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der Gewinnung von Rosenöl (s. d.). -
Vgl. Nietncr, Die Rose, ihre Geschichte, Arten, Kultur u. s. w. (Berl. 1880);
Jägers Katechismus der Nosenzucht (2. Aufl., Lpz. 1893);
Wesselhöft, Der Roscnfreund (7. Aufl., Weim. 1892);
Ioret, I.a 1-036 äang I'l^Q- ti 6t Hii m0)'6ii ag6 (Par. 1892);
3Nathieu, Verzeichnis der im Handel und in Kultur befindlichen Rose und die Rechtschreibung ihrer Namen (Berl. 1892);
M. Lebl, Rosenbuch (Berl. 1895).
Seit 1886 erscheint alljährlich die Rosenzeitung (9. Jahrg., Franks, a. M. 1891). Nose, Rotlauf oder Erysipel (Nr^ipelaL, das 3t. ^iitlion^'ä iii-6 der Engländer), eine inten- sive, meist mit Fieber verlaufende infektiöse Entzün- dung der äuhern Haut, [* 1] bei der diese in weiter Aus- dehnung geschwollen, gerötet und schmerzhaft ist. Häufig bilden sich dabei große Blasen, seltener Blutergüsse in ihr, die dann leicht zu Brand der Haut (I^LipeiaZ Faii^aimoLuili) führen.
Immer sind bei der Rose die benachbarten LymphdrüM ge- schwollen und schmerzhaft. Die Rose kann an allen Körperstellen auftreten nach Verletzungen der Haut mit gleichzeitiger Einimpfung des specifischen Krank- heitsstoffs, durch Eintritt von jauchigem Wunosckret in die Lymphgefäße, bei Pyämie, Typhus. Auch die Rose wird durch kleinste mikroskopische Organismen aus der Klasse der Bakterien, durch die sog. Ketten- kokken (8ti'oi)toc0ccu3 6i')'8ipoliiti8 2^e/ii.) hervor- gerufen, die durch kleine Verletzungen, Hautschrunden u. dgl. in die Lymphgefäße der Haut eindringen und sich von hier aus weiter in der Säftemasse des Körpers verbreiten.
Dieser von Koch und Fehleiscn genauer charakterisierte Kcttenkokkus ist auf den ge- wöhnlichen Kulturnährböden leicht zu züchten und ist identisch mit dem 8ti-6zit0c0ccii3 p^oFEnoä Iio.86nl. (s. Tafel: Bakterien, [* 2] Fig. 2). In der erysipela- tösen Haut liegen die Kokken in den Lymphgesäßen, nur ausnahmsweise in den Blutgefäßen. Die häufigste Form der Rose, die Gesichtsrose, die nur das Gesicht [* 3] ergreift, befällt meist jüngere Leute, und zwar mehr Frauen als Männer und wird häufiger im Frühjahr und Herbst als in den übrigen Jahreszeiten [* 4] beobachtet.
Nach einem all- gemeinen Unwohlsein von mehrern Stunden oder Tagen, oder auch ohne solche Vorläufer der Krank- heit, wird die Haut des Gesichts unter mehr oder minder heftigem Fieber warm, gespannt und schmerz- haft, dann gerötet, und endlich heben sich Blasen (Blasenrose) ab. Das Gesicht ist dabei meist sehr entstellt, die Augenlider so geschwollen, daß die Augen nicht geöffnet werden können. Am dritten oder vier- ten Tage gewöhnlich nimmt die Rote und Span- nung der Haut des Gesichts ab, wobei die Oberhaut ihren Glanz verliert und sich abschuppt, während die Entzündung auf den behaarten Kopf (Kopsrose), die Seiten des Halses, die Ohren weiter schreitet.
Weiter breitet sich die Entzündung in der Regel nicht aus und in 8-14 Tagen tritt völlige Genesung ein. In seltenern Fällen wandert die N. jedoch stetig fort von Stelle zu Stelle (Wanderrose), so daß die Krankheit Wochen, selbst Monate anhält. Nach der Gesichtsrose fallen die Haare [* 5] aus, doch erneuern sie sich in der Regel sehr schnell. Visweilen gesellen sich zum Rotlauf Entzündungen innerer Organe (Hirn- häute, Lungen, Brustfell), doch ist im allgemeinen die N. als eine gutartige Krankheit zu bezeichnen.
