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Haltung auf Parkteichen sehr zu empfehlende, fchön gefärbte Zierente;
2) die chilenische Pfeifentc (^n^8 cnii06ii8i8 ^ii/), unterscheidet sich von der vorigen durch schwarzgrün glänzende Oberseite, grauweißes Gesicht, [* 1] sammetschwarzen Spiegel [* 2] und rotgelbe Bauchseiten und Steiß. Diese Ente ist bis jetzt nur in zoolog. Gärten anzutreffen. Der Preis für das Paar deutsche Pfeiffer beträgt etwa 20 M., für das Paar chilenische Pfeiffer etwa 80 M. Pfeifenthon, s. Tbon. Pfeifenwerk (Pfeifwerk), s. Orgel. Pfeifer, ursprünglich diejenigen Spiellente, die Blasinstrumente aller Art spielten, doch zeitweilig, besonders im 14. Jahrh., auch Bezeichnung für die Spielleute überhaupt.
Als das Innungswesen in den Städten überhandnahm, folgten auch sie dem all- gemeinen Zuge der Zeit. In Deutschland [* 3] ordneten sich die Verhältnisse der Spielleutc im 14. Jahrh. Die Kaiser errichteten zunächst für Österreich [* 4] ein Oberspielg rasen amt, dessen Vorsteher, der Erbspielgraf, seinen Sitz in Wien [* 5] hatte und andere ihm untergeordnete Vorsteher über die einzelnen Bezirke setzte. Die erste Urkunde, in der diesem Amtes Erwähnung geschieht, ist vom 1.1431; auf- gehoben wurde es 1782. Für das ganze Heilige Römische Reich [* 6] gab es einen Reich Zuspiel leute- töuig.
Mehrere Neichsstände wurden mit der Gerichtsbarkeit über die Musiker bestimmter Ge- biete belehnt, und diese übertrugen solche dann weiter sog. Pfeiferkönigcn, die auch Spieler- könige, Spiclgrafen, Musikgrafcn genannt wurden. Am besten unterrichtet ist man über die Ausbildung dieser Einrichtungen im Elsaß, wo die Grafen von Rappoltstcin (s. d.) und später die Pfalzgrafen von Zweibrücken [* 7] die Schutzhcrrlichkeit besaßen und auch noch ein Vestallungsbrief für einen Xünic äsr varenäon linto aus dem 1.1400 erhalten ist.
Da- nach hielten die Pfeiffer an bestimmten Tagen und Orten (zu Alten-Thaun, Rappoltswciler, Bisckweiler u. s. w.) mit Aufzügen und Gepränge jährliche feierliche Gerichtssitzungen (Pf cifergcrichte, Pfeifertage), von denen Berufung nur an den Echutzherrn galt. Die Elsasser Innung ging 1781) in der Revolution unter. Nach dem Beispiel dieser großen Landesinnungen bildeten sich bald, beson- ders im 15. Jahrh., anch die kleinern der Stadt- Pfeifer, zuerst in den Reichsstädten, dann auch in den übrigen Städten. -
Vgl. Bacher in den «Sitzungsberichten» der Wiener Akademie (Bd. 35); Maurer, Geschichte der Fronhofe, Bd. 2 (Erlangen [* 8] 1862);
Barre, über die Bruderschaft der P/im Elsaß (Colmar [* 9] 1874).
Pfeifer, Käfer, [* 10] s. Erdflöhe. Pfeifer von Niklas hausen, s. Bauernkrieg. Pfeiferdampf, K e h l k o p f p f c i f c n, R o a r c n, Rohren, beim Pferde [* 11] eine besondere Form der als Dampf [* 12] (s. d.) bezeichneten Atmungsdeschwerde. Beim Pfeiffer liegt der Grund zur Atmungsbeschwerde in einer halbseitigen Kehlkopfläbmung, wodurch die Stimmritze verengt wird. Die Folge davon ist eine mit einem pfeifenden Einatmungvtonc cinbergchenoe Atemnot bei angestrengter Bewegung. Besonders tritt diese ein, wenn das Pferd [* 13] im Galopp [* 14] «auf dem Zirkel» (d. h. im Kreise) [* 15] geritten wird und die ge- lähmte Seite des Kehlkopfes sich innen befindet.
