forlaufend
774 Ottmsee - Ottingen (Grafschaft) Merscburg, schrieb: «Glockenkilnde» (Lpz. 1858; 2. Aufl. 1884),
«Handbuch der kirchlichen Kunst- archäologie des deutschen Mittelalters» (5. Aufl., 2 Bde., ebd. 1883 -84),
«Archäol. Wörterbuch» (ebd. 1857; neue Aufl. 1883),
«Geschichte derroman. Baukunst [* 1] in Deutschland» [* 2] (ebd. 1861 - 74; neue Ausg. 1885) u. s. w. Mit Ferd. von Quast gab er 1856-60 die «Zeitschrift für christl. Archäologie und Kunst» heraus. Ottensee, Stadt auf Fünen, s. Odense. [* 3] Ottensen, ehemalige Stadt, seit 1. Juli 188!) mit Altona [* 4] (s. d.) vereinigt. Ottingen wurde 1868 mit dem benachbarten Dorf Neumühlen an der Elbe zu einer polit.
Gemeinde vereinigt und 1871 zur Stadt erhoben. (S.Karte: Hamburg [* 5] und Umgegend.) Ottenstein, Berg im Eulengebirge (s. d.). Ottenstein, Bad, [* 6] s. Schwarzenberg.
Otter, Raubtier, [* 7] s. Fischotter [* 8] und Mecrotter. über die Ottingen genannte Giftschlange s. Kreuzotter. [* 9]
Otterbein, Phil. Wilh., s. Otterbeinleute.
Otterbeinleute oder Vereinigte Brüder in Christo, ein Zweig der Methodisten (s. d.).
Sie haben ihren Namen von dem deutsch-reform. Pre- diger Phil. Wilh.
Otterbein, der 1752 nach York- town in Pennsylvanien auswanderte, seit 1800 seine Anhänger in feste Organisation brachte, von ihnen zum Bischof ernannt wurde und 1813 starb.
Die Ottingen haben jetzt fünf Bischöfe und unterhalten eine lebhafte Agitation in Deutschland. -
?K.^V. Otterdein (Day'ton 1884).
Otterberg, Stadt im Bezirksamt Kaiserslautern [* 10] des bayr. Neg.-Bez. Pfalz, am Otterbach, Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht Kaiserslautern) und Forstamtes, hatte 1890: 2614,1895: 2684 E., dar- unter 1016 Katholiken, Posterpedition, Telegraph, [* 11] eine Kirche (1225) der ehemaligen, 1134 gestifteten Cistercienserabtei, gewerbliche Fortbildungsschule;
eine Filiale der Vereinigten [* 12] Spinnereien und Zwir- nereien zu Alost und Jahrmärkte.
Otterelv, Fluß im südl. Norwegen, [* 13] in seinem untern Laufe auch Torrisdalselv genannt, ent- springt auf den Hochgebirgen im nördl. Teile des schönen Sätersthales (Scetersdalen), das er durch- strömt, und mündet bei Kristiansand, 226 kni lang; das Stromgebiet beträgt 3660 ykm. Otterhünd, engl. Hunderasse, etwa 60 cm hoch, Kopf groß, hoch gewölbt und ziemlich breit, die Behänge dünn und flach am Kopfe herunterhän- aend, der Leib kräftig und mit guten Rippen, die Läufer gerade und starkknochig, die Rute ziemlick lang und hoch getragen, das Haar [* 14] sehr hart, etwas zottig, die Farbe graulich, graurehfarben oder dun kelschwarzgelb.
Der Ottingen wird dazu verwendet, um einzeln oder in Meuten die Ottern aufzusuchen und laut jagend zu verfolgen.
Sie müssen daher vor allem scharf und gute Schwimmer sein.
Die in Deutschland unter dem Namen Ottingen bekannten Hunde [* 15] ähneln den rauhhaarigen Dachshunden, sind aber größer und stärker als diese. Otterigel (?owm0Z^l6 vslox Dlt 67m"Mt),
ein Insektenfresser [* 16] von der Westküste Afrikas.
Der Ottingen ist 32-36 ein lang ohne den körperlangen Schwanz, hat eine rundliche, nackte, tief gespaltene Schnauze und erinnert in seinem Habitus an eine kleine Otter. Otterndorf, Kreisstadt im Kreis [* 17] Hadeln des preuß. Reg.-Bez. Stade, [* 18] am Flüßchen Medem und an der Linie Harburg-Cuxhaven der Preuß.
