werfern, welches sein Sohn
Tipu Sahib auf 5000 Mann vermehrte. Besonders bediente sich letzterer desselben bei der
Belagerung
von
Seringapatam 1799. Dies wurde Veranlassung zur Ausbildung der Kriegsraketen in Europa.
[* 1] Den ersten Anstoß gab der engl.
General W.
Congreve (s. d.) 1804. Die Verwendung der Raketen
[* 2] als Geschoßträger
regte der dän. Hauptmann Schuhmacher an (nach der Beschießung
von Kopenhagen
[* 3] durch die Engländer 1807, wobei auch
Brandraketen zur Anwendung gekommen waren).
Sein
Gedanke wurde besonders durch die Engländer und
Österreicher ausgebeutet und später auch von andern
Artillerien aufgenommen.
Der Nordamerikaner William
Hale erfand 1846 die Rotationsrakete ohne
Stab,
[* 4] die späterhin in der österr.
ArtillerieAnnahme fand. Man benutzte die Kriegsrakete sowohl im Feld- und Gebirgs- als im Festungskriege. Zu ersterm Zweck
organisierte man Raketenbatterien, ähnlich den Feldbatterien. Besonders erfolgreich war die Anwendung der Kriegsraketen
seitens der
Österreicher in dem Feldzuge in
Italien
[* 5] und
Ungarn
[* 6] 1848 und 1849. Im Festungskrieg gebrauchte man hauptsächlich
die
Spreng- und
Leuchtraketen.
Besondere
Vorteile bieten die Raketen im Hochgebirge,
da man zu ihrem
Transport der Fahrzeuge ganz entbehren kann und das Raketengestell
sich überall mit Leichtigkeit aufstellen läßt. Die Schattenseiten der Raketen als Kampfmittel liegen namentlich
in der Unsicherheit ihrer Flugbabn und in ihrem
Mangel an Durchschlagskraft. Durch die gezogenen
Geschütze
[* 7] traten die Kriegsraketen mehr und mehr in den Hintergrund und kommen nur noch im Gebirgskrieg und als
Leuchtraketen im Festungskrieg
vor.
Vorrichtung zur Rettung Schiffbrüchiger, eine Wurfmaschine, mit der man eine Leine über ein in der
Nähe der
Küste gestrandetes Schiff
[* 8] schießt. Mit Hilfe dieser Leine wird dann eine stärkere Tauverbindung
zwischen
Land und Wrack hergestellt,
um an ihr die Schiffbrüchigen ans Land zu holen. Der Raketenapparat besteh aus einem
Bock
[* 9] (s.
Tafel:
Rettungswesen zur See,
[* 10]
Fig. 1), von dem aus eine einpfündige
Rakete unter einem Winkel
[* 11] von 45° abgefeuert wird. Diese trägt
an ihremStäbe eine
Kette, an der eine 9
mm im Durchmesser haltende Leine befestigt ist, und hat eine Schußweite
von 500 m. Hat die
Rakete das Schiff erreicht, so ziehen die Schiffbrüchigen an der dünnen Leine ein etwas dickeres
Tau (Jolltau)
zu sich, das durch einen Steertblock (Flaschenzugskloben mit Tauwerksschwanz) läuft, und befestigen
diesen so hoch wie möglich am Schiffe;
[* 12] die Rettungsmannschaft am
Lande zieht dann an dem Jolltau das eigentliche (3 cm im
Durchmesser dicke) Rettungstau nach dem Schiffe, wo es von den Schiffbrüchigen über dem Steertblock befestigt wird.
