1818. Unter seinen Schriften sind zu nennen: «Anthropologie für Ärzte und Weltweise» (2 Bde., Lpz.
1772-73; neu bearbeitet 1790),
«Philos. Aphorismen» (2 Bde., 1776-82 u. ö.),
«Quaestiones physiologicae» (Lpz. 1794),
«Quaestiones medicinae forensis» (deutsch von Hederich, ebd. 1820; neu
hg. von Choulant, ebd. 1824). -
Vgl. M. Heinze, E. Planhobelmaschine als Gegner Kants (Lpz. 1880);
Planhobelmaschine Rohr, Planhobelmaschine und Kant (Gotha 1890);
Wreschner, Ernst Planhobelmaschine und Kants Kritik der reinen Vernunft (Lpz. 1893).
Ernst Zacharias Planhobelmaschine, Sohn des vorigen, geb. zu Leipzig, besuchte die dortige Zeichenakademie unter Öser, setzte
seit 1790 seine Studien in Dresden und seit 1797 in Wien fort und ging 1800 nach Rom. Hier verband er praktische
Übung der Malerei mit geschichtlichen und theoretischen Kunststudien und wendete sich immer mehr der litterar. Thätigkeit
zu. Seit 1823 königlich sächs. Agent bei der päpstl. Regierung, starb er zu Rom. Durch Niebuhr wurde er als
Mitarbeiter an der «Beschreibung der Stadt Rom» (Stuttg. 1829 fg.) gewonnen.
(grch. Platon), neben Aristoteles der größte Philosoph der Griechen, geb. 427 v. Chr. zu Athen, Sohn des Ariston
und der Periktione, aus einem der vornehmsten Geschlechter Athens. Frühzeitige Ausbildung seiner überreichen Geistesgaben
neben aller gymnastischen Tüchtigkeit versteht sich unter diesen Umständen und im damaligen Athen von
selbst. Die Dichtung fesselte ihn längere Zeit, der Verkehr mit Sokrates soll ihn davon abgebracht haben. Durch Kratylus lernte
er früh den Heraklitismus kennen, auch keine der andern damals einflußreichen philos.
Richtungen blieb ihm fremd. Den entscheidenden Anstoß zum eigenen Philosophieren aber empfing er zweifellos
von Sokrates, mit dem er etwa acht Jahre in vertrautem Verkehr lebte. Dessen Schicksal, in Verbindung mit dem traurigen Ausgang
des Peloponnesischen Krieges, brachte ihn ohne Zweifel zu dem Entschluß, im Sokratischen Geiste mit allen Kräften seiner genialen
Natur auf eine allgemeine, auf Wissenschaft gegründete Reform hinzuwirken, die nicht bloß auf die Einzelnen,
sondern auf den ganzen öffentlichen Zustand von Athen und Hellas sich erstrecken sollte.
Nach dem Tode des Sokrates (399) begab er sich zunächst mit andern Sokratischen Schülern nach Megara zu Euklides, suchte dann
auf großen Reisen (zunächst nach Kyrene und Ägypten) seinen Gesichtskreis zu erweitern, kehrte aber bald
heim, um auf dem Boden Athens selbst den Kampf mit den Mächten des Tages mit großartiger Energie aufzunehmen. Seine ersten
Werke eröffneten den Kampf zunächst gegen das falsche Erziehungsideal der Sophisten, dann gegen den das öffentliche Leben
vergiftenden Einfluß einer gesinnungslosen Schönrednerei.
Bald sammelte sich um ihn eine Schar begeisterter Anhänger, mit denen er, zurückgezogen vom öffentlichen
Leben, den Wissenschaften oblag. Wissenschaftliche Absichten führten ihn wohl auch um 390 nach Italien, wo er die Pythagoreische
Lehre und Schulorganisation gründlich kennen lernte. Er wurde an dem Hofe des Tyrannen Dionysius von Syrakus eingeführt; dieser
nahm anfänglich Interesse an ihm, konnte dann aber seinen Freimut nicht ertragen und lieferte ihn, wie
es heißt, dem spartan.
