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(durch «Anlaufen») auftritt.
Der färbende Bestand- teil des Goldrubinglases ist wahrscheinlich metalli- sches Gold' [* 1] der des Kupferrubinglases Kupferoxy- dul;
dem Pigment des Silberrubinglases scheint dagegen eine kompliziertere Zusammensetzung zuzu- kommen. (S. Goldpurpur.) Rubmglimmer, Mineral, s. Goethit. Rubini, Giovanni Battista, ital. Tenorist, geb. zu Nomano bei Bergamo, betrat schon mit dem 12. Jahre die Bühne in einer Frauenrolle, ging dann als Chorist und Violinspieler an das Theater [* 2] nach Bergamo, später nach Pavia, 1815 nach Vrescia.
Seme Bedeutung als Sängcr ent- faltete sich, als er 1816 in Venedig [* 3] zu der Truppe Varbajas kam, bei dem er bis 1831 in Neapel [* 4] blieb.
Von da ab wurde er auch im Ausland be- kannt, am längsten wirkte er an der Italienischen Oper in Paris. [* 5] 1844 zog er sich von der Öffentlich' teit zurück und lebte auf seinem Schlosse bei Ro- mano, wo er starb. N. war einer der größten Gesangskünstler, dem an Biegsamkeit der Stimme sowie an Schmelz des Vortrags und An- mut der Fiorituren kaum ein anderer gleichkam. Rubinfpinell, s. Rubin. Rubinstein, Ant. Grigorijewitsch, Klavierspieler und Komponist, geb. 18. (30.) Nov. 1829 zu Wich- watinetz bei Dubossary in Neu-Rußland, kam früb- zeitig mit seinen Eltern nach Moskau [* 6] und erhielt hier erst von seiner Mutter, dann von Alex. Villoing Klavierunterricht.
Bereits im Alter von 10 I. trat er mit großem Erfolg öffentlich auf, ging darauf nach Paris, wo er 1^ Jahre blieb, und machte dann feine erste größere Kunstreise (durch England, die Niederlande, [* 7] Deutschland, [* 8] Schweden [* 9] u. s. w.), die fast drei Jahre dauerte. Er verlebte nun ein Jahr in Moskau und begab sich 1844 in Begleitung seiner Mutter und seines Bruders Nikolaus nach Berlin, [* 10] wo er bei Dehn noch Kompositionsstudien machte, auch öfters bei Hof [* 11] spielte.
Hierauf lebte Rübsen 1846 in Wien, [* 12] wo er sich hauptsächlich mit Er- teilung von Unterricht beschäftigte, ebenso einige Zeit in Berlin, und wandte sich 1848 nach Ruß- land, insbesondere nach Petersburg [* 13] zurück.
Durch sein Spiel angezogen, ernannte ihn hier die Groß- fürstin Helene zu ihrem Kammervirtuosen, und in diefer Stellung gewann er nunmehr Mittel und Muhe, sich Vorzugsweife der Komposition zu wid- men. Seit 1854 unternahm er wiederholt Reisen nach Deutschland, Frankreich und England, 1872 nach Nordamerika, [* 14] 1873 nach Italien, [* 15] 1881 nach Spanien, [* 16] um seine Arbeiten bekannt zu machen. 1885-86 gab er einen Cyklus von histor.
Klavier- vorträgen in den Hauptstädten Europas.
Seit 1859 war Rübsen Dirigent und Leiter der von ihm gegründeten Russischen Musikgesellschaft und des Konservato- riums. 1889 erhob ihn der Kaiser in den erblichen Adelstand. Er starb in Pcterhof. Als Klavierfpieler nahm Rübsen einen Platz ersten Ranges ein.
Als Komponist zeigt er namentlich in den frühern Werken eine ursprüngliche Erfindungs- kraft und starkes Temperament.
Man hat von ihm die russ. Opern «Dimitri Donskoi», «Toms der Narr», «Die sibir. Jäger», «Die Rache», «Der Dämon», «Der Kaufmann Kalaschnikow», «Gorüscha»;
dann die deutschen Opern «Die Kinder der Heide», «Fera- mors» («Lalla Rookh»),
«Die Makkabä'er», «Nero», «Nnter Räubern» und «Der Papagei»;
das Ballett «Die Rebe»;
serner die Oratorien (geistlichen Opern) «Das verlorene Paradies», «Der Turm- bau zuVabel»,»Sulamith», «Moses» und «Christus», fünf Sinfonien, Ouvertüren, Streichquartette, ein Oktett, Klaviertrios, Konzerte und Monaten für Klavier, Salon- und Charakterstücke für Klavier, ein- und mehrstimmige Lieder u. s. w. Als Schrift- steller veröffentlichte Rübsen:. «Die Musik und ibre Meister» (1. bis 4. Aufl., Lpz. 1892).
Eine Biographie R.s schrieb MacArthur (Lond. 1889). R.s jüngerer Bruder, Nikolaus Rübsen, geb. 2. (14.) Juni 1835 zu Moskau, bildete sich unter Gebel und Villoing in Moskau und auch unter Dehn und Kullak in Berlin zu einem vortrefflichenKlavierspieler. Er wirkte in Moskau als Dirigent des dortigen Konservatoriums und starb zu Paris. Rubner, Max, Mediziner, geb. zu München, [* 17] studierte daselbst 1873-77 Medizin, habilitierte sich 1883 als Privatdocent für Physio- logie und wurde 1885 außeroro.
Professor der Hy- gieine in Marburg, [* 18] wo er 1887 zum Ordinarius ernannt wurde. 1891 wurde er als Nachfolger von Rob. Koch ord.
Professor und Direktor des Hygiei- nischen Instituts in Berlin.
Neben einer Reihe von pbysiol.
Arbeiten über die Ausnützung der menschlichen Nahrungsmittel, [* 19] über die Vertretungs- werte organischer Nahrungsstoffe u. a., veröffent- lichte er eine große Anzahl von hygieinischen Ar- beiten über die Lehre [* 20] von der Kleidung, über Des- infektion, über den Bau von Krankenhäusern u. a. Die Vatterioloqie verdankt ihm wertvolle For- schungen über die chem. Umsetzungsprodutte.
Auch verfaßte er ein «Lehrbuch der Hygieine» (Lpz. und Wien 1889 - 90; 5. Aufl. 1894). Rüböl, das Ol aus dem Samen [* 21] von Raps (s. d.), Rübsen (s. d.).
Die Gewinnung erfolgt durch Aus- pressung der zerkleinerten und erwärmten Körner mittels hydraulischer Pressen (s. Qlpressung) oder durch Extraktion nüttels Benzin oder Schwefelkohlen- stoff.
Das rohe Öl muß vor seiner Verwendung durch Behandeln mit 1 - 2 Proz. konzentrierter Schwefelsäure [* 22] von den beigemengten Eiweißstoffen und Pflanzenschleim befreit (raffiniert) werden;
die Schwefelfäure wird durch sorgfältiges Waschen mit Wasser und Sodalösung wieder entfernt.
Vor Ein- führung des Solaröls und des Petroleums wurde das Rübsen allgemein als Leuchtöl benutzt;
auch heute brennt man es noch z. B. in den Grubenlampen und den Lampen [* 23] der Eisenbahnschaffner.
Wichtig ist es gegenwärtig aber vor allem als Schmieröl.
Rubricelle (neulat.), das Meßgebetbüchlein der Katholiken, nach dem roten Druck vieler seiner Buch- staben so benannt. Rubrik, s. Rubrum. Rubrikatoren, im Mittelalter die Schreiber, welche die roten Einfassungslinien, Titel, Über- schriften in Büchern schrieben, besonders auch die Maler der roten Initialen in den ersten Drucken. (S. Rubrum.) Rubrum (lat., «das Note», nach der frühern Gewohnheit, Titel und Überschriften mit roter Farbe zu fchreiben), kurze Inhaltsangabe als Über- schrift, namentlich bei Aktenstücken;
Rubrik (ru- dricu.), Überschrift der einzelnen Abteilungen eines Schriftstückes, dann die Abteilung selbst (auch im weitern Sinne);
rubrizieren, etwas behufs der Abteilung mit Überschriften versehen, nach Rubriken ordnen. (S. Rubrikatoren.) Rübsen, Rübsame, Rübenreps, Krucifere aus der Gattung Vi-a^zicH (s. d.), Li-HZäica I^pH I. vHi'. oleiisi-N, die in ihrem Samen ein vorzügliches ¶