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1852-53). -Vgl. Frensdorsf, Joseph vonR. (Lpz. 1850),
Fischer, N. Seine polit. Anschauungen und deren Einfluß auf Friedrich Wilhelm IV. (im «Histor. Taschenbuch», ebd. 1874) und den Artikel Radweber in der «Allgemeinen deutschen Biographie». Radowitz, Joseph Maria von, Sohn des vo- rigen, deutscher Diplomat, geb. in Frankfurt [* 1] a. M., studierte in Bonn [* 2] und Berlin, [* 3] trat 1860 in den Staatsdienst, wurde 1861 der Gesandtschaft in Konstantinopel [* 4] beigegeben und kam 1862 als Legationssekrctär nach China [* 5] und Japan. Er führte 1864 die Geschäfte des General- konsulats in Shang-Hai und wurde 1865 zur Vot- schaft in Paris [* 6] versetzt.
Als Ordonnanzoffizier des Prinzen Friedrich Karl von Preußen [* 7] nahm er am Kriege 1866 teil, war seit 1867 bei der Gesandt- schaft in München [* 8] und wurde 1870 Generalkonsul des Norddeutschen Bundes in Bukarest [* 9] und Mit- glied der Europäischen Donaukommission. 1872 tam er als Geschäftsträger nach Konstantinopcl, wurde dann als Decernent für die orient. Ange- legenheiten in das Auswärtige Amt nach Berlin berufen und zum Geh. Legationsrat befordert. Radweber blieb, trotz seiner 1874 erfolgten Ernennung zum Gesandten in Athen, [* 10] mit geringer Unterbrechung im Auswärtigen Amt beschäftigt und verwaltete im Sommer 1880 in besonderer Mission die Botschaft in Paris. Im Okt. 1882 wurde er zum Botschafter des Deutschen Reichs in Konstantinopcl, im Juli 1892 in Madrid [* 11] ernannt.
Nädschä, von den Engländern Raja und Ra- jah geschrieben, ein ind. Wort, im Sanskrit Konig oder Fürst, der uralte Titel der einheimischen Für- sten Vorderindiens. Maharadscha (d. i. Groß- könig oder Großfürst) wird nicht fetten ein solcher genannt, dem mehrere N. gehorchen, ist meistens aber nur eine^tituläre Wiirde. ^ Radschaxekhara, Rajacekhara, ind. Dichter um900n.Chr. Radweber war cin M'aräthe; er war Lehrer des Königs Mahendrapala und lebte nock unter dessen Sohne Mahlpala.
Von Radweber sind vier Dramen bekannt: das LÄlai-Äin^-ang. in 10 Akten, eine Dramatisierung des NiM^ng. (s. d.), bg. Venares 1869, die Viääli^iUHdQaüMZ. in 4 Akten (hg. in der Zeitschrift «kanäit», Nr. 65 - 73, und neu, Poona 1886),
die Xäi-MrainHl^ari in 4 Akten, da- durch merkwürdig, daß sie ganz in Präkrit geschrie- ben ist (hg. im «1'iinäit», Nr. 73-76, und besser zu- sammen mit dem LäiHdQürata in der «Iväv)'amäi2.», Nr. 4, Bombay [* 12] 1887) und das NÄaddäratH oder lracanäapänäÄva. in 2 Akten (hg. von Cappellcr, Strahb. 1885, und in der «KZ.vMinälÄ», Nr. 4, Bombay 1887), wie es scheint, unvollendet oder uns nicht vollständig erhalten. Es sollte eine Dramati- sierung des NlüiHdii^ratH (s. d.) werden. N. ist als Dramatiker nicht hoch zu stellen. -
Vgl. V. S. Apte, Ncija^ekIiHrii.
IÜ8 Ms anä ^vritin^ (Poona 1886).
Radschloß, [* 13] s.Handfeuerwaffen (Bd. 6, S.761a). Radschputana, das Land der Radschputen (s. d.), Gebiet im indobrit. Neiche, bestehend aus dem un- mittelbar brit. Distrikt Adschmir-Merwara (s. d.) und 20 feudalen, unter eingeborenen Fürsten stehen- den Staaten unter Oberleitung eines polit. Agenten, der in Adfchmir, im Sommer in Abu residiert. Ohne Adschmir-Merwara hat Radweber 336 091 ^m und (1891) 12 016102 E., darunter 10 Mill. Hindu, deren wichtigste Kasten die Vrahmanen, Nadschputcn, Mahadschan, Tschamar, Mina, Gudschar, Tschat, Ahir sind. Außerdem wohnen noch 70000 unkulti- vierte Vhil in Mewar, Partabgarh, Dungarpur und Banswara.
