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net, Vattist;
ferner bestehen eine bedeutende Vaum- woll-, Streichgarn-, Vigognespinnerei, 16 Färbe- reien, 13 Bleich- und Appreturanstalten, Maschinen- stickerei (über 2000 Stickmaschinen), 5 Zwirnereien, 5 Lederfabriken, 1 Treibriemenfabrik, mechan. Seile- rei, 2 Papier- und Geschäftsbücherfabriken, 2 Stick- maschinen-, 6 andere Maschinenfabriken, 3 Cement- steinwaren- und Kunststeinfabriken, 3 Geldschrank- fabriken, 1 Pianosortefabrik, 5 Brauereien;
Jahr- und Viehmärkte. - Plautus wird 1122 zum erstenmal als vicus ?1a^6 (offener Ort) im Besitz der Grafen von Ever- stein urkundlich erwähnt und gelangte zu Ende des 12. Jahrh, an die erblichen Reichsvögte von Weida, blieb aber bis zum Ende des 13. Jahrh, unter der Lehnsherrschaft der Grafen von Ever- stein.
Zuerst 1327, endgültig 1367 trat die Stadt mit der Herrschaft Plautus («Vogtland») unter böhm. Lehnsherrlichkeit, kam aber 1466 mit der Einnahme durch Albrecht den Beherzten unter sächs. Herrschaft und fiel 1485 an die Ernestiner, die nun der Stadt die landesherrliche Gerichtsbarkeit pachtweise über- liehen.
Der Schmalkaldische Krieg brachte die Stadt mit dem Vogtlande 1547 als böhm. Lehn an den Titularburggrafen von Meißen, [* 1] Heinrich V.;
doch schon 1569 wurden beide an Kurfürst August von Sachsen [* 2] abgetreten. 1656 - 1718 gehörte Plautus zur Nebenlinie Sachsen-Zeitz, dann zu Kursachsen. -
Vgl. Fiedler, Die Stadt Plautus im Vogtlande (Planen 1874); ders., Beiträge zur Geschichte der Stadt Plautus im Vogt- lande (ebd. 1876);
Metzner, Plautus und Umgebung (ebd. 1887);
ders., Vogtländische Wanderungen (3. Aufl.,^ebd. 1889);
ders.,^P. im Vogtland und die vogtländische Schweiz [* 3] («Stüdtebilder und Land- schaften», Nr. 9, Münch. 1893). -
3) Plautus bei Dres- den, Dorf und Villenort in der Amtshauptmann- schaft Dresden-Altstadt der sächs. Kreishauptmann- schaft Dresden, [* 4] an der Weifteritz und dem Eingang des Plauenschen Grundes (s. d.), sowie an der Linie Dresden-Reichenbach derSüchs.
Staatsbahnen, [* 5] stößt südwestlich an Dresden (s. den Stadtplan zum Ar- tikel Dresden), mit dem es durch Pferdebahn ver- bunden ist, und hatte 1880: 4258, 1890: 7459 E., darunter 472 Katholiken, Post zweiter Klasse, Tele- graph, Fernsprecheinrichtung, Kirche,Rathaus(1894), Lehrerseminar, Versorgungshaus, Taubstummen- zweiganstalt, Wasserleitung, [* 6] Kanalisation, Gasan- stalt;
Kunstmühle mit Brotfabrik, Fabrikation von Gewürz ertrakt, Waffeln, Klavieren, Thon- und Cha- mottewaren, Nähmaschinen, [* 7] Lack;
Ziegeleien, Braue- reien, Syenitbrüche, Gärtnerei.
Die Königsmühle ist bekannt durch die Feste Augusts des Starken. Plauenfcher Grund, das von der vereinigten Weißeritz durchflossene Thal, [* 8] welches beim Dorfe Plauen [* 9] (s. d.), südwestlich von Dresden, beginnt und in dem weiten Thalkessel von Potschappel endigt. Dieser Kessel verengt sich wieder bei Hainsberg, wo sich dann das freundlicheTharandterThal anschließt. Im eigentlichen Plautus G. zwischen Plauen und Pot- schappel wird das ziemlich enge Thal von 70 bis 75 m hohen, zum Teil steilen Syenitfelsen gebildet.
Bei Potschappel schließt sich an das Syenitgebirge eine Steinkohlenformation an, die von mächtigen Bänken des Rotlicgenden bedeckt ist, das in der weithin sichtbaren Kuppe des Windbergs (351 m) empor- ragt und sich bei Hainsberg an das Tharandter Gncisgcbirge anlehnt.
