Lech-Glaubens besonders in Slawonien und Niederungarn von ihren nichtslaw.
Landsleuten, namentlich von den Magyaren, aber
auch von den Deutschen genannt.
Der Name stammt von der alten Stadt Ras (Rason der Byzantiner), später Rassa, dem heutigen
Novipazar, an dem Fluß Raska im südl. Serbien, wo zuerst in dem geschichtlich bekannten alten Gau gleichen
Namens die Nemanjiden im 12. Jahrh. das spätere rassische oder serb.
Könireich gründeten.
Selbst noch nach der Ausdehnung des Reichs bis zur dalmat.
Küste nannten sich die Fürsten aus dem Hause
Nemanja bis in die Mitte des 13. Jahrh. «Könige des
rassischen (serbischen) und Küstenlandes»;
die Italiener und andere Fremde nannten Serbien auch noch später
Rassia, Raxia oder Rascia.
Der Kaiser von Österreich führt als König von Ungarn noch das Wappen eines Herrn von Rascien im
großen Staatswappen. In Ungarn haben viele Ortsnamen den Zusatz Rácz- (d. i. serbisch).
(eigentlich riaja, Mehrzahl des arab. Wortes raije, Herde), im Türkischen Kollektivbezeichnung für die der
Pforte unterworfenen Völkerschaften, die, sofern sie nicht durch Annahme des Islam in die herrschende Klasse eintraten, von
dieser als willen- und rechtlose Herden geführt und ausgebeutet werden sollten.
Die europ. Sprachen haben
das Wort Rajah als Bezeichnung des jenen Völkerschaften angehörigen Individuums aufgefaßt, so daß ein Rajah einen
nichtmohammed.
Unterthan der Pforte bedeutet. (S. Osmanisches Reich, Bd. 12, S. 684 d fg.)
(spr. -jetz), Groß-Gemeinde im Stuhlbezirk Sillein (Zsolna) des ungar. Komitats Trentschin (Trencsén),
südlich von Sillein, am Zilinkabach, hat (1890) 2634 meist kath. slowak.
E., Gerbereien, Corduan-und Saffianfabrikation, Flachs- und Hanfbau. 5 km nordöstlich das Rajeczer Bad oder Rájecz-Teplitz,
mit zwei Thermalquellen (Gisela- und Valeriequelle, 26-33° C.), deren Wasser kohlensaure Magnesia, Kalk und Eisenoxydul enthält.
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Vgl. Lichtenstein, Rájecz-Teplitz bei Sillein in Ungarn (in der «Wiener mediz. Wochenschrift», 1885,
Nr. 35).
[* ] (vom ital. rocchetta, d. h. Spindel) oder Steigfeuer, Feuerwerkskörper, die in der Lustfeuerwerkerei wie
im Signalwesen, Rettungswesen und besonders als Kriegsmittel Bedeutung haben. Die Raketen haben als Hauptteil eine
cylindrische Hülse von starkem Papier oder Eisenblech, die mit einem raschen Treibsatz derart angefüllt ist, daß innerhalb
des Satzes eine an einem Ende offene Höhlung, die Seele, bleibt. An dem der Öffnung entgegengesetzten Ende ist
die Seele durch ein Stück massiven Satzes, die sog. Zehrung, geschlossen. Die Hülse ist so stark, daß sie der Kraft der Gase
widersteht. Bei der Entzündung fängt der Satz auf den Seitenwänden der Seele und der innern Fläche der Zehrung Feuer und
brennt unter starker Gasentwicklung allmählich
ab. Die Rakete bewegt sich infolge des auf die Zehrung
wirkenden einseitigen
Gasdrucks in entsprechender Richtung mit wachsender Geschwindigkeit fort. Die Brennfläche des Satzes ergiebt von Anfang an
die zum Steigen nötige Gasmenge. Ein an der Hülse befestigter langer hölzerner Stab sichert die pfeilartige Bewegung. Am
vordern Ende erhält die Hülse zum bessern Durchschneiden der Luft eine Spitze. Raketen zu Feuerwerkszwecken
läßt man möglichst senkrecht aufsteigen; ihre Wirkung beruht entweder nur auf dem langen Funkenstrahl des Treibsatzes
(woran sich beim Erlöschen des letztern häufig noch der Knall einer vor der Zehrung angebrachten kleinen Pulverladung reiht),
oder außerdem noch auf der Zugabe (Versetzung) einfacher Feuerwerkskörper, die sie auf der größten
Steigböhe brennend auswirft.
Beliebte Versetzungen sind Schwärmer sowie Leuchtkugeln, die in einer Haube am vordern Ende der Hülse untergebracht und von
der Rakete im höchsten Punkte ihrer Bahn in Brand gesetzt und ausgestoßen werden. Man spricht demnach von Schwärmer- und
von Leuchtraketen. Fallschirmraketen haben als Versetzung eine sehr helle und längere Zeit leuchtende
Flamme, oberhalb welcher sich beim Ausstoßen ein aus Seidentaffet bestehender Schirm ausbreitet und die Flamme schwebend
erhält.
Die Signalraketen, den Raketen der Lustfeuerwerkerei ziemlich ähnlich, geben im höchsten Punkte ihrer Bahn ein weithin wahrnehmbares
Signal durch Knall oder durch ein farbiges Licht. Die Kriegsraketen (Brandraketen) sind Träger eines Geschosses
und vermögen damit eine dem Geschütz ähnliche Wirkung auszuüben. Das Geschoß
ist entweder ein gewöhnliches Artilleriegeschoß (Granate, Shrapnel, Kartätsche), oder ein besonders dem Zweck der Rakete
dienendes Spreng-, Brand- oder Leuchtgeschoß, in diesem Fall als Spreng-, Brand- oder Leuchthaube bezeichnet. Die Kriegsraketen
baben einen sehr starken, gewöhnlich aus verdichtetem Kornpulver bestebenden Treibsatz und eine Hülse aus Eisenblech; der
Stab ist entweder seitlicb oder in der Achse der Hülse angebracht, die Verbindung geschieht in letzterm Falle mittels einer
Stabgabel (s. beistehende Abbildung).
Giebt man den Zinken der letztern eine schräge Stellung, so fungiert die Rakete als Rotationsrakete. Letztere
haben auch statt des Stabes am hintern Ende ein eisernes Gegengewicht, den Konduktor; in demselben befinden sich gewundene
Kanäle, durch welche die Gase ausströmen und so die Achsendrehung der Raketen erzeugen. Die Kriegsraketen werden je nach ihrem
Zwecke und der Entfernung, auf die sie wirken sollen, unter verschiedenen Erhöhungen abgefeuert, und
man bedient sich zur Ermöglichung desselben eines gewöhnlich dreibeinigen Raketengestells.
Über Gewehrraketen s. d.; über den Gebrauch der Raketen im Rettungswesen
an den Seeküsten s. Raketenapparat.
Die Rakete stammt aus dem Orient und war dort bereits im 9. Jahrh. n. Chr.
bekannt. Von da verbreitete sich ihre Kenntnis auch in das Abendland. Durch das Aufkommen der Feuerwaffen
geriet sie hier beinahe in Vergessenheit, bis die Engländer bei ihren Kämpfen in Ostindien im 18. Jahrh. die Brandraketen
als Kampfmittel in den Händen der Eingeborenen kennen lernten. Der ind. Fürst Haidar-Ali hatte 1760 ein Korps von 1200 Raketen.