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lichcn Flecken verzierten Blume ist vertieft, der Kelch , aufgeblasen, weißlich, mit eiförmigen zugespitzten ! Zähnen. Die Blüten und Wurzeln derselben waren ^ früher als nervenstärkend und beruhigend ofsizinell. i Aus der ersten dieser beiden Arten sind zahlreiche i einfach und gefüllt blühende Gartenvarietäten her- < vorgegangen, deren Vlütenfarben die verschieden- artigsten Hcuancen des Gelb, Rot und Violett so- wie alle möglichen Mischungen derselben darstellen.
Eigentümlich sind diejenigen Varietäten, bei denen ^ der Kelch sich in der Weise der Korolle entwickelt hat, ! so daß zwei ganz gleiche Blumen ineinander stecken ! (engl. 11086 in K08L). Alle gedeihen in jedem mäßig l frischen Boden und vorzugsweise in halbschattiger ! Lage. An Farbenvarietäten nicht minder ausgiebig z gewesen ist die in (Europa [* 1] auf Hügeln und in Hainen ^ wild wachsende I^i'imnla, ^ranäitlor^ ^«m. oder l licaulig »/aci/., mit schwach entwickeltem einblumi- gen Schaft und fchwefclgelben wohlriechenden Blu- men. Die auf den Alpen [* 2] oft große Flüchen be- deckende kleinste Primogenitur, I'limu^minimll^. (f.Tafel' Alpenpflanzen, [* 3] Fig. 4), blüht anf zu fettem Bo- den ungern.
Von größerer blumistischer Bedeutung ist die Aurikel (s. d.). Was die genannten Arten für die Gürten, das ist die chinesisch e Primogenitur, I^i-iniula ciiin6n8i8 oder 8in6ii- 818 2^'nckl. (s. Tafel: Kalthauspflanzen, [* 3] Fig. 6), für Gewächshaus und Nohnräume geworden. Die Blumenfärbung ihrer zahlreichen Spielarten bewegt sich, abgefehen vom Weiß, in allen möglichen Nuancen von Rot, wozu noch bei manchen Flecken und Streifen treten. Am beliebtesten sind die zur Gruppe der timdriatH (mit gefransten Blumen) ge- hörigen Spielarten.
Eine große Bedeutung hat die weiße gefüllte Spielart erlangt; sie wird in großen Massen für den Winterstor gezogen und ihre Blumen finden in derBouquctbinderei in ungezählten Massen Verwendung. Sie wird aus Stecklingen vermehrt. Die Samen [* 4] der einfach blühenden i^iimulH 8iQsn8i3 werden vom Mai bis Juni in Schalen gesät, öfter pikiert und später in Töpfe gepflanzt. Sie blühen, um diese Zeit gesät, den ganzen Winter. In die Gär- ten haben ferner Eingang gefunden: ?riniulH coi-w- 8oiä68 ^., eine sibir. Art mit vielen grundständigen, gestielten, behaarten, rundlich-ovalen, gekerbten Blättern und mit einer Dolde kleiner purpurroter Blüten auf hohem Schafte, mit einer Anzahl von Farbenvarietäten;
lrimula ^apoiiica. ^4. 6^?., mit einem bis 45 cm hohen, starken, geraden, steifen Schaft, der viele hellpurpurne, gelbäugige Blumen in drei bis sechs voneinander abstehenden horizon- talen Quirlen trägt;
?riimiiH nivali8 ^ die Schneeprimel, mit einer reichen Dolde hellvio- letter Blumen, und ihre Abart var. wi-keätanica. ^?., die schönste Primogenitur Mittelasiens, wie ^rimui". ^- ponicnmit quirlig-etaaenartig geordneten, leuchtend- violettblauen Blumen;
krimula oapitHta ^look., eine sehr robuste Himalajaspecies, mit großen läng- lich-lanzettförmigen, unten etwas weiß bestäubten Blattern und zu einem dichten vielblütigen Kopf zusammengedrückten violett - rosenroten Blumen u. a. m. Die zuletzt genannten Arteu sind außer ?riinui3.
Mponica in Deutschland [* 5] alle winterhart, doch schützt man die Pflanzen im Winter durch Tannenreisig. -
Vgl. Widmer, Die europ. Arten der Gattung ?i-imula (Münch. 1891).
