forlaufend
119
Eisenbahn (Bahnhof in St. Johann), ist Sitz des Landratsamtes, eines Landgerichts (Oberlandes- gericht Köln) [* 1] mit 11 preuh. Ämtsgerichten (Baum- holder, Grnmbach, Lebach, Neunkirchen, [* 2] Ottweiler, S., Saarlouis, Sulzbach, Tholey, Vö'lklingen, St. Wendel) und 2 oldend. Amts- gerichten (Virkenfeld, Ober- stein), eines Amtsgerichts, Hauptzollamtes, einer kö'nigl. Eisenbahndirektion St. Jo- hann-S., Reichsbankneben- stelle und Handelskammer sowie der 32. Infanteriebri- gade und hat (1890) 13812 (7889 männl., 5923 wcibl.) E., darunter 5731 Katholiken und 61 Israeliten, in Garnison das Infanterieregi- ment Nr. 70 und das Dragonerregiment Nr. 7, Post- amt erster Klasse mit Zweigstelle in St. Johann, Telegraphenamt erster Klasse, zwei evang., eine kath., eine altkath.
Sankt Gallen (Stadt)

* 3
Sankt.
Kirche, ein Rathaus mit den von
Kaiser Wilhelm I. gestifteten Gemälden
A. von Werners
(Episoden aus dem deutsch-franz.
Krieg),
ein Schloß, bis 1793 von den Fürsten von Nassau-Saarbrücken
bewohnt, mit Schloßkirche, die die Grabmäler der fürstl.
Familie birgt, ein Gymnasium (gestiftet 1615), eine Oberrealschule, Vergschule nebst Markscheider- fachschule,
höhere Mädchenschule und einWaisenhaus. S. ist Mittelpunkt des Saarkohlenbeckens (s.d.). Die
Industrie erstreckt sich auf
Fabrikation von
Treib- riemen, Essig,
Al,
Tapeten und Kleineisenwaren, ferner bestehen Gerberei,
Brauereien sowie Ver- schiffung
von
Kohlen. S. ist Sitz der Südwestdeut- schen und der 8. Sektion der
Glas- und Rheinisch-Westfälischen Baugewerks- Verufsgenosseuschaft. 4 km
südöstlich das Pfarrdorf
Sankt
[* 3]
Arnual mit 2468 E. und einer got.
Kirche (1315) mit zahlreichen alten Denkmälern des Nassau-
Saarbrückener
Fürstenhauses. Im
Süden von S., hinter dem Exerzierplatze, liegt das Ehrcnthal, eine Grabstätte der hier
gefallenen und in den Lazaretten gestorbenen
Krieger. S. war die Hauptstadt der ehe- maligen, zum Oberrheinkreis
gehörigen
Grafschaft S., die 1381 -1797 dem Zweige Nassau-Saar- brücken aus der walramschen Linie des Hauses Nassau (s.d.),
dann der Linie
Nassau-Usingen gehörte und 1801 an
Frankreich kam. Nachdem sie bis 1815 einen
Teil des franz. Saar-Departements
gebildet, kam sie mit einem großen
Teile des letztern an
Preußen.
[* 4] Im Beginn des
Deutsch-Französischen
Krieges von 1870und 1871 (s. d.,Vd.5,S. 100ii)sand 2. Aug. bei S. das erste
Gefecht statt, infolgedessen S. von den
Franzosen besetzt
wurde; durch die
Schlacht bei Spichcren (s. d.) 6. Äug. wurde die Stadt wieder befreit. -
Vgl. Köllner, Geschichte der Städte S. und St. Johann (2 Bde., Saarbr. 1865).
Saarburg.
Kreiden - Kreis

* 5
Kreis.
1)
Kreis
[* 5] im
Bezirk Lothringen, hat 1008,88 hkm, (1890) 63 096 (32 688 männl., 30 408 weibl.) E. in 106 Gemeinden
und zerfällt in die 5) Kantone Finstingen, Lörchingen, Pfalzburg, Ri- ringen und S. - 2) S. in Lothringen,
Kreis- stadt im
Kreis
S. und Hauptort des Kantons S. 121257 E.), an der Saar, nahe dem
Rhein-Marne-
Kanal
[* 6] und dem Südende des Saarkanals, an den Linien
Straßburg-Dcutsch-Avricourt,S.-Luxemburg (151,i km), S.-Saargcmünd (54,3
kin) und der
Nebenlinie S.-Alberschweiler (16,3 km) der Elsaß- ^othr.
Brücken I

