Lymphdrüsen auf einer oder auf beiden Seiten des
Halses und verwandeln sich in faust- bis kindskopfgroße, weiche oder härtere,
das
Gesicht
[* 1] entstellende
Geschwülste (maligne
Lymphome); dann kommen allmählich die übrigen
Lymphdrüsen, die
Milz, die
Mandeln,
mitunter auch die
Leber und die
Nieren an die Reihe,
Blutarmut, Schwäche und
Abmagerung stellen sich ein
und nach einigen
Monaten oder nach Jahresfrist erfolgt unter den
Symptomen zunehmender Entkräftung der
Tod.
Über dieUrsache
der Pseudoleukämie ist nichts Sicheres bekannt. Eine operative Behandlung der Drüsengeschwülste ist nur im ersten
Beginn der
Krankheit von Nutzen; von innern
Mitteln werden namentlich
Arsenik und
Jodoform empfohlen.
(grch.),
Afterkrystalle, krystallinische oder amorphe Mineralkörper, die, ohne selbst
Krystalle zu
sein, die ihrer
Substanz nicht zukommende Krystallform eines andern Minerals zeigen. Die oft äußerlich ganz scharfkantigen
und glattflächigen Pseudomorphosen bestehen nicht aus einem Individuum der ihrer Form entsprechenden
Mineralart, sondern meist aus einem körnigen, faserigen oder dichten
Aggregat einer ganz andern Mineralart, und diese äußere
Form der Pseudomorphose ist nur das rückständige Monument des ursprünglichen und oft nun spurlos verschwundenen Krystalls,
um den, in dem und aus dem die Pseudomorphose gebildet wurde. Nach der verschiedenen Entstehungsweise
unterscheidet man bei den Pseudomorphosen einerseits die Umhüllungs- und Ausfüllungspseudomorphosen, andererseits
die Unwandlungspseudomorphosen.
Bei denUmhüllungspseudomorphosen handelt es sich um den
Absatz einer dünnen Kruste irgend einer Mineralsubstanz auf den Krystallflächen
eines andern Minerals. Wenn z. B. eine zarte Schicht von Quarz ein Rhomboeder
von
Kalkspat
[* 3] überzieht, so stellt hier der Quarz äußerlich eine Form dar, die ihm selbst nicht zukommt. Ist dann später
der
Kalkspat durch einen Auflösungsprozeß entfernt worden, so blieb entweder der Quarz mit der von dem
Kalkspat erborgten
Gestalt als leere Schale übrig, oder es wurde dieser Hohlraum alsdann im Lauf der Zeit durch
Absatz einer
neuen Mineralsubstanz in der Innenseite teilweise oder ganz ausgefüllt (Ausfüllungspseudomorphosen), wodurch dann auch
diese, einem
Abguß zu vergleichende eingeführte
Masse an ihrer Außenseite die ihr fremde Kalkspatform gewann.
Während diese Vorgänge mehr auf dem einfach mechanisch erfolgten
Absatz eines fremdartigen Minerals aus
Gewässern beruhen, wurden dagegen die
Umwandlungspseudomorphosen vermöge der substantiellen
Veränderung eines Krystalls,
vermöge der chem. Ersetzung seiner
Substanz durch eine andere, und zwar unter Beibehaltung seiner Form gebildet. Diese chem.
Umwandlung beginnt gewöhnlich an der Oberfläche und dringt dann allmählich weiter nach innen vor, und so findet man nicht
selten im Innern einer solchen Pseudomorphose noch einen unveränderten
Kern des ursprünglichen Minerals.
