dem
Titel eines Kommodore das Kommando des ostasiat., 1885 das des ostafrik.
Geschwaders, mit dem er den
Sultan von
Sansibar
[* 1] zur
Anerkennung der Schutzherrschaft des
DeutschenKaisers über alle von
Deutschen in
Besitz genommenen Gebiete in Ostafrika
zwang. Hierauf zum
Konteradmiral ernannt, kehrte er Ende 1885 mit dem
Geschwader in die
Heimat zurück. 1887 kommandierte
Pascal die Manöverflotte und bekleidete seit 1889 als Viceadmiral die
Stellung des
Chefs der Marinestation der Nordsee; 1891 trat
er in
Ruhestand und lebt seitdem in Kiel.
[* 2]
(auch
Baschmaklik, von Paschmak,d. i. Sandale, Frauenschuh), in der
Türkei
[* 3] gewisse Jahresabgaben, mit
denen einige
StädteKleinasiens und des Ägäischen
Meers zu Gunsten der jedesmaligen
Sultanin-Mutter (Walideh, s. d.) nach
der Eroberung belastet wurden.
deCalais (spr. pa dĕ kaläh), Departement in
Frankreich, im W. und N. vom
Kanal,
[* 5] im O. vom Depart. Nord und im
S. von
Somme begrenzt, gebildet aus derGrafschaftArtois und den Landschaften Boulonnais, Ponthieu und
Calaisis der Picardie, hat auf 6600 qkm (1891) 874364 E. (darunter 23934
Ausländer), 20838 mehr als 1886, gehört zu den
dichtest bevölkerten franz. Departements (132,6 auf 1 qkm) und zerfällt in 6
Arrondissements
(Arras,
[* 6]
Béthune, St. Omer, Montreuil,
St.
Pol,
Boulogne) und 45 Kantone mit 903 Gemeinden.
Hauptstadt ist
Arras, die volkreichsten
Städte sind
Calais und
Boulogne-sur-Mer.
Das Klima ist veränderlich und stürmisch.
Sümpfe und
Moore ausgenommen, ist der
Boden sehr fruchtbar, besonders in den dem
Meere abgerungenen Niederungen, und dient auf 4980 qkm
dem
Ackerbau. Im ganzen eben, wird C. von zwei Hügelreihen (Mont-Hulin und Mont-Lambert) durchzogen
und von zahlreichen
Flüssen (Authie, Canche, Liane,
Aa,
Scarpe u. a.) bewässert. Der blühende
Ackerbau erzeugt Getreide
[* 7] über
Bedarf (1894: 4091400 hl Weizen auf 170475 ha, 338130 hl Roggen; 1893: 19970 t Gerste,
[* 8] 73711 t Hafer),
[* 9] sodann
Zuckerrüben,
Cichorien, Flachs und
Tabak.
[* 10] 1894 wurden 55819 hl Cider bereitet.
Der Handel blüht besonders in den Hafenstädten
Calais und
Boulogne-sur-Mer (kleinere Häfen sind noch
Ambleteuse, Etaples und
Berck), die zugleich die Ausgangspunkte des dichten
Eisenbahnnetzes sind. Daneben dienen noch viele
Kanäle, welche zusammen 122 km
lang sind, besonders von
Calais zur
Aa (42 km lang, 15,6 m breit) und
von der
Aa (St. Omer) zur
Lys
(Aire)
die ^[] Neuffossée (18 km lang). Das Departement besitzt 683,6 km Nationalstraßen, ein Lyceum und sechs Collèges. –
Vgl. Vuillemin, Le
[* 14] bassin houiller du C. (3 Bde.,
Lille
[* 15] 1885).
(spr. pad'luh),JulesEtienne, franz.
Musiker, geb. zu
Paris,
[* 16] gest. in
Fontainebleau,
war
Lehrer am
Pariser Konservatorium. Besondere Verdienste erwarb sich Pasdeloup durch die Einrichtung und Leitung der Concerts
populaires de musique classique, die seit 1861 alle Winter im Cirque d'Hiver stattfanden und zu dem gegenwärtigen
Aufschwung der franz.
Instrumentalmusik den ersten Anstoß gaben. Neben den klassischen
Meistern der
Sinfonie pflegte Pasdeloup in
ihnen auch die
Musik Rich.
Wagners, der durch ihn in
Frankreich Eingang fand, und die jungfranz. Schule
(Massenet,
Bizet,
Saint-Saëns, Lalo u.a.).
(grch.,
d. i.
Schrift für alle), die bisher vergeblich angestrebte Kunst, mittels
eines von allen Völkern anzunehmenden Zeichensystems so zu schreiben, daß jeder Kundige den
Text in seiner
Sprache
[* 25] ablesen
kann. Neuere Versuche in dieser Hinsicht sind: Don Sinibaldo de
Mas, Idéographie (Par. 1863);
Für einen beschränkten
Kreis von Mitteilungen ist ein solches
System
denkbar; es wird z. B. ein solches verwendet in der internationalen Schiffstelegraphie; der
Versuch muß aber mißlingen, sobald man Allgemeingültigkeit anstrebt, da immer nur die Ausdrucksweise einer
Sprache oder
eines bestimmten Kreises verwandter
Sprachen dabei zu
Grunde gelegt werden kann, die Völkern mit anderer innerer Sprachform
(d. h. die ihre
Gedanken in anderer
Weise sprachlich verkörpern) stets unverständlich bleiben muß. Das
Problem der Pasigraphie ist öfter mit dem der sog.
Pasilalie, Pasilingua, Pasilogie, d. h. der Erfindung einer künstlichen, wirklichen
Lautsprache, die durch erfundene, aber sprechbare Lautkombinationen
Vorstellungen und
Begriffe wie die natürliche
Sprache ausdrücken
soll, verbunden worden. (S. auch
Weltsprache.)