* 8
Brücke.Eisenbahnen, Sitz der Kreisdirektion, eines Amtsgerichts (LandgenchtZabern), Hauptzollamtes, kath. Erzdekanats sowie der Kommandos der 59. In- fanterie- und 30. Kavalleriebrigade, hat (1890) 5445 E., darunter 2115 Evangelische und 287 Israeliten, in Garnison das Infanterieregiment Nr. 97, Manen- regiment Großherzog Friedrich von Baden [* 7] Nr. 7, Nla- nenregiment Nr. 11 und die reitende Abteilung des Feldartillerieregiments Nr. 15, Postamt erster Klasse, Telegrapb, Reste der mittelalterlichen Befestigungen, alte steinerne Brücke, [* 8] kath. Kirche (18. Jahrh.), ehe- maliges Franziskanerkloster, jetzt Kaserne, Gymna- sium, bö'here Mädchenschule und ein Pensionat der Schwestern der christl. Lehre; [* 9] Fabrikation von Uhr- federn, Handschuben und Spitzen, Brauerei und Getreidebandel. - S. siel 1616 an Frankreich; es war Hauptquartier des Kronprinzen Friedrich Wilhelm von Preußen. Saarburg.
1) Kreis im preuß. Reg.-Bez. Trier, [* 10] bat 453,96 s^km und (1890) 31278 (15351 männl., 15927 weidl.) E., 1 Stadt und 71 Landgemein- den. - 2) Kreisstadt im Kreis S., 23 km von der lothr., 15 km von der luxemb. Grenze, links an der Saar, am Einfluß der Lcuk, die in der Stadt einen 18 in hohen Wasserfall bildet, und an der Linie Trier-Saarbrücken (Station Veurig-S.) der Preuß. Staatsbahnen, [* 11] Sitz des Landratsamtes und eines Amtsgerichts (Landgericht Trier), hat (1890) 2092 E., darunter 67 Evangelische und 20 Is- raeliten, Post, Telegraph, [* 12] Reste der alten Etadt- befestigung, kath. Laurentiuskirche (1854), evang. Kirche (1893), Ruine des kurfürstl.
Vereinigte Staaten von

* 13
Wasserleitung.Schlosses aus dem 10. Jahrh, inmitten der Stadt, kath. Lehrerinnen- seminar, landwirtschaftliche Winterschule, Kreisspar- und Darlehnskasse, Krankenbaus, Wasserleitung; [* 13] Glockengießerei, Gerbereien, Möbel- und Bauschrei- nerei und Weinbau. Gegenüber von S. das Dorf Veurig mit 630 E., dem Bahnhof, einer kath. Kirche und Kaltwasserheilanstalt. 5 Km südlich Castel (s. d.), 8 km nördlich derScharzbcrg, wo derScharzhofberger, die Perle der Saarwcine (s. d.), wächst, und 18 km südwestlich das Tors Nennig (s. d.). -
Vgl. Hewer, Geschichte der Burg und der Stadt S. (Trier 1862).
Saardam, niederländ. Stadt, s. Zaandam. Saargemünd, [* 14] frz. Sarreguemines.
1) Kreis im Bezirk Lothringen, hat 794,65 ykm, (1890) 66527 (33016 männl., 33511 weibl.) E. in 73 Ge- meinden und zerfällt in die 4 Kantone Vitsch, Nohr- bach, S. und Wolmüuster. - 2) Hauptstadt des l^^_^^__^ ^ Kreises S. und des Kantons S. ^M^^ ' < (30 767 E.), am Einfluß der Blies in die Saar und am Saarkohlen- kanal, an der Grenze der preuß. Rheinprovinz [* 15] und den Linien S.- Moncel (76 km), Hagenau-Ve- ningen, Saarburg-S. (54,3 km) und S.-Kalhausen (16 km) der Elsaß-Lothr.
Eisenbahnen, S.- Saarbrücken-Trier (106,4 km) der Preuß. Etaatsbahnen und Homburg-S. (36,8 km) der Pfalz. Eisenbahnen, Sitz der Kreisdirektion, eines Landgerichts (Oberlandesgericht Colmar) [* 16] mit 11 Amtsgerichten (Albesdorf, Vitsch, Dru- lingen, Falkenberg, Forbach [* 17] i. Lothr., Grohtän- chen, Rohrbach, Saaralben, S., Saarunion, St. Avold), eines Amtsgerichts, Hauptzollamtes, einer Eisenbahnbetriebsdirektion, Meliorations-und Wasserbauinspektion, kath. Erzdekanats und eines Konsistoriums der Kirche augsburgischen Bekennt- nisses, hat (1890) 13076 (7129 männl., 5947 weibl.) E., in Garnison das I.Bataillon des ¶