Primerose (frz., spr. primrohs'), s. Eosin. Primgeige^ die erste Geige im (solistischen) Streichquartett; Primgeiger der Künstler, der sie spielt und nach dem die Quartettgeno^enschaft in der Regel benannt ist. Primhieb, in der Fechtkunst, [* 6] s. Hieb. [* 7] ?riiu.ioeriii3 (lat.), der erste unter den Amts- genossen, in den Domkapiteln (s. d.) der Leiter des Süngerchors oder Kantor. Primidt, im franz. republikanischen Kalender (s. d.) der erste Tag einer Dekade. Primitien (lat.), Erstlinge; besonders die den Göttern dargebrachten Erstlinge der Feldfrüchte.
Primitiv (lat.), ursprünglich, uranfänglich, ur- zuständlich. Prinnz (vom lat. primitiv, Erstlinge), in der kath. Kirche die erste Messe, die ein neugeweihter Priester liest. Primkenau, Stadt im Kreis [* 8] Sprottau [* 9] des preuh. Reg.-Bez. Liegnitz, [* 10] an der Nebenlinie Rei- sicht-Waltersdorf der Preuß. Staatsbahnen, [* 11] hat (1890) 1905 E., darunter 217 Katholiken, Post, Telegraph, [* 12] evang. und kath. Kirche und Ziegeleien. Nahebei Schloß Primogenitur, Mittelpunkt der Herrschaft Primogenitur des Herzogs zu Schleswig-Holstein-Sonderburg- Augustenburg, mit Eisenhütten- und Emaillierwerk, zwei Schneidemühlen und einer Stärkefabrik.
Primlage, in der Fechtkunst, s. Motion. [* 13] ?riino (ital., «der Erste»),
bei vierhändigen Klavierstücken Bezeichnung des Diskantspielers. Primogenitür (neulat.), Erstgeburt (s. d.), der Vorzug, welchen bei der Folge in unteilbare Stamm- güter, FidcNommisse und bei der Thronerbfolge der früher Geborene vor den später Geborenen hat. Diefe Primogeniturordnung istregelmaßig mit einem Vorzug des Mannsstammes vor den Weibern und vor den von Weibern abstammenden Männeni oder mit der gänzlichen Ausschließung des Weiber- stammes verbunden und erstreckt sich nicht bloß auf die Söhne und Enkel des letzten Besitzers, sondern auch auf die Seitenlinien, soweit sich diese erst nach Einführung der Primogeniturordnung abgezweigt haben oder bei deren Einführung aus dieselbe ver- pflichtet sind.
Danach schließt jedesmal die ältere Linie, d. h. diejenige, welche von dem letzten Besitzer abstammt oder mit ihm den nächsten gemeinschaft- lichen Stammvater hat, die jüngere aus, und inner- halb der einzelnen Linie der früher Geborene die später Geborenen. Ob, wenn der ganze Manns- stamm ausstirbt, die Kognaten, wenn sie nicht schlechthin von der Erbfolge ausgeschlossen sind, wiederum nach der Primogeniturordnung oder nach einer andern Erbfolgeordnung eintreten, ob hierbei das männliche Geschlecht einen Vorzug vor dem weiblichen ohne Rücksicht auf Nähe der Linie und des Grades hat, läßt sich allgemein nicht sagen.
Nur dahin geht die herrschende Ansicht, daß die Erbtochter (s. d.) vor der Regredienterbin eintritt, und daß, wenn einmal der Weiberstamm eingetreten ist, innerhalb desselben dann wieder die Primogenitur unter derselben Voraussetzung Platz greift wie bei der Succession einer Seitenlinie des Mannsstammes. Im Deutschen Reiche stellte zuerst die Goldene Bulle Karls IV. 1356 die Unteilbarkeit und die Primogenitur für diejenigen weltlichen Territorien fest, auf welchen die Kurwürde ruhte, und erst später wurde dieselbe als ein fürstl. Geblütsrecht auf die übrigen Lande der i Kurfürsten, und zwar zuerst 1473 im brandend. ! Hause, welches dadurch hauptsächlich den Grund ! zu seiner nachherigen Größe legte, ausgedehnt, auch bei den andern weltlichen Reichsfürsten durch besondere Hausgesetze eingeführt und durch die ¶