den
Geburtshelfer gewährt die Verunstaltung des
Beckens, welches meist seitlich zusammengedrückt erscheint, infolgedessen
die Schambeinfuge schnabelartig hervortritt (sog. osteomalacisches
Becken). Im Beginn dieser
Deformität ist eine normale
Geburt
noch möglich, da die
Knochen
[* 1] weich und federnd geworden sind; bei den höhern
Graden dagegen kann die
Geburt nur durch die
Perforation oder den
Kaiserschnitt vollendet werden. In vielen Fällen führt die
Krankheit, deren
Dauer
zwischen 2 und 10 Jahren schwankt, durch Erschöpfung zum
Tode, in andern tritt
Heilung mit dauernden Verkrümmungen ein. Ein
sicheres Heilmittel ist nicht bekannt. In neuerer Zeit hat man durch operative Entfernung der Eierstöcke event.
auch der
Gebärmutter
[* 2] überraschende
Heilungen erzielt.
(grch.), Kochenmarksentzündung, eine akut oder chronisch verlaufende
Knochenkrankheit. Die akute Osteomyelitis ist eine meist schnell und bösartig verlaufende, durch
Bakterien (s. d.) bedingte
Entzündung.
Diese werden irgendwo, z. B. von der
Haut
[* 3] aus, vom Verdauungsapparat aus in das
Blut aufgenommen und gelangen
in das
Knochenmark. Mit Vorliebe erkrankt der Ober- und
Unterschenkel jugendlicher (wachsender) Individuen. In andern Fällen
entsteht die akute Osteomyelitis in derselben
Weise im Verlauf akuter
Exantheme
(Masern,
Scharlach,
Pocken), bei
Typhus u. s. w. Die Osteomyelitis verläuft
meist unter hohem
Fieber und typhusähnlichen nervösen
Symptomen, weshalb sie vielfach auch alsKnochentyphus
(frz.
Typhus des membres) bezeichnet wird, und führt gewöhnlich unter qualvollen
Schmerzen und ausgedehnter Absceßbildung
zu
Knochenbrand
[* 4] und
Knochenfraß (s. d.). Die chronische Osteomyelitis entsteht entweder
aus der akuten oder ist durch
Tuberkulose,
Syphilis und andere chronischen
Infektionskrankheiten bedingt. Die Behandlung der
Knochenmarkentzündung besteht in Bettlage, horizontaler Lagerung des krankenGliedes,
Auflegen von Eisblasen
und frühzeitiger Entleerung der
Abscesse; späterhin ist meist die operative Entfernung des abgestorbenen Knochenstücks
(Sequesters) nötig.
(grch.), die
Lehre
[* 5] von den
Knochenkrankheiten. ^[= die Erkrankungen des Knochengewebes, verlaufen im allgemeinen wegen des langsamer vor sich gehenden ...]
(arch.), der künstliche Ersatz verloren gegangener
Knochen. ^[= (Ossa), die festesten Teile des Körpers des Menschen und der meisten Wirbeltiere, welche als ...]
finn. Pohjanmaa, Landschaft im nördl.
Teil des GroßfürstentumsFinland, umfaßt
das
LänWasa und den
Teil des
LänsUleåborg, welcher südlich von einer Linie liegt, die vom Polarkreis an der Ostgrenze bis
zum 68. Breitengrade an der Westgrenze gezogen wird und Österbotten von Lappmarken trennt.
1)
Kreis
[* 7] im preuß. Reg.-Bez.
Magdeburg,
[* 8] hat 1110,61 qkm und 1890: 44 354, 1895: 45 293 (22 695 männl., 22 598 weibl.)
E., 4
Städte, 136 Landgemeinden und 52 Gutsbezirke. - 2) Kreisstadt im
Kreis Osterburg, rechts an der
Biese, am Einfluß der
Uchte
in dieselbe, an der Linie
Stendal-Wittenberge der
Preuß. Staatsbahnen,
[* 9] Sitz des Landratsamtes, eines Amtsgerichts (Landgericht
Stendal),
[* 10]
Steuer- undKatasteramtes, hatte 1890: 4379, 1895: 4565 E., darunter 60 Katholiken, Postamt zweiter
Klasse,
Telegraph,
[* 11] Fernsprecheinrichtung, 2
Kirchen, St. Georgshospital,
Pädagogium, höhere Mädchenschule, evang. Lehrerseminar mit Präparandenanstalt,
Krankenhaus,
[* 12] Provinzialtaubstummenanstalt, Vorschußverein,
Sparkassen;
Brauereien, Dampfsägewerke,
Wollspinnerei, Molkerei,
Ziegeleien; lebhaften Getreide- und Viehhandel.
Stadt im
AmtsbezirkAdelsheim des bad. Kreises Mosbach, an der Kirnau und den Linien
Würzburg-Heidelberg der
Bad.
[* 13] und Osterburken-Heