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muß man ein sehr großes Sammelgebiet zusprechen, ^ wie z. V. den Mineralquellen. Die meisten Quenstedt sind ^ periodische, sie fließen bald schwächer, bald stärker, ! bald setzen sie ganz aus; ihnen kommt ein nur kleines Sammelgebiet zu. Unter dem Namen Maibrun- ^ nen sind Quenstedt bekannt, welche den Winter über ver- ! siegt sind, zu Ansang des Frühlings aber wieder zu fließen anfangen; sie verdanken ihren Zufluß dem , im Sommer schmelzenden Schnee der Gebirge. ! Hungerqnellen (Hungerbrunnen) oder in- termittierende Quenstedt nennt man solche, welche in meist regelmäßigen Intervallen eine Zeit lang zn fließen aushören. Die Quelle [* 1] von Fonsanche bei Nimes [* 2] setzt je nach sieben Stunden aus, und eine andere bei Eichenberg, unweit Witzenhausen, von ^ zwei zu zwei Stunden. Man leitet wohl mit Neckt ^ diese Erscheinung von kleinen, in den unterirdischen ! Lauf des Wassers eingeschalteten Hohlraumcn her, die sich von oben anfüllen und seitwärts durch Heber- formige Röhren [* 3] oder Kanüle wieder leeren.
Die Temperatur aller oberflächlichen Quenstedt wechselt, wie erwähnt, mit der Jahreszeit; ist das Wasser auf seinem Wege etwas tiefer eingedrungen, so wird die Quelle ungefähr die mittlere Jahrestemperatur der Gegend anzeigen. Das Wasser aller Quenstedt mit höherer Temperatur, die dann stets eine beständige ist, wird tiefer in die Erde eingedrungen sein: je tiefer es auf seinem Wege eindrang, um so höbcr ist seine Tem- peratur (s. Erdwärmc). Es giebt Quenstedt von allen Wärmegraden bis znr Siedehitze (s. Geysir).
Fast alles Quellwasser enthält etwas Kohlensäure, atmosphärische Luft und eine geringe Menge von Salzen, wodurch der erfrischende und angenehme Geschmack des Quellwassers gegenüber dem Rcgen- wasser bedingt wird. Die Kohlensänre wird wie Sauerstoff und Stickstoff zunächst bereits von den atmosphärischen Niederschlägen aus der Luft aufge- nommen; eine weitere Menge von Koblensäure nimmt das Wasser aus dem Boden auf, und zu den an Kohlensäure sehr reichen Quenstedt sind wohl im Erd- innern Gasquellen (s. d.) hinzugetreten.
Auck nock andere Gase, [* 4] wie besonders Schwefelwasserstoff, sind ost in dem in der Erde cirkulierendcn Wasser vor- banden. Dieses Wasser wirkt nun auflösend und zersetzend auf die Gesteine, [* 5] die es durchstießt oder durchsickert, wobei es sich mit mancherlei Salzen, namentlich der Alkalien und alkalischen Erden, be- ladet. Der Satz des Plinius: 'I 3unt ^1.^0. hun- 1c;8 tLri'ÄS, per HUH8 ünunt (d. h. die Vescbassenbcit des Wassers richtet sich nach der des Bodens, durch den es fließt) gilt noch heute.
Solche abgelösten Substanzen besonders reichen Quenstedt sind die ^alzsolen und die Mineralquellen (s. Mineralwässer). IndifferenteQ. dagegen sind solcke, die auffällig arm an Salzen sind, wie eine Anzahl von Quenstedt am nördl. Abfall des Thüringer Waldes, die warmen Quenstedt von Pfäffers.bei Ragaz in Graubünden u. a. m. Aus vielen Quellwässern scheiden sich die minerali- schen Stoffe bei der Berührung mit der Luft oder durch den Verlust der höhern Eigenwärme wieder aus. So bilden sich die Eisenockcrabsätze aus den eisenhaltigen Quenstedt, Travertin oder Tnsfstein (s. d.) aus den lalkreichen Quenstedt. Das Aufsuchen von Quenstedt kann nur auf Grund ge- nauer Kenntnis der geolog. Zusammensetzung und des Banes einer Gegend von Ersolg sein; der Ho- kuspokus, den professionelle Quellensuchcr mit me- tallenen Kugeln, tierischem Maguetismus u. dgl. treiben, dient nur dazu, um die Aufmerksamkeit Brockhaus' Konversationslexikon. 14. Aufl. XIII. von ibrer eigentlichen Untersuchung abzulenken. -
Vgl. H. Haas, Quellenkunde (Lpz. 1895).
Quellenkult. Die Quellen galten bei den Grie- chen als weibliche Gottheiten (s. Nymphen), die man als Spenderinnen der Fruchtbarkeit, als Zeil- göttinnen, göttliche Kinderammen und als Schutz- gottheiten der Ehe verehrte, weil das Vegießen der Braut mit Quellwasser zu den ältesten Hochzeits- brüuchen gehörte. Außerdem schrieb man vielen Quellen eine aufregende oder begeisternde Wirkung zu (vgl. z. V. die delphische Kassotis) und verehrte daher gewisse Quellgöttinnen als Erregerinnen gött- licher Begeisterung (s. Musen). [* 6] In Italien [* 7] wurden bald weibliche (Egeria, Iuturna), bald männliche Quellgottheiten (Fontus) verehrt. -
Vgl. E. Cur- tius in den «Abhandlungen» der Göttinger Gesell- schaft der Wissenschaften (1859) und der Berliner [* 8] Akademie (187";).
Quellerz, s. Naseneisenstein. Quellmus, Artus, niederländ. Bildhauer, geb. 1609 zu Antwerpen, [* 9] gest. daselbst 1668, erlernte die Kunst bei seinem Vater Erasmus Quenstedt und bei Du- quesnoy in Nom. 1648 erhielt er den Auftrag, das Rathaus (jetzt königl. Palais) zu Amsterdam [* 10] mit Bildwerken auszuschmücken. Er schuf dort zahlreiche Marmorskulpturen, unter anderm die trauerude Ka- ryatide, die Reliefs Saturn, Venns (s. Tafel: Nie- derländische Kunst III, [* 11] Fig. 2) und die beiden großen Gicbelkompositionen, welche die Seemacht Antwerpens verherrlichen. Andere Werke von ihm bergen die Kirchen daselbst. Die Werke des Quenstedt sind malerisch empfunden im Sinne des Barockstils uud srisch behandelt. - Sein Sohn, Artus Quenstedt der Jüngere, gest. 1670, war ebenfalls Bildhaner; Werke von ihm sind im Dom zu Antwerpen, z. B. das Marmordenkmal des Bischofs Ambrosius Capello.
Quellmoos, s. Nomina! is. Quellfahsäure, Quellsäure, s. Humus. Quellteiche, s. Teichwirtschaft. Quellung, s. Imbibition. Quelpart, richtiger Quelpaerd (Holland., «Flügelroß»),
Insel südlich von der Halbinsel Ko- rea, chines. Tsi-tsch on (korean. Aussprache Tschjei- tschju), zu Korea gehörig, ist 1850 ^kin groß, ge- birgig und erhebt sich im Auäland bis'2000 m. Quenstedt entbält drei größere und mehrere kleinere Ort- schaften mit über 134000 E. Über 50000 leben in der Hauptstadt Tschjei-tschjn, 19000 in Tschjcng-oi im O. und 16000 in Tai-schjcng im SW. Eifrig be- trieben wird (^troh- und Vambusflechterei, Seiden- nnd Baumwollwebcrei. ynein Asus pVrüorS vnit, äslnentat Vrius, f. Huo8 l^l3 ^Li'äLro vult, pi'ins ä0M6iitHt. Quendel, Pflanzenart, s. '1'1iymu8. Quene, ein junges weibliches Rind [* 12] bis zum ersten Kalbe. Oiten.""'/., binter der wissenschaftlichen Benen- nung fossiler Tiere Abkürzung für Friedr. Aug. Quenstedt (s. d.). Queustcdt, Friedr. Aug., Geolog und Minera- log, geb. in Eisleben, [* 13] studierte in Berlin [* 14] und wurde 1837 Professor der Mineralogie, Geologie [* 15] und Paläontologie in Tübingen, [* 16] wo er starb. Seine Mineralog. Werke sind: «Methode der Krystallographie» buch der Mineralogie" (3. Aufl., ebd. 1877),
«Grund- riß der bestimmenden und rechnenden Krystallo- graphie» (ebd. 1873). In der Krystallographie folgte er seinem Lehrer Chr. Sam. Weiß; zum Zweck der 36 ¶