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400) Eier [* 1] (Fig. a) spiralig nebeneinander aelegt um die jährigen Triebe der Obst- und anderer Laub- bäume. Im April oder Anfang Mai kriechen die dünnbehaarten, bläulichen Raupen [* 2] (Fig. d) aus, die einen weihen Rückenstreifcn und neben diesem braune, gelb und schwarz eingefaßte blaue Längs- linien haben;
sie sind sehr gefräßig und daher sehr schädlich, bleiben bis zur letzten Käutung gesell- schaftsweise beieinander und überspinnen gemein- fam ihre Freßstelle.
Bei anhaltendem Regen sitzen die Raupen oft dicht zusammengedrängt in den Ast- gabeln und sind hier am leichtesten zu vertilgen. Rittgelstock, Pflanzenart, s. ^araxacum. Ringeltaube (lüolumda palumdug Iv.), die größte, 43 cm lange, curop.
Taube: sie ist blau- a.rau, mit weißen Flügelstreifen, weißem Fleck an jeder Halsseite und auf dem Schwanz.
Die Ringerpferde nistet bis nach Skandinavien auf Bäumen, beson- ders gern in Nadelholzwäldern, und wird bis- weilen durch Vertilgung von Fichtensamen nament- lich den Aussaaten schädlich.
Ringelwalze, s. Ackerwalze.
Ringellvuchs, s. Fruchtholz. [* 3]
Ringclwühler, s. Blindwühler.
Ringelwürmer, Gliederwürmer (^nueU- lies 8. ^nimkUH), die am höchsten organisierten For- men der Würmer, [* 4] besitzen einen langgestreckten,dreh- runden oder etwas plattgedrückten Leib, der sich aus einem nicht immer deutlich gesonderten Kopfe und einer Anzabl hintereinander gelegener Abschnitte (Segmente, Metameren) zusammensetzt.
Diese Seg- mente zeigen mit Ausnahme der vordersten und hintersten im allgemeinen den gleichen äußern und innern Bau;
sie besitzen äußerlich in der Mehrzahl der Fälle paarige Anhänge in verschiedener Zahl, die als Vewegungsorgane(Parapodien) dienen,sich aber von denen der höher stehenden Gliederfüßer (s. d.) durchweg dadurch unterscheiden, daß sie weich und ungegliedert sind und daß ihr Inneres nicht mit dem LeibeshohlrauminZufammenhangsteht.
Die äußere Körperdecke wird gebildet von einer einfachen Zellen- lage, in der meist zahlreiche einzellige Drüsen ein- gelagert sind;
nach außen hat diese Epidermis [* 5] eine festere, hornartige Schicht, die Kutikula, abgeson- dert, nach innen zu liegt ihr die eigentliche, reich ent- wickelte Vewegungsmuskulatur des Leibes, der Haut- muskelschlauch, der die Leibeshöhle umschließt, dicht an. In der letztern liegen das Nervensystem und die vegetativen Organe, die alle, entsprechend der äußern Gliederung, einen segmentalen Aufbau zeigen. So besonders das Nervensystem: jedes Segment besitzt einen doppelten Nervenknoten (Ganglion);
alle diese Ganglien sind durch Längsstränge (Kommissuren) zu einer Ganglienkette (Bauchmark) verbunden, die vorn mit dem Gehirn [* 6] (Schlundring) in Verbindung steht.
Mit dem letztern stehen auch die, wenn vorhanden, meist einfach gebauten Sinnesorgane (Augen u. s. w.) in Verbindung.
Der Darm [* 7] durch- zieht, teilweise von Drüsenmasfen umgeben, den Körper in gerader Linie, der Mund ist gewöhnlich bauch-, der After endständig.
Das Vlutgefäßsystem, ziemlich hoch entwickelt, besteht aus einem dorsalen und einein oder zwei ventralen Längsgefähen, welche die feinern Gefäße entsenden und an verschiedenen Stellen durch segmental angeordnete und oft herz- artig pulsierende Quergefäße miteinander verbun- den sind.
Das Blut ist gefärbt (meist rot);
jedoch rührt diese Farbe nicht, wie bei den Wirbeltieren, von den geformten Bestandteilen her. Gesonderte Brockhaus' Konversations-Lexilon. 14. Aufl. XIII. Atmungsorgane sind entweder gar nicht vorhanden und es erfolgt die Atmung dann durch die gefamte Körperoberfläche, oder es sind eine Anzahl der äußern Anhänge, am meisten in der Kopfgegeuo, zu blattförmigen oder baumartig verästelten Kiemen umgewandelt worden.
