaland
als zur engl. Interessensphäre gehörend erklärt. Im Okt. 1889 erhielt die
Englisch-Südafrikanische Gesellschaft (s. d.)
von der engl. Regierung einen Schutzbrief über die letztgenannten
Länder.
Portugal
[* 10] mußte durch die
Verträge vom Nov. 1890 und Mai 1891 die engl. Oberhoheit in den Gebieten
nördlich vom
Sambesi und zwar zwischen dem
Schirwa-,
Njassa-,
Tanganika-, Moero- und Bangweolosee bis westlich zum
Reich der
Barotse anerkennen. Dieser Ländermasse wurde 1892 die generelle Bezeichnung «Britisch-Centralafrika»
beigelegt; sie zerfällt administrativ in zwei
Teile: in das Protektorat
Njassaland (s. d., unter
Verwaltung eines Regierungskommissars)
und in die Interessensphäre von Britisch-Centralafrika (von 1895 an unter
Verwaltung der
Englisch-Südafrikanischen Gesellschaft).
Auf
Grund dieser allmählichen geschichtlichen
Entwicklung ließ man die 1889 aufgetauchte Idee eines einheitlich organisierten
engl. Kolonialreichs und die Benennung desselben als Zambesia wieder fallen.
1) Bezirkshauptmannschaft in Galizien, hat 948,09 qkm und (1890) 85042 (42 667 männl., 42375 weibl.)
meist ruthen. E. in 86 Gemeinden mit 211 Ortschaften und 63 Gutsgebieten und umfaßt die Gerichtsbezirke
Laka und S. –
2) Stadt und Sitz der Bezirkshauptmannschaft, einer Finanzbezirksdirektion, eines
Kreisgerichts und Bezirksgerichts
(31,96 qkm, 66786 E.), am Dnjestr und an der Linie
Neu-Zagorz-Stryj der Österr. Staatsbahnen,
[* 12] hat (1890) 14324 meist poln.
E., darunter 4080 Israeliten, in Garnison 2
Bataillone des 77. Infanterieregiments «Philipp
Herzog von
Württemberg»,
[* 13] kath.
Kirche, Bernhardinerkloster, schönes Rathaus, ein Gymnasium, Lehrerbildungsanstalt; Ölfabrik,
Brauereien, Mühlen,
[* 14]Handel
mit Flachs, Hanf, Eiern und Vieh. In der Nähe
Salz- und Naphthaquellen.