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beitcn sind gesammelt als «Gesammelte komische Theaterstücke» (4 Bde., Dresd. 1859-67),
«Sing- spiele für kleine Bühnen» (3 Hefte, ebd. 1868),
«Ko- mische Conplets» (5 Hefte, ebd. 1862-70). Räderalbus, Beiname einer kleinen Silber- münze, seit 1409 von den Kurfürsten von Main;, Trier [* 1] und Köln, [* 2] später anch von Pfalz und Hessen [* 3] geprägt und nach ihrem Gepräge, einem grosicn von einem Kreise [* 4] umgebenen Kreuz, [* 5] das dadurch einem Nade ähnlich sah, benannt. (S. Albus.) Räderbohrer, s. Bohrer [* 6] (Bd. 8, S. 239k). Räderdrehbank, s. Rad (technisch). Rädern, s. Rad (Strafwerkzeug). Rädersteinchen, s. Vonifaciuspfennige.
Rädertiere (I^t^toria 8. I^otit'^'i), kleine Tiere, die, obgleich ihr Körper einer innern Gliederung entbehrt, der ganzen Organisation nach zu den Würmern (s. d.) gehören. Es sind teils frei- schwimmende und mit einem gezabnten Sckwanz^ anhange ausgerüstete, teils mit .Hilfe des Sckwanz- anhangs festsitzende und meist von einer Gallert- Hülfe geschützte (z. B. ^topIiHnocoi-oz I^icillwi-nii ^/i?'b., das K r o n enrädchen, s. Tafel: W ürmer, [* 7] Fig. 27), in der Mehrzahl Bewohner des süßen, nur in einigen Arten des salzigen Wassers, die einen ein- ziehbaren «Rä'derapparat» am Kopfe besitzen.
Tiefer dient teils zur Bewegung, teils zurHerbcistrudelung der Nahrung', er umgiebt die Mundösfnung, die ihrerseits in den mit einem beständig klappenden Kiefcrpaare ausgestatteten Schlundkopf führt; der mehrfach mit Drüsen ausgestattete Darm [* 8] mündet rückenwa'rts nach außen. Atmungs- und Kreio- laufsorgane fehlen, hingegen ist ein flimmerndes Erkrctionsgefä'ßsystem, wie bei den Plattwürmern, sowie ein über dem Schlunde gelegenes Nerven- system vorhanden.
Bemerkenswert sind die Radetzky durch die auffällige Verschiedenheit der Geschleckter, indem die viel kleinern Männchen Schlund uno Tarmkanal entbehren (so H^itiu". 86uta ^/ii/?., das Kry- stallfischchen, s. Fig. 35 Vtännchen und [* 7] Fig. 32 Weibchen), sowie durch die Fähigkeit, einer nicht allzu intensiven Austrocknung widerstehen zu können. Sie legen dünnschalige ^wahrscheinlich partbeno- gcnetisch sich entwickelnde) Sommer- und hartschalige, befruchtete Wintercicr ab; die Entwicklung erfolgt obne Verwandlung. -
Vgl. Ehrcnberg, Die In- fusionstierchen u. s. w. (Lpz. 1838);
Cohn, Über Radetzky (in der «Zeitschrift für wissenschaftliche Zoologie», 1856);
ferner die Arbeiten von Plate, Eckstein u. a. Räderwerk, eine Vereinigung von Zahn- oder Friktionsrädcrn zur libcrtragung einer drehenden Bewegung von einer Welle auf eine andere. Radesyge (norweg., «langwierige Krankheit») oder^naeria (Vöck) nennt man in Skandinavien eine auf tertiärer Syphilis (s. d.) beruhende Krankbeit, ausgezeichnet durch ausgebreitete Hautgeschwüre, die mit Hinterlassung weißer netzförmiger Narben beilen, oder immer weiter um sich arcifen und soqar tiefer liegende Teile, z. V. die Nase, [* 9] zerstören ton- nen. DerN. verwandt sind: die sog. Dithmarsche Krankheit in Holstein, der Skcrljevo im illyr. Küstcnlande, die Sibbcns Schottlands. Nicht zu verwechseln mit der N. sind die sog. norwegische oder Borken kratze (8cal)i63 ci-u8to?3.), d. h. jener höchste Grad der gemeinen Krätze, bei dem die Haut [* 10] dick mit Grinden bedeckt ist, und der nordische Aus- satz (s. d.).
Radetzky, Joseph Wenzel, Graf Radetzky de Nadetz, östcrr. Fcldmarschall, geb. zu Trzeb- nitz bei Klattau in Böhmen, [* 11] trat 1784 als Kadett in ein Kürassierregiment und wohnte 1788-89 dem Kriege gegen die Türken, 1792-95 den Feldzügen in den Niederlanden und am Rhein bei. 1796 Ritt- meister und Adjutant Veaulicus, zeichnete er sich bei Voltri aus, ward zum Major im Pionierkorps befördert und stieg 1799 zum Oberst auf. 1800 focht er rühmlich in der Schlacht von Hohcnlinden.
Bei Beginn des Fcldzugs von 1805 ward er als General- major nach Italien [* 12] versetzt. Im Kriege von 1809 dem 5. Armeekorps zugeteilt, focht er als Befehls- haber der Vorhut mit Auszeichnung bei Vraunau, Wels und Gunzendorf, stieg nach der Schlacht bei Aspern [* 13] zum Feldmarschalllieutenant auf und wohnte auch der Schlacht bei Wagram [* 14] bei. Nach dem Frie- den wurde Radetzky zum Chef des Generalquartiermeister- stabes ernannt, in welcher Stellung er für die Re- organisation des österr.
Heers und in den Feldzügen von 1813 bis 1815 im Stäbe des Fürsten Schwarzen- berg Hervorragendes leistete. Nach dem Frieden von 1815 kam Radetzky als Divisionär nach Odenburg, später nach Ofen, 1821, nachdem er kurz zuvor zum General der Kavallerie ernannt worden war, als Festungskommandant nach Olmütz [* 15] und 1831 nach Italien, wo er den Befehl über die dortigen österr. Truppen übernahm. Als der Aufstand in Mailand [* 16] losbrack, fübrte Radetzky (feit 1836 Fcldmarschall) einen mehrtägigen Straßenkampf, zog sich indessen in der Nacht vom 23. März nach Verona [* 17] zurück. (S. Ita- lien, Bd. 9, S. 766 a.) Wäbrend König Karl Al- bert mit den ital. Strcitkräften über den Mincio vordrang, zog Radetzky das aus dem Norden [* 18] herankom- mende Korps Nugents an sich, rückte nach Mantua [* 19] ab und sah sich endlich im stände, einen Hauptschlag zu fübren, der 25. Juli in der siegreichen Schlacht bei Custozza [* 20] ss. d.) erfolgte. N. bewilligte dem Kö- nige einen Waffenstillstand, den dieser aber schon kündigte. Radetzky zog rasch seine Haupt- macht bei Pavia zusammen, überschritt 20. März den Tieino, scblug 21. März den Feind bei Vige- vano, 22. bei Mortara und siegte 23. März in der Schlacht bei Novara so entscheidend, daß Aarl Al- bert die Krone niederlegte. Am 26. März schloß Radetzky mit dem neuen Könige Victor Emanuel Wasfenstill^ stand, dem der Friede folgte.
Venedig [* 21] fiel jedoch erst nach harter Belagerung in seine Hände. Radetzky hielt seitdem als Generalgouverncur und Ätilitärkom- mandant die Rub ein Öberitalien mit großer Strenge aufrecht, bis ibn auf sein Ansuchen der Kaiser seiner Stelle enthob. Er starb an den Folgen eines unglücklichen Falles zu Mai- land. 1858 erschienen zu Stuttgart [* 22] «R.s Denk- schriften militär.-polit. Inhalts aus dem hand- schriftlichen Nacblaß desselben»; die «Briefe des Feldmarschalls Radetzky an seine Tochter Friederike 1847 -57» (Wien [* 23] 1892) gab Duhr heraus. 1858 wurde ibm auf dem Ktcinseitcner Ring zu Prag [* 24] ein Denk- mal (von Burgschmict), 1892 in Wien vor dem Kriegsministerium ein Reiterstandbild (von Zum- busck) errichtet. R.s Husarenregiment (das 5. un- garische) fübrt auf alle Zeiten seinen Namen. -
Vgl. Strack, Feldmarschall Radetzky (Wien 1849);
Schneida- wind, Fcldmarschall N. (Augsb. 1851);
Der k. k. östcrr. Feldmarsckall Graf N. Von einem österr. Veteranen fton Schönhals'j (Stuttg. 1858);
Fürst Troubetzkoi, ^amM^iiLL äuI^eläiNÄi'^ci^i comte l^. äanä 16 uoi-ä d6 I'lwlie 6u 1848-49 (neue Ausg., Lpz. 1860);
H. Kunz, Die Feldzüge des Feldmarschalls ¶