Sehr charakteristisch ist die Bildung des erkretorischen Apparats, der Schleifen- kanäle oder Eegmentalorgane (fo genannt wegen ihrer typifch segmentalen Anordnung), die, mit einem flimmernden Trichter in der Leibeshöhle beginnend und frei nach außen mündend, eine direkte Verbin- dung des Körperinneru mit der Außenwelt vermit- teln.
Die Ringerpferde sind teils Zwitter, teils getrennten Geschlechts.
Auch ungeschlechtliche Fortpflanzung, besonders durch Querteilung (z. B. llapioäMzz LponMola 0/a^).,
f. Tafel: Würmer, Fig. 33), kommt vor.
Die aus den Eiern sich entwickelnden Jungen machen vielfach eine Verwandlung durch, die ausgewachsenen Tiere leben zum größten Teile im Wasser, die meisten im Meere, nur wenige sind Landtiere.
Die Ringerpferde zerfallen in drei Ordnungen:
1) Borsten Würmer (s. d.), hierher die, auch in der Nordsee häufige, freilebende Seemaus oder See- raupe (^pkroäite kculeata ^., s. Tafel: Ringel- würmer, [* 2] Fig. 4) und IlLliaioiiö K^Ltrix H'aw. (f. Tafel: Würmer, Fig. 15), die große auf der Oberfläche des Meers fchwimmende ^erois pola- ßicH I. (f. [* 2] Fig. 26), die meist schwimmend sich be- wegenden ^Iciopa.
Oanti-ainii 67"p. des Mittel- meers (f. Tafcl: Ringelwürmer, [* 2] Fig. 1).
Einer der gemeinsten Ringerpferde der Nordsee ist der in selbst- gegrabcnen Schlammlöchern hausende, viel als Fischköder benutzte Pin (^i-Enicola piZcatorunl 1^., s. Tafel: Würmer, Fig 25).
Viele Arten be- wohnen selbstverfertigte Röhren, [* 8] teils aus Sand, so die Gattung Hermelin (s. Tafcl: Ningelwürmer, [* 2] Fig. 7), andere aus Bruchstücken von Muschelschalen (z. V. I^nics conciiiie^a Maim»??-., s. Fig. 6);
hor- nig-lederartige Köcher hat die bis 9 cm hoch wer- dende 8pii'oZ!'üpdi3 8MiiÄN2anii Viv. (s. Fig. 2) des Mittclmeers, kalkig sind sie z. V. bei Vermilia coni^LlH 3c/lm. und sei^ula vei'inioularig ^. (s. Ta- fel: Würmer, Fig. 24a, d), I'iotula.
intLLtinum Lam. (s. Tafel: Ringel Würmer, [* 2] Fig. 3) und bei der zierlichen II^äi-oiäLLuiicinatHH/cl? en^. [* 2] (f. Fig.5), beide aus dem Mittelmeer. Zu den Borstenwürmeru gehören auch die Negenwürmer (s. d. und Tafel: Würmer, Fig. 31) und die Wasscrschlängelchen (s. Fig. 19).
2) Sternwürmer (s.d.), und 3) Blut- egel (s. d. und [* 2] Fig. 21).
räte. Ringelzange, s. Ringelschnitt und Gartenge- Ringen, eine bei den alten Griechen sorgfältig gepflegte und bei ihren großen Festspielen einge- führte gymnastische Hauptübung, wurde in Deutsch- land schon im Mittclalter kunstgerecht getrieben. Die neuere Turnkunst hat das Ringerpferde als wertvolle Übungsart aufgenommen, und auf Turnfesten be- gegnet man daher dem Ringerpferde als eiucr beliebten Wett- übung.
Eine besondere Art des Ringerpferde ist das Schwingen (s. d.). -
Vgl. Die Ringkunst des deutschen Mittel- alters, mit 119 Ringerpaaren von Albrecht Dürer. Aus den deutschen Fechthaudschriften hg. von Waß- mannsdorff (Lpz. 1870);
Fabian von Auerswald, Die Ringerkunst (1539), erneuert von G. A. Schmidt (ebd. 1869);
Virmann, Anleitung zum Ringerpferde (2. Aufl., Aarau [* 9] 1870);
Zschokke und Vohhard, Schweiz. [* 10] Ringbüchlein (Zür. 1887);
Witte, Deutsches Ring- [* 11] büchlein (Lpz. 1892).
Ringerpferde, s. Teutsche Reiter. 56 ¶