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Wasser bringt den nnter und neben dem Pfahl be- findlichen Boden ins Schwimmen, d. b. weicht ihn dermaßen auf, dah der Pfahl dann durch eigenes ^ [* 1] Fig. 2. Gewicht versinkt. Man nimmt dieses Verfahren auch beim Einrammen von Pfählen mit großen: Vorteil zu Hilfe, und stoßt aucb oft nur neben dem Pfabl ein Spülrohr in die Erde (f. vorstehende [* 1] Fig. 1 u. 2). Die Pfähle müsfen möglichst parallel zum Druck im F!g. 4. Boden stehen [* 1] (Fig. 3). Wo also wie bei Ufermauern und ost auch bei Brückenpfeilern der Druck seitlich wirkt, empfiehlt es sich, auch die Pfähle ganz [* 1] (Fig. 4 u. 5) oder teilweise [* 1] (Fig. 6) seitlich zu stellen. solchen kaiserl. Burg, ferner das dem Pfalzgrafcn unterstellte Gebiet. -
Vgl. F. von Ncber, Der 5a- Pfalzen der Merowinger und Karolinger (Berl. 1892).
Pfalz, zwei deutsche Staaten des ehemaligen Deutstben Reichs, die bis 1620 zusammengehörten. Die Oberpfalz oder Bayrische Pfalz galt als Her- zogtum, war von Vayreuth, Böhmen, [* 2] Neuburg, [* 3] Bayern [* 4] und dein Nürnberger Gebiet begrenzt, ge- hörte zum Nordgau und bayr. Kreise, [* 5] umfaßte ein Gebiet von 7160 qkm, zählte 1807 mit Cham und ^ Sulzbach 17 Städte, 40 Marktflecken, 1619 Dörfer und Weiler, 18 Klöster und hatte Amberg, [* 6] wo sich der Sitz der Negierung befand, zur Hauptstadt.
Sie bildet heute den größten Teil des Reg.-Bez. Ober- pfalz und Regensburg [* 7] (s. Oberpfalz). Die Unterpfalz oder Pfalz am Rhein gehörte zum kurrhein. Kreise, lag vielfach zersplittert auf beiden Seiten des Rheins, begrenzt von Mainz, [* 8] Katzenelnbogen, Württemberg, [* 9] Baden, [* 10] Elsaß, Lothringen und Trier, [* 11] umfaßte, abgesehen von den mitten in ihr eingestreuten Bistümern Worms [* 12] und Speyer, [* 13] den Reichsstädten Worms und Speyer, den Grafschaften Leiningen, Rappoltstein, Solms, Saar- brück und andern nassauischen, hessischen und isen- burgischen u. s. w. Besitzungen, etwa 8000 ykm und zerfiel in a. die eigentliche oder Kurpfalz, eins der fruchtbarsten Länder Deutschlands, [* 14] größtenteils auf dem rechten Rheinufer gelegen, 4130 ykm groß, d. das Fürstentum Simmern, c. das Herzogtum Zweibrücken, [* 15] cl. die Hälfte der Grafschaft Spon- heim, 6. die Fürstentümer Veldcnz und Lautern.
Die Pfalz grasen bei Rhein, die ihren Sitz ursprünglich in Aachen [* 16] hatten, waren schon im 11. Jahrh, in dem erblichen Besitz der Pfalzgraf- schast und der damit verbundenen Länder und ge- hörten zu den vornehmsten Neichsfürsten. Nachdem Pfalzgraf Hermann III. ohne Erben gestorben war, [* 1] Fig. 5. [* 1] Fig. a. Die Kunst des Bauens von Pfalz ist sehr alt. Schon in den Pfahlbauten [* 17] (f. ö.) ist sie mit allem Veiwerkc völlig ausgebildet. Berühmt sind die großen Pfalz in Amsterdam [* 18] und Venedig. [* 19]
Pfahlwerk, soviel wie Vohlwcrk (s. d.). Pfahlwurm, s. Vohrwurm. Pfahlwurzel, s. Wurzel. [* 20] Pfaid, Flecken iiilschweiz. Kanton [* 21] Tessin,s.Faido. Pfalz (lat. p^tium, mittelhochdeutsch iilllas), im deutschen Mittelalter die kaiscrl. Burgen [* 22] (Kai- serpfalzen), die im ganzen Reich zerstreut lagen; in ihnen hielten die Kaiser bei ihrer Anwesenheit öffentlich Gericht. Ein Verzeichnis solcher Pfalz giebt des Abts Vessel " (^rnnicon t3oNvic6n86» (Tegern- see 1732). Dann bezeichnet Pfalz die Stadt mit einer gab Kaiser Friedrich I. die zur Rheinpfalz gehörigen Länder 1156 seinem Stiefbruder Konrad von Schwaben.
Nach dem Tode Konrads kam dessen Schwiegersohn, Heinrich I. von Vraunschwcig, der älteste Sohn Heinrichs des Löwen, [* 23] 1195 in den Besitz dieser Länder. Weil es aber Heinrich in dem Streite um die deutsche Krone mit seinem Bruder, dem Kaiser Otto IV., gegen Friedrich II. hielt und die Pfalz nicht schützen konnte, überließ er sie seinem Sohne Heinrich II., nach dessen Tode (1214) Friedrich dies Fürstentum dem Herzog Ludwig I. von Bayern M und dessen Sohn Otto II. verlieh, der Heinrichs I. Tochter Agnes heiratete. So kam die Pfalz unter die Herrschaft der Wittelsbacher. Ottos Söhne, Lnd- wig II., der Strenge, und Heinrich, regierten nach des Vaters Tode (1253) anfangs gemeinschaftlich, teilten aber 1255 so, daß Ludwig II. (gest. 1294) die Rheinpfalz und Obcrbayern, Heinrich Nicderbayern bekam. Zwischen Ludwigs II. beiden Söhnen, Ru- dolf I. (gest. 1319) und Ludwig, von denen ersterer die Kurwürdc und die Pfalz, letzterer Oberbaycrn be- kam und 1314 zum deutschen König gewählt wurde (s. Ludwig IV.), kam es zum Bruderkriege; doch ver- glich sich Ludwig später mit Rudolfs Söhnen und ließ ihnen die Pfalz. Lande nebst einem Stück Bayerns, das nachher die Oberpfalz genannt wurde. Rudolfs drei Söhne, Adolf (gest. 1327), Rudolf II. und Ruprecht I., folgten aufeinander in der Regierung; Rudolf II. (gest. 1353) brachte Neuburg und Sulz- back, die sog. junge Pfalz, an die Rhcinpfalz. Mit Kaiser Ludwig schloß er 1329 zu Pavia den ¶