Staats- babnen, Sitz des Landratsamtes des Kreises Ha- deln und eines Amtsgerichts (Landgericht Stade), hat (1895) 1810 E., darunter 30 Katholiken, Postamt zweiter Klasse, Telegraph, ein Realprogymnasium- Handelsgürtnereien, Schiffahrt und Getreidehandel.
Otternfelle, die Felle aller Gattungen des Fisch- otters (s. d.) und die des Seeotters (s. Meerotter).
Erstere werden um so besser, aus je nördlichern Län- dern die Tiere stammen;
die besten kommen von den Hudsonbailändern, von Neuengland und Labrador. Ihr sehr dichtes Pelzwerk [* 19] ist hellbraun bis bräun- lichschwarz sowie Sommer und Winter von gleicher Güte (nnr im Herbst härt sich das Tier etwas);
es wird zu Mützen, Hauben u. s. w. verwendet.
Noch kostbarer sind die Felle der Seeottern mit änßerst dichtem, 2-3 cm langem, seidenweichem Pelzwert von braunschwärzlicher Farbe und durch einzelne zierlich verteilte weihe Haarspitzen silberglänzend.
Sie werden von den Russen und Chinesen sehr ge- schätzt und von letztern oft sogar dem Zobel vorge- zogen.
Die meisten Felle liefert noch Alasia (jährlich etwa 6000 Stück im Wert von IV. bis 2 Mill. M.). Ottersleben, s. Groß-Ottersleben.
Ottertorpedo, s. Torpedo. Ottilia, Name des 401. Planetoiden.
Ottilienberg, s. Odilienberg.
Stting, s. Altötting und Neuötting.
Bttingen, Grafschaft im ehemaligen Schwäbi- schen Kreise, [* 20] 850 ykni umfassend.
Einen Teil davon bildet das sog. Ries oder der Riesgau, ein für Acker- bau und Viehzucht [* 21] sehr günstiger Landstrich.
Die Grafschaft wurde 1806mediatisiert und als Standes- herrschaft der Krone Bayern [* 22] unterworfen.
Zufolge Vertrags zwischen Bayern und Württemberg [* 23] kam 1810 ein Teil davon unter württemb.
Hoheit. Haupt- orte der Grafschaft sind die Stadt Ottingen (s. d.), das Bergschloh Spielberg und der Marktflecken Wall er- st ein mit (1895) 1333 E., darunter 192 Evange- lische und 27 Israeliten, und einem Schlosse. - Das Geschlecht der Ottingen war schon im 12. Jahrh, im Besitz der Grafschaft Ottingen. Zu den bedeutendsten Persön- lichkeiten des Hauses zählen im Mittelalter die Grafen Ludwig VI. (1288-1346), der Schwieger- sohn Kaiser Albrechts I., Ludwig VIII. (1302-78) und Friedrich II. (1313-57).
Graf Ludwig XV. trat der Reformation bei, während heute seine ge- samte Nachkommenschaft wieder der kath. Konfession angehört.
Von seinen Söhnen stiftete Ludwig XVI. (gest. 1569) die prot. üttingische Linie, welche 1674 die reichsfürstl.
Würde erhielt und 1731 er- losch, Friedrich (gest. 1579) die wallersteinische, die sich durch seine Enkel in die Zweige Spielberg, Wallerstein und Valdern (1798 erloschen) teilte. ^. Ottingen - Spielberg wurde 1734 nach dem Rechte der Erstgeburt, 1765 mit Ausdehnung [* 24] aus alle Nachkommen in den Fürstenstand erhoben und nannte sich seit 1781 auch Ottingen-Ottingen und Ottingen-Spielberg.
Die Besitzungen bestehen in den HerrschaftenO. und Mönchsroth (220 hkm) unter bayr. und der Herrschaft Walrheim (14 qkm) unter württemb.
Hoheit. Der gegenwärtige Fürst zu Ottin- gen-Spielberg, Albrecht, geb. Kronoberhofmeisterund erblicher Reichsrat derKrone Bayern, folgte seinem Vater Otto. V. Der wallersteinsche Zweig, auch Ottingen- Ottingen und Ottingen-Wallerstein genannt, erhielt 1774 die Reichsfürstenwürde und 1798 die Be- sitzungen des erloschenen gräfl.
Zweiges zuOttingen- Baldern.
Die Besitzungen bestehen in den Herrschaf- ten Wallerstein, Bissingen und Harburg [* 25] (440ykm) in Bayern und einem Teile der Grafschaft Ottingen (180 ykm) ¶