In den Dörfern Pot- schappel (4450 E.), Grohburgk (1542), Klein- burgk (393), Niederpesterwitz (1006), Ober- pesterwitz (1055), Zauckerode (1450), Dohlen (2948), Deuben (6864), Niederhehlich (2322) und Hainsberg (1188 E.) finden sich zahlreiche Fabriken.
Das Kohlenbecken von Potschappcl und Zauckerode ist nächst dem Zwickauer das größte in Sachsen und für den Freiberger Berg- und Hütten- betrieb von großer Wichtigkeit. - Va^. 3Me, Bei' träge zur Geschichte und Beschreibung des Plautus G. (Deuben 1892 fg.). Plauenscher Kanal,PlauerKanal, die 1743 -45 erbaute, neuerdings erweiterte und vertiefte, 34,6 km lange, Elbe mit Havel verbindende Wasser- straße, verläßt 47,6 km unterhalb Magdeburg [* 10] in 33,48 in Meereshöhe gegenüber Bittkau die (^lbe, benutzt, hier Schmaler Graben oder Pareyer Kanal [* 11] genannt, einen Elbarm (die alte Elbe) bis Neuderben und geht von da, der Hauptsache nach östlich und bei Genthin unter Benutzung des Stremme - Flüsichens, mittels der Kadeschen und Plauer Schleuse zur Havel hinab, die er in 27,83 m Meereshöbe an der Nordwestecke des Plauer Sees unterhalb Brandenburg [* 12] erreicht.
DerIhle- (Ihle- burger oder Neue Plauensche) Kanal ist ein Arm des Plautus K., 1868-72 erbaut, 30 km lang, verläßt 19,4 km unterhalb Magdeburg in 38,9? m Mecreshöhe bei Niegripp die Elbe und führt in nordöstl.
Richtung, von Burg ab unter Benutzung des Ihleflühchens, mittels der Schleusen bei Ihle- burg und Vergzow zu dem (Alten) Plautus K. hinab. Es ist überall 2 m Wassertiefe vorhanden.
Die Schleusen sind 65 m lang und im Ihlekanal 7,70, im P. K. 8 m breit; die Brücken [* 13] haben 8,60 m Weite und 4 m Durchfahrtshöhe. Im Ihlekanal können Schiffe [* 14] bis zu 450 t, im P. K. solche bis zu 500 t verkehren. Im 1.1891 fuhren durch den Kanal: Durchfahrtsorte Schiffe Zu Berg t Zu Thal Flöße t Niegripp . . . Parey 57461611 24135 13 930 647 370 54 445 922345 Plauer See, s. Plau. Plausibel (lat.), beifallswert, annehmbar, ein- leuchtend. Plautus, Titus Maccius, röm. Lustspieldichter, geb. um 254 v. Chr. zu Sarsina in Nmbrien, lebte zu Rom [* 15] anfangs im Dienste [* 16] einer Schauspieler- truppe.
Nachdem er das Geld, das er sich dadurch verdient, durch Handelsspekulationen verloren hatte, geriet er in so dürstige Umstände, dah er sich in einer Stampfmühle verdingen muhte und dann zu- nächst des Gelderwerbs wegen Lustspiele dichtete. Er starb 184 v. Chr. Von den vielen Komödien, die im Altertum unter seinem Namen gingen, sind noch die vom Grammatiker Terentius Varro als unbedingt echt ausgeschiedenen 21, bis auf die «Viäularik», erhalten (sie sind: «^m^rii^uo», «X^i- nai'iH», «^uiulai-ia», «Laec1iiä68», " »lÜÄp- tivi", " (^tLiiaria», «Ourculio», «Npiäicu8», N3.6(üimi", «Nercator», «NoLtsiiai-iH», «^Iii68 rioLUZ», «I06iiu1u8», «?86näo1u8», «?6r8H», Mn- ä6N8", «8tic1iu3», «^rinummu8», «^rucui6ntii8»; einige davon sind lückenhaft überliefert).
Das in einigen Handschriften unter dem Namen des er- haltene Stück " (zu6ruw8» ist ein Machwerk des 3. oder 4. christl. Jahrh. Sämtlich mehr oder minder freie Nachbildungen griech. Originale, deren biswei- len zwei zu einem zusammengeschmolzen wurden, tragen die Stücke doch ein röm. Gepräge. Mit einer Fülle unmittelbar aus dem Volksleben geschöpfter ¶