2)
solche, bei denen zwischen der ursprünglichen und der pseudomorphen
Substanz noch ein chem. Zusammenhang stattfindet,
indem beide
Massen wenigstens noch einen oder mehrere
Bestandteile gemein haben; diese können gebildet
werden durch
Verlust gewisser
Bestandteile (nicht sonderlich häufig), oder durch
Aufnahme neuer
Bestandteile (z.B. von Wasser,
Sauerstoff,
Kohlensäure, wie die Pseudomorphosen von
Gips
[* 4] nach
Anhydrit, von Malachit nach
Rotkupfererz), oder endlich durch teilweisen Austausch
von
Bestandteilen, wobei die ursprüngliche
Substanz gewisse
Stoffe verloren, andere dafür aufgenommen
hat, z. B. die weitverbreiteten Pseudomorphosen von Brauneisen nach Eisenspat (Austausch
von
Kohlensäure gegen Wasser), von Brauneisen nach
Eisenkies,
[* 5] von Malachit nach Kupferlasur,
[* 6]
Kaolin nach Feldspat,
Aragonit
[* 7] nach
Gips u. s. w.;
3) solche Pseudomorphosen, bei denen die chem.
Bestandteile des ursprünglichen und des an seine
Stelle getretenen Minerals
vermöge des Stoffaustausches gänzlich voneinander verschieden sind (z. B. Quarz nach Flußspat
[* 8] oder
Kalkspat,
Eisenkies nach Quarz, Zinnstein
[* 9] nach Feldspat), eine
Abteilung der Pseudomorphosen, deren genetische Deutung noch manches
Rätselhafte bietet. Die pseudomorphe Umbildung ist übrigens nur ein ganz specieller Fall der großartigen chem.
Veränderungsvorgänge imMineralreich, und zwar derjenige, bei dem während und trotz der
Metamorphose
die äußere Gestalt erhalten blieb. Diese unscheinbaren Gebilde sind auch für die Geologie
[* 10] von höchster Wichtigkeit, denn
durch sie wird in erster Linie die Erkenntnis und Specialisierung der gesetzmäßig verlaufenden chem.
Prozesse vermittelt, die in den
Gebirgen der äußern Erdkruste thätig waren und noch fortwährend andauern.
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Vgl.
Blum, Die Pseudomorphosen des
Mineralreichs (Stuttg. 1843, mit 4 Nachträgen, 1847, 1852, 1863
u. 1879);
Scheerer,Afterkrystalle (im
«Handwörterbuch der reinen und angewandten
Chemie», 1857);
E.
Geinitz,
Studien über Mineralpseudomorphosen (im
«Neuen Jahrbuch
für Mineralogie», 1876, S. 449).
(grch.) nennt man eine
Schrift, die unter einem falschen
Namen herausgegeben wird, oder auch den angenommenen
Namen selbst; daher Pseudonymus derjenige, der diesen falschen
Namen führt. Die vollständigsten Verzeichnisse pseudonymer
Schriftsteller geben: Weller, «Lexicon pseudonymorum» (2. Aufl., Regensb.
1886) und «Die falschen und fingierten Druckorte» (2. Aufl., 2 Bde.,
Lpz. 1864);
Quérard, «Les supercheries littéraires dévoilées» (2. Aufl.
von G.
Brunet und Pseudonym Jannet, 3 Bde., Par.
1869-70),
nebst
Barbiers «Dictionnaire des ouvrages anonymes» (3. Aufl., 4 Bde.,
ebd. 1872-79;
Supplement von
Brunet, ebd. 1889).
Für einzelne
Länder sind zu nennen Doorninck, «Vermomde en naamloze schrijvers
der nederlandsche en vlaamsche letteren» (2. Aufl., 2 Bde.,
Leid. 1883-85);
De la Montagne, «Vlaemsche pseudoniemen» (Roulers 1884);
Delacourt, «Essai d'un dictionnaire des ouvrages anonymes
et pseudonymes publiés en Belgique au XIXe siecle» (Brüss. 1863);
Halkett und Laing, «Dictionary of the anonymous and pseuonymous
literature of Great Britain» (4 Bde., Edinb.
1882-88);
Cushing, «Initials and Pseudonyms» (Neuyork
[* 12] 1885; Fortsetzung
1888);
Haynes, «Pseudonyms of authors» (ebd. 1883);
Collins,
«Anonymer og Pseudonymer» (Kopenh. 1869);