Asylen und Besserungshäusern für reuige Prostituierte
(Magdalenenstiften) geeignet sein, die Ausbreitung der Prostitution wenigstens
teilweise einzuschränken. In England besteht seit 1875 eine internationale Liga mit der Benennung «Féderation
britannique continentale et générale», die den Zweck verfolgt, die Prostitution als legale oder geduldete
Institution aufzuheben; man pflegt derartige Bestrebungen alsAbolitionismus zu bezeichnen. Das
Deutsche Reich
[* 1] hat 1891 mit
Belgien
[* 2] und
Holland internationale
Verträge zum Schutz verkuppelter weiblicher
Personen geschlossen.
Litteratur.Parent-Duchatelet,De la Prostitution dans la ville de
Paris
[* 3] (2 Bde., 3. Aufl., Par.
1857);
aus
Abdera, griech.
Philosoph, lebte etwa 485-415
v. Chr. und lehrte herumreisend in ganz
Griechenland,
[* 11] mit
besonderm Erfolg inAthen,
[* 12] wo er jedoch wegen Gottlosigkeit angeklagt und verurteilt wurde. Er entfloh
und ertrank bei einem Schiffbruch. Sein berühmter Hauptsatz: «Der
Mensch ist das
Maß der Dinge, der seienden, daß sie sind,
der nichtseienden, daß sie nicht sind», wollte besagen, daß einem jeden die Dinge das sind, als was sie ihm
erscheinen;
der
Wind z. B., der dem einen kalt, dem andern warm erscheint, ist wirklich kalt, wem er
kalt, warm, wem er warm erscheint,
an sich aber weder kalt noch warm.
Die
Lehre
[* 13] stammt offenbar von
Heraklit (s. d.) und wurde
in der bestimmten Anwendung auf die sinnlichen Qualitäten von Demokrit (s. d.)
aufgenommen. Protagoras wollte damit von unfruchtbaren
Spekulationen über das Ansich der Dinge ablenken und den
Menschen auf praktische
Aufgaben hinweisen. Diesen will seine
Lehre eigentlich dienen; er lehrt «guten
Rat» im privaten und besonders im öffentlichen
Leben, kluge Voraussicht der Folgen und dadurch Beherrschung sowohl der Naturkräfte wieder menschlichen, namentlich
polit.
Verhältnisse. Dabei ist sein Bestreben nicht umstürzend, er vertritt weit mehr im demokratischen
Sinne das
Recht der öffentlichen
Meinung, als die gesetzlose Willkür des Einzelnen. Er
selbst gab der Stadt
Thurii Gesetze, und
Sitte und
Recht galten ihm als
unentbehrliche Stützen der Gesellschaft und des
Staates. Allerdings sind sie nach ihm nicht von ewiger
Natur oder dem
Menschen angeboren, sondern erworben. Erziehung, Gesetzgebung und Justiz sind die sittigenden Mächte, als
deren
Vertreter der
«Sophist» gelten will. Von den
Göttern wußte er nichts zu sagen, weder daß sie sind, noch daß sie nicht
sind. -
Vgl. Laas, Idealismus und Positivismus, Bd. 1 (Berl.
1879);
Natorp, Forschungen zur Geschichte des Erkenntnisproblems im
Altertum (ebd. 1884);
Pflanzenfamilie aus der Ordnung der
Thymelinen
[* 14] (s. d.) mit gegen 1000 meist austral. und südafrik.
Arten.
In der nördl. gemäßigten Zone fehlen sie gänzlich. Es sind
Bäume oder
Sträucher, seltener ausdauernde krautartige Gewächse
mit lederartigen, meist immergrünen
Blättern. Die
Blüten sind bei vielen
Arten sehr ansehnlich, stehen
gewöhnlich ähren- oder köpfchenartig, sind in der Regel zwitterig, seltener polygamisch oder zweihäusig, bestehen aus
einem vierteiligen Perigon, vier
Staubgefäßen und einem einfächerigen
Fruchtknoten, dem ein an der
Spitze etwas verdickter
Griffel ansitzt. Die
Frucht ist eine einsamige
Nuß oder, mehrsamige Kapsel. Viele Proteaceen sind ihrer
Blüten wegen beliebte Zierpflanzen.
eine Gruppe der
Proteïnstoffe, welche tierischen Ursprungs sind und sich von den übrigen, namentlich den
Albuminoiden, dadurch unterscheiden, daß sie in Wasser und verdünnter Säure ganz unlöslich sind.
Man rechnet zu den Proteide die
tierischen Schleimstoffe und Mucine, dieHarnstoffe (Elastin und
Keratin), das
Fibroin,
Spongin, Nucleïn
u. a. m.
oder Proteïnkörper,
Eiweißstoffe, Albumin(Eiweiß-)körper oder
Blutbildner, eine große
Klasse von
organischen
Verbindungen, die sich im Körper aller lebenden Wesen, im
Pflanzenreich wie im
Tierreich vorfinden. Sie entstehen
im Assimilationsprozeß des
Pflanzenreichs, ob sie aber in der
Pflanze unmittelbar aus anorganischer Materie,
Kohlensäure, Wasser,
Ammoniak oder Salpetersäure gebildet werden, oder ob sie aus der Umbildung und Verwandlung von andern
organischen
Substanzen, z. B. aus der
Metamorphose von Amidoverbindungen, hervorgehen, darüber ist Sicheres noch nicht bekannt.
Im
Pflanzenreich treten sie in reichlichster Menge in den jugendlichsten Zellen auf, die in ihrer ersten
Anlage zum ganz überwiegenden
Teil aus
Eiweißstoffen (Protoplasma) bestehen und erst in ihrer weitern
Entwicklung mehr und
mehr andere
Stoffe aufnehmen. Bei fortschreitender
Vegetation sammeln sich in der
Pflanze immer größere Mengen von Proteinstoffe an,
bis zur Ausbildung der
Blüte
[* 15] und beginnenden Fruktifikation. Mit diesem Zeitpunkt ist das Eiweißbildungsvermögen
der
Pflanze beendet, dagegen beginnt eine Wanderung des
Eiweißes aus den vorhandenen Organen, die dadurch ärmer an Proteinstoffe, aber
nie ganz daran erschöpft werden, zu dem entstehenden
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