Die wichtigsten Staaten sind Vikanir, Dschaipur, Dschaisalmir, Dschodhpur, Alwar, Udai- pur (Mewar), Bharatpur (s. die Einzelartikel), fer- ner Banswara, Vundi, Dholpur, Dschalawar, Karauli, Kota, Partabgarh, Sirohi und Tonk. Die wichtigste Stadt in Bezug auf Handel, Bank- und Wechselverkehr ist Dschaipur; die bedeutendsten Vieh-, Kamel- und Pferdemärkte werden in Pusch- kar (s. d.) bei Adschmir und in Tilwara im Staate Dschodbpur abgehalten. Jede der sieben Assistent- agcntsch asten ist unter einen Assistentagentcn ge- stellt, dem obliegt, die betreffenden Fürsten zu be- aufsichtigen und sie sowie ihre Minister mit seinem Rat, wenn solches nötig ist, zu unterstützen.
Die Staaten Bharatpur und Dholpur werden von Tschat (s. d.) beherrscht; der einzige Staat unter mobammed. (Pathanen-) Dynastie ist Tonk. Radfchputen (engl. Rajpoots, im Sanskrit I^armti-HZ, d.h. Königssöhne), ein weitverbreite- ter Volksstamm in Vorderindien, der seinen Ur- sprung auf die zweite oder Kriegerkaste der alten Hindu zurückfübrt, wahrscheinlich aus den Ländern auf der Nordfcite des Ganges abstammt, sich im Süden dieses Stroms aber auf dem Wege der Er- oberung festgesetzt und im mittlern und westl. Hin- dustan eine Menge anderer Stämme, wie die Vhil, Vdilala, Tschat, Mina, zum Teil auch die Mhair oder Mera (Maiwara), unterworfen hat.
Die N. leben in feudalen Verhältnissen in Radschputana (s. d.). Sie sind nur laue Anhänger des Hinduis- mus und beobachten die Kastengesetze nicht mit der sonst in Indien üblichen Strenge. Die Brahmanen müssen ihren Einfluß mit den Tscharan oder Vhat teilen, die als Annalisten, Genealogen und Zeichen- deuter selbst von Fürsten gesuchte Natgeber sind. (S. Tasel: Asiatische Völkertypen, [* 14] Fig. 4.) Radfchschahl (engl.Rajeshaye), Division der indobrit. Licutcnantgouverneurschaft Vengalen, hat 45137,5 likm mit 7 733 775 E., darunter 63,i Proz. Mohammedaner.
Hauptort ist R ampurV j ah lija, engl. Veauleah am Ganges, mit (1891) 21407 E. 'Nadschuh, soviel wie Hemmschuh (s. d.). Nadfiwilow (poln. Raä^i^iüc"^),
Flecken im Kreis [* 15] Kremenez des russ. Gouvernements Volhynien, an der österr. Grenze, an: Fluß Slowna und an der Linie Sdolbunowo-N. der Russ. Südwestbahncn, die sich hier an die galiz. Karl-Ludwigsbahn an- schließt, hat 8589 E., Post, Telegraph, [* 16] 1 russ., 1 kath. Kirche, 1 Synagoge, Zollamt erster Klasse mit (1888) 5 Mill. Rubel Export und etwa 3 Mill. Rubel Import. Radstadt, Stadt in der österr. Vezirkshaupt- mannsckaft St. Johann in Salzburg, [* 17] an der Enns, an der schon von den Römern benutzten Bergstraße, die aus dem Thale der Mur über die Nadstädter Tauern (s. Ostalpcn, Bd. 12, S. 6963. und Tauern) nach Salzburg führt, und an der Linie Vischofs- Hofen-Selzthal der Österr. Staatsbahnen, [* 18] Sitz eines Bezirksgerichts (551,16 hkin, 7665 E.), hat (1890) 1014 E. und bedeutenden Holzhandel. Im nahen Quellthal der Enns waren ehemals die Eisenwerke von Flackau (1253 E.) berühmt. Radstädter Tauern, f. Ostalpen (Bd. 12, S. 696 il) und Taucrn. Radstern, s. Betriebsmittel (Bd. 2, S. 903 d). Radstößer, soviel wie Radabweiser, s. Abweiser. Radwebcr (Ol'Kiwikliae), eine Unterordnung der Spinnen [* 19] (s.d.). An dem kugelig aufgetriebenen ¶