Hierauf setzt man es am
Lande mittels eines Flaschenzugs so straff wie möglich und erhöht es noch durch
Unterschieben eines
Bocks. Auf das Rettungstau ist die Hosenboje gestreift
[* 10]
(Fig. 2), eine kurze starke Segeltuchhose
an einem Korkringe; sie wird mit dem Jolltau auf dem Rettungstau entlang von den Leuten am
Lande nach dem Schiffe gezogen
und die schiffbrüchige Mannschaft einzeln mit ihr an Land geschafft. Seit Gründung der
Deutschen Gesellschaft
zur Rettung Schiffbrüchiger (s. d.) werden die von ihr gebrauchten
Raketen vom königl. Feuerwerkslaboratorium in
Spandau
[* 13] geliefert. Der ganze Raketenapparat ist auf zwei Wagen untergebracht, die von verhältnismäßig wenig
Menschen in die Nähe der Strandungsstelle
geschafft werden können. Die dünne Schußleine ist in besondere Kästen um glatte konische Pflöcke
aufgewickelt, damit sie beim Abfeuern glatt ausläuft. Jolltau und Rettungstau sind aus
Manilahanf, der so leicht ist, daß
er auf dem Wasser schwimmt.
Außerdem sind die Bootsstationen auch noch mit Ankerraketen ausgerüstet. Bei schwerer
Brandung wird eine solche mit
Anker
[* 14] versehene
Rakete in See hinausgeschossen und die
Rettungsboote holen sich dann an ihrer Leine durch die
Brandung.
Wenn Schiffe in einem Hafeneingange oder nicht weiter als 50 m von der
Küste stranden, wird statt der Raketenapparat zur Herstellung
der
Verbindung mit dem Wrack die handliche Cordessche
Büchse (so genannt nach ihrem Erfinder
Büchsenmacher Cordes
in
Bremerhaven) gebraucht
[* 10]
(Fig. 6), die statt der
Rakete die dünne Leine bis zu 50 m schießt. Ebenso tritt sie in Thätigkeit
vom
Rettungsboote aus, wenn dieses nicht unmittelbar am Schiffe anlegen kann und doch eine feste
Verbindung geschaffen werden
muß, um die über
Bord springenden Schiffbrüchigen in dasBoot ziehen zu können. -
Stadt im türk. Wilajet Haleb, links am Euphrat, oberhalb der Einmündung des
Nahr-Belik, ehemals Mittelpunkt des Karawanenverkehrs zwischen
Syrien und
Mesopotamien, jetzt als Fährort
wichtig, hat 8000 E. und war Lieblingssitz des
Chalifen Harun al-Raschid.
In der Nähe lag Nikephorion in Osrhoene, welches
von einigen mit Kallinikon identifiziert wird.
(spr. -kohzi), ungar. im Mannsstamme
erloschene Familie, deren große Besitzungen in den
Komitaten Sáros,
Abauj, Zemplen u. a., namentlich in der weinberühmten
Hegyalja (Tokay) lagen. Auch gehörte ihnen Sáros-Patak, der Sitz eines berühmten reform.
Kollegiums, als dessen
Patrone die Rákóczy bekannt sind.
Siegmund Rákóczy,
Bocskays (s. d.)
Statthalter in Siebenbürgen, wurde nach dessen plötzlichem
Tode zum
Fürsten Siebenbürgens ausgerufen. Doch dankte er zu Gunsten
GabrielBáthorys ab und starb
Sein Sohn
GeorgI. Rákóczy, geb. 1591, wurde nach dem Rücktritt der
WitweBethlen Gábors (s. d.),
Katharina vonBrandenburg,
[* 18] Fürst
von Siebenbürgen. Er lieft seinen Sohn
Georg II. zum Fürsten erwäblen, den er ein Jahr darauf
mit der Erbin aller Báthoryschen
Güter,
SophieBáthory, vermählte, wodurch seine Familie die reichste in
Ungarn und Siebenbürgen
wurde. Infolge eines mit dem schwed. und dem franz.
Gesandten geschlossenen Bündnisses fiel
Georg I. 1644 in
Ungarn ein, wo religiöse Bedrückungen überall
Unruhe erregt hatten, und breitete sich bald in
Österreich
[* 19] und Mähren
[* 20] aus, um dem schwed.
GeneralTorstenson die
Hand
[* 21] zu reichen.
So erkämpfte er zu Guusten seiner prot. Glaubensgenossen den Linzer Frieden der
Ungarns polit. und religiöse
Freiheit aufs neue sicherte. Auf einer Nationalsynode zu
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