Gesandten als Gefangenen aus, der ihn als Sklaven verkaufen ließ. Losgekauft und nach Athen zurückgekehrt, gründete er 387 die
Akademie (s. d.), eine Art Hochschule, bestimmt, seine großen Absichten auf dem
Wege philos. Erziehung der
durch höhere Gabe zur Herrschaft Berufenen zu verwirklichen. Vom öffentlichen Leben hielt sich Plato dauernd zurück. Seine
letzte Hoffnung auf eine umfassendere Wirksamkeit setzte er, trotz seiner schlimmen Erfahrungen, auf Syrakus.
Als der ältere Dionys 368 gestorben war, lud auf Betreiben seines Oheims Dion der jüngere Dionys Plato nach Syrakus
ein. Dion sicher, wahrscheinlich aber auch Plato hegte die Hoffnung, den jungen Herrscher für seine Grundsätze zu
gewinnen und durch seine bedeutende Macht vielleicht einen heilsamen Einfluß auf die Schicksale der hellen. Welt zu üben.
Dionys zeigte sich anfangs geneigt, auf P.s Gedanken einzugehen; allein er harrte nicht aus und Plato mußte
seine Pläne für diesmal aufgeben. Eine dritte Reise, 361-360, brachte Plato in persönliche Gefahr, da das leicht erregte Mißtrauen
des Fürsten sich auch gegen ihn erhob. Fortan verbrachte Plato zu Athen in ununterbrochener wissenschaftlicher Thätigkeit in
einem Kreise zum Teil hochbedeutender Schüler ein heiteres Alter; er starb 347, der Sage nach bei einem
Hochzeitsmahl.
Wir besitzen noch P.s sämtliche Schriften, doch sind manche der unter seinem Namen überlieferten unecht. Auch die Zeit und
der Anlaß der Abfassung der einzelnen Werke ist streitig. Es scheint, daß Plato seine schriftstellerische Thätigkeit
dem Wirken in der Akademie unterordnete und die Förderung dieses seines Lebenswerkes dabei fortwährend
im Auge behielt, daher auch seine Forschungen in seinen veröffentlichten Werken vollständig darzulegen gar nicht beabsichtigt
hat, sondern stets die persönliche Unterweisung in der Akademie als unerläßliche Ergänzung ansah.
Daher findet sich nirgends etwa eine einzelne Disciplin vollständig ausgearbeitet. Dennoch sind gewiß alle Hauptideen P.s
auch in seinen Schriften zu finden. Sie sind zugleich Kunstwerke von feinster, mitunter fast zu verwickelter Anlage, oft großartigem
Schwung und höchster plastischer Gestaltungskraft. Es sind (außer der «Apologie des Sokrates») Gespräche, in den meisten
tritt Sokrates als Führer des Gesprächs auf. Nur in der frühesten Periode ist auch der Gedankengehalt
eigentlich sokratisch; ziemlich bald schreitet Plato weit über Sokrates hinaus, verwertet mit universalem Geiste alle Anregungen,
die aus der ältern griech. Philosophie zu schöpfen waren, und vereinigt sie in einer großen centralen Anschauung, die er in
immer neuen, fast titanischen Anläufen wissenschaftlich zu vollenden strebt.
Diese centrale Anschauung ist die von den Ideen. Die Platonische Idee ist hervorgegangen aus dem Sokratischen
Begriff, aus der Vertiefung des Sinnes der beständigen Frage des Sokrates: «was ist» das Schöne, Gute, Gerechte u. s. w.?
Das Wesen des Begriffs ist die gedankliche Einheit, die unwandelbare Identität des darin Gedachten. Das was, in allen schönen
Gegenständen Eins und Dasselbe, sie zu schönen macht (wir würden sagen das Gesetz des Schönen), das
heißt bei Plato «das» Schöne oder das Schöne «selbst»
oder «an sich», im Unterschied von den schönen Gegenständen. «Das»
Schöne ist also nicht dieser und dieser Gegenstand, den wir schön nennen mögen, auch nicht sie alle
miteinander; an keinem einzelnen und besondern Gegenstände, nicht einmal an allen zufällig gegebenen zusammen, erscheint
je das Schöne selbst oder an sich, es erscheint nur Schönes, etwas Schönes, etwas, das am Schönen teilhat, das als