forlaufend
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ungefähr zwischen 20 und 35° nördl. Br.;
in diesem Gebiete findet man etwa 10 Proz. Windstillen.
Die Rossetti zeichnen sich in beiden Hälften des Oceans durch ein in Lage und Ausdehnung [* 1] von der Jahreszeit abhängiges Gebiet hohen Luftdrucks aus;
sie bilden ungefähr die polaren Grenzen [* 2] der Passatgebiete.
Die südatlantischen Rossetti prägen sich nicht so deutlich aus und haben weniger Windstillen.
Notzbrunn, Dorf im Bezirksamt Würzburg [* 3] des bayr. Reg.-Bez. Unterfranken, 12 km westlich von Würzburg, hat (1890) mit dem dazu gehörigen Filialdorf Mädelhofen 427 kath. E., Post, Tele- graph, Brauerei, und ist bekannt durch das Gefecht vom in dem die Bayern [* 4] von den Preußen [* 5] zurückgedrängt wurden. ^(s. d.). Roßbuhl, höchster Punkt (965 m) des Kniebis Noßdorf, Flecken im Kreis [* 6] Meiningen [* 7] des Her- zogtums Sachsen-Meiningen, am Nosabach und am Rhöngebirge, hat (1890) 837 E., Postagentur, Fern- sprechverbindung, Pfarrkirche, zwei Schlösser und Park. Rossetti gehörte zur Grafschast Kenneberg.
Hier fand zwischen Preußen und Bayern ein heftiges Gefecht um den nahen Nebelbcrg statt, an das ein Denkmal auf dem Kirchhofe erinnert. Rosse (spr.ross'), William Parsons, Earl of, Astro- nom, geb. zu Mork, hieß bis zum Tode seines Vaters (1841) Lord Ormantown. Er be- zog 1818 die Universität Dublin, [* 8] 1819 das Mag- dcüenen-College in Orford, trat 1821 ins Unterhaus und wurde 1831 Lordlieutenant von King's County, 1834 Oberst der Miliz. Im Febr. 1845 wurde er zum Repräsentativpeer für Irland erwählt. Er rich- tete 1826 auf seinem Landsitz Birr-Castle bei Par- sonstown ein Observatorium ein, sür das er die In- strumente unter seiner persönlichen Leitung verfer- tigen ließ.
Nachdem er einen Objektivspicgel von 90 cm im Durchmesser hergestellt hatte, baute er mit einem Kostenauswand von 12000 Pfd. St. ein Ricsentelcskop (1845 vollendet), dessen Objektivspie- gel 1,8 ui Durchmesser und 16 m Brennweite besitzt und sich durch eine ungemein große Lichtstärke aus- zeichnet.
Seit 1862 war er Kanzler der Universität Dublin. Rossetti starb zu Birr-Castle (Par- sonstown) in der irischen Provinz Leinster. über seine astron.
Untersuchungen, die namentlich die Nebelflecken betrafen, berichtete er von Zeit zu Zeit in den «?Iiii080p1iica1 ^i'HNLÄctionä».
Auch machte sich Rossetti durch seine Bemühungen zur Linderung des in seinem Vaterlande herrschenden Elends verdient, über welchen Gegenstand er seine «I^ttsi^ on tde , Ltat6 0fIi'6lanä» (Lond. 1847) veröffentlichte.
Doch nimmt er hierbei einen streng aristokratischen Stand- punkt ein und trat in «^ lsv norää on tiis i-oik- tion ol lanälorä and tsnant in Ilßlanä» (Lond. 1866) gegen John Vright auf.
Seine Würden so- wie der Besitz seines Observatoriums gingen an sei- nen ältesten Sohn, Lawrence Parsons, Earl of N. (geb. über, der durch junge Astronomen dks Gebiet der Nebelflecke [* 9] u. s. w. wei- ter erforschen läßt. Rössel.
1) Kreis im preuß. Reg.-Bez. Königs- berg, hat 851,95 ylim und (1890) 49 329 (23 506 männl., 25823 weibl.) E., 4 Städte, 83 Landge- meinden und 35 Gutsbezirke.