Die Wundrose (I^rvLipoi^Z ti-Huuiaticum), die in überfüllten und schlecht ventilierten Kranken- häusern sich leicht zu größern Opcrationswunden hinzugesellt, wird am sichersten durch sorgfältige Desinfektion, [* 6] antiseptische Verbände und früh- zeitige Isolierung der Erkrankten bekämpft. Bei der Behandlung hat man namentlich die Span- nung und Schmerzhaftigkeit der Haut zu mindern, was man durch Eis- und Wafserüberschlage, Ein- ölen mit Salicyl- oder Carbolöl, durch Bepinseln mit Kollodium, Ichthyol, durch zahlreiche kleine Einschnitte mit antiseptischen Umschlägen u. s. w. erreicht; daneben sorge man für peinlichste Reini- gung und Desinfektion etwa vorhandener Wunden und Geschwüre und bekämpfe das vorhandene Fie- ber durch geeignete antipyretische Mittel. (S. Fieber.) -
Vgl. Tillmanns, Erysipelas (Stuttg. 1880).
Über Gürtelrose s. Herpes. - über die mai- ländische Rose s. Pellagra. Rose, in der Architektur soviel wie Fenster- rose (s. d.). über N. als Schliffform der Edelsteine [* 7] s. Edelsteinschleiferei (Bd. 5, S. 710a). über die Goldene Rose s. d. über N. in der Jäger- sprache s. Rosen. Bei Musikinstrumenten ist Rose Bezeichnung derjenigen Schalllöcher im Reso- nanzboden, welche durch ein durchbrochenes Maß- werk in Form einer Rose, eines Sterns u. s. w. teil- weise überdeckt sind.
Solche N. hatten namentlich Lauten, Hackebretter, Guitarren und bis zu Anfang des 19. Jahrh, auch die Klaviere. ^s. Nosenkrieg. Nose, Krieg der weißen und der roten, Nose, Edmund, Mediziner, Sohn des folgenden, geb. in Berlin, [* 8] studierte in Berlin und Würzburg, [* 9] wurde 1801 Assistent von Wilms im Krankenhaus [* 10] Bethamen in Berlin, habilitierte sich 1865 daselbst für Chirurgie llnd Augenheilkunde und machte 1866 als Stabsarzt den Feldzug in Böhmen [* 11] mit. 1867 wurde er ord.
Professor der Chirurgie und chirurg. Klinik in Zürich [* 12] und Di- rektor der ganzen chirurg. Abteilung des Kanton- spitals, auf der er zuerst systematisch seine offene Wundbehandlung durchführte. 1881 wurde er als Professor und leitender Arzt der chirurg. Station in Bethanien nach Berlin berufen. N. hat sich beson- ders durch seine Untersuchungen über Farbenkrank- hciten (Farbenblindheit, Farbenirrsinn, Daltonis- mus, Nachtblindheit, Violettsehen und Hallucina- tionen nach Genuß von Wurmsamen u. s. w.), deren genauen und kurzen Nachweis er durch die Erfindung seines Farbcnspiegels erleichtert hat, bekannt ge- macht und zahlreiche chirurg. und andere sachwissen- schastliche Werke und Abhandlungen veröffentlicht.
Seit 1883 leitet er mit Lücke in Strahburg die «Deutsche [* 13] Zeitschrift für Chirurgie». Nofe, Gustav, Mineralog, Sohn von Valentin Rose, dem Jüngern, geb. in Berlin, betrat in Schlesien [* 14] die bergmännische Lausbahn und studierte in Berlin. Nachdem er das 1.1821 bei Berzelius in Stockholm [* 15] verbracht, ward er 1822 Kustos der Mineraliensammlung der Universität in Berlin, 1826 außerord. und 1839 ord. Professor der Mineralogie. 1834 erfolgte seine Aufnahme in die Akademie.
Seit 1856 führte er auch die Direktion des Mineralogischen Museums der Universität. Er starb in Berlin. Mit Beyrich, Roth und Runge gab er die geognost. Karte von Schlesien heraus. Von allgcmeinerm Interesse waren seine Untersuchungen über den Zusammenhang zwischen der Form und der elektrischen Polarität der Krystalle sowie die Versuche über dieHeteromorphie des kohlen- sauren Kalkes und die Abhängigkeit der Krystallform von den Umständen bei ihrer Bildung. Außer vielen ¶