Der Pfeiffer gehört zu den Gewährsmängeln (s. d.). Man operiert neuerdings mit Pfeiffer behaftete Pferde von der Luftröhre aus (Kehlkopfoperation). Durch den Luft- röhrenschnitt und Einlegen einer Metallrdbre hat Vroclhaus' Konvcrsations-Loxilon. 14. Aufl. XIII. man schon seit langer Zeit die Tiere bei den höhern Graden des Leidens gebrauchstüchtig erhalten. Pfeifergericht (^uäicwni tidiciuum), eine Ge- richtssitzung des Schöffenrats zu Fraukfurt a. M., welche ehemals nach altem Herkommen jährlich zur Zeit der Herbstmesse am letzten Gerichtstag vor Maria Geburt im großen Nathaussaale öffentlich abgehalten wurde. Es erschienen während derselben, zwischen der Publikation crgangener Urteile, in feier- lichem Aufzug, [* 16] mit roten Mänteln angethan und begleitet von Pfeifern (Musikanten) Abgeordnete der Städte Nürnberg, [* 17] Worms [* 18] und Alt-Bamberg, überreichten einen zierlich geschnitzten hölzernen Becher, [* 19] ein Pfund Pfeffer, ein Paar weiße lederne Handschuhe nebst einem darauf liegenden Nä'dcr- albus (alte ^ilbermünze mit dem Mainzer Rad auf der einen, einer Weltkugel auf der andern Seite), ein weißes Stäbchen und einen alten weißen Viber- but (welchen letztern Worms jedesmal mit einem Goldgulden wieder einlöste), erbaten Bestätigung ihrer Meßprivilegien, namentlich der Zollfreihcit. Noch 1801 ließ sich Worms seine Zollfreihcit in Frankfurt [* 20] unter dieser Form bestätigen. (^. auch Pfeifer.) -
Vgl. Fries, Vom sogenannten Pfeiffer in Frankfurt a. M. (Franks. 1752) und die anschauliche Schilderung, die Goethe im ersten Buch von «Dich- tung und Wahrheit» von: Pfeiffer giebt. Pfeiferkönig, Pfeifertag, s. Pfeifer. Pfeiffer, Franz, Germanist, geb. zu Bettlach bei Solothurn, [* 21] studierte 1834-40 zu Münzen [* 22] unter Mahmann und Schmeller deutsche Philologie, lebte von 1842 an einige Jahre in Stutt- gart, wirkte seit 1846 als zweiter Bibliothekar an der dortigen königl. Bibliothek, bis er 1857 einem Ruf als Professor der deutschen Sprache [* 23] und Litteratur nach Wien Folge leistete. Er starb Pfeiffer hat sich besonders verdient gemacht durch zahl- reiche Ausgaben, namentlich auch prosaischer mit- telhochdeutscher Texte. In seinen «Deutschen My- stikern des 14. Jahrh.» (Bd. 1 u. 2, Abteil. 1, Lpz. 1845 - 57) und der «Deutschordenschronik» des Nik. von Ierosebin (Stnttg. 1854) hat er, vielleicht anf Anregung Wilb. Grimms, zuerst die Eigentümlich- keiten des mitteldeutschen Dialekts erkannt. Er gab ferner heraus Boners «Edelstein», «Barlaam und Iosaphat» von Rudolf von Ems, [* 24] «Wigalois» von Wirnt von Gravenbcrg, «Mai und Veaflor» (3., 4., 6. u. 7. Bd. der «Dichtnngen des deutschen Mittelalters», Lpz. 1844 - 48),
«Hcinzelein von Konstanz» [* 25] (ebd. 1852),
das «Buch der Natur» von Konrad von Megenberg (Stuttg. 1861),
die «Pre- digten des Verthold von Negensburg» (Bd. 1, Wien 1862) lind viele andere Denkmäler der ältern deut- schen Litteratur. Pfeiffer begründete eine Sammlung «Deutsche [* 26] Klassiker des Mittelaltcrs» (Lpz. 1865 fg.') von popnlärer Tendenz und besorgte darin di? Ausgabe Walthcrs von der Vogelweide (ebd. 1865; 6. Aufl. 1880).
II. d. T. «Freie Forschung» erschien Wien 1867 eine Sammlung seiner kleinen Schriften. 1856 begründete Pfeiffer die von ihm bis zu fciuem Tode geleitete Zeitschrist «Germania». [* 27] Pfeiffer, Louis Georg Karl, Naturforscher, geb. zu Cassel, Sohn des kurhess. Juristen Burchard Wilh. Pfeiffer, studierte zu Göttingen [* 28] und Marburg [* 29] Medizin und widmete sich, nachdem er noch ein Iabr zu Paris [* 30] und Berlin [* 31] verbracht, seit Herbst 1826 in seiner Vaterstadt der ärztlichen Praxis. 1831 ging Pfeiffer nach Polen, wo er als Stabsarzt im großen Alexanderhospital, zu Warschau [* 32] wirtte. Nach seiner ¶