Sitz des Landrats- amtes ist Vischofsburg. - 2) Stadt im Kreis N., an der obern Zaine oder Eiser, Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht Vartenstein), hat (1890) 3474 E., dar- unter 987 Katholiken und 90 Israeliten, Postamt zweiter Klasse, Telegraph, [* 10] evang. Kirche in der 1240 erbauten Ordensburg, gotische kath. Kirche, Kloster der Katharinerinnen, königl. Gymnasium, höhere Mädchenschule, Provinzial - Taubstummenanstalt;
Fabrikation von Nohrkammen zur Leinweberei und landwirtschaftlichen Maschinen, Brauerei, Molkerei, Ziegeleien und bedeutende Rindviehzucht. 6 km südöstlich der Wallfahrtsort Heiligelinde mit prächtiger kath. Kirche. Rösselsprung, der Sprung des Rössels (Sprin- gers) auf dem Schachbrett;
die [* 11] Figur überspringt ein Feld in gerader Linie und wird dann auf das nächste Feld zur rechten oder linken Seite gestellt. Rösselsprung auf gäbe heißt die Aufgabe, von irgend einem Felde des Schachbretts beginnend im Rösselsprung sämtliche Felder einmal zu berühren. Der Rossetti wird zu einer Art Rätsel verwandt, wobei ein Gedicht, das nach seinen Wörtern, Silben oder Buchstaben in der Weise des Rossetti über die Felder des Schachbretts verteilt ist, wieder zusammenzustellen.
Rossetti, Dante Gabriele, engl. Maler und Dichter, geb. zu London, [* 12] studierte vor- zugsweise die ital. Kunst des Mittelalters.
Mit Millais, Holman Hunt und einigen andern die Prä- raffaclitcnbrüdcrschaft (s. Präraffaeliten) gründend, wurde er der eigentliche Ausgangspunkt der mo- dernen engl. Malerei.
Zunächst heftig angegriffen, gründete er mit seinem Bruder William Michael Rossetti die Zeitschrift «Ibe (^erm», in der die An- schauungen der Schule zuerst zum Ausdruck kamen. Die Gegenstände dieser sind der ital. Dichtung, meist dem Dante, entlehnt, weich, aber tief in der Stim- mung, durchaus englisch in der Haltung von schlich- ter, wahrheitlicher Farbengebung und strenger indi- vidueller Stilisierung. Rossetti kann als der Schöpfer des modernen engl. Frauenideals gelten. Als Haupt- ergebnis seiner litterar. Thätigkeit erschien «Tari^ Italian pO6t8, li'oin Oiuiio D'^iciriua to Dante» (1861; 2. Aufl u. d. T. «Danw anä Ki8 eircle», 1874) und später «'IrNnglation ok Dante's Vita. Xnova» (1866).
Außerdem hatte er Anteil an A. Gilchrists «I^ls ol ^Viliiani Viaks» (1863).
Dem gröhern Publikum wurde Rossetti durch seine «?06iu8» (Lond. 1870) bekannt, die mehrere Auflagen erlebten. Was sie besonders kennzeichnet, ist die plastische Schönheit der Form, die Kraft [* 13] und Melodie der Sprache, [* 14] die dichterische Zartheit der Empfindung und ein mit Anschaulichkeit verbundener Drang zu mystischer Versenkung.
Mit ebenso großer Vorliebe als Kühnheit behandelte Rossetti den ganzen Umkreis erotischer Gegenstände. Er starb zu Virchington bei Margate.
Kurz vor seinem Tode erschienen seine «LkIlaäZ anä 8onn6t8» (1881),
R.s «i'oetical ^01-^3» kamen London 1891 heraus. -
Vgl. Caine, Necolisctionä ol v. 6. N. (Lond. 1882); W. Sharp, V.Q. R. ^ recorä knä g. 8wä^ (ebd. 1882);
M. W. Rossetti, v. 6. Rossetti 28 äe^ner anä nritei- (ebd. 1890).
Rossetti, Gabriele, ital. Dichter, geb. zu Vasto, kam 1803 nach Neapel, [* 15] wo er durch seine Improvisationen glänzte, erhielt durch Murat die Stelle eines Konservators am Museum und besang die Freiheit Italiens. [* 16]
Nach der Rückkehr der Vourbonen behielt er zuerst sein Amt, ward dann verfolgt und rettete sich 1821 durch die Flucht;
1822 kam er nach Malta und von da 1824 nach London, wo er Professor der ital. Sprache und Litteratur wurde und starb.
Seine Gedichte, vielfach gedruckt, hat Carducci gesammelt heraus- gegeben («I'osLis äi 6. II.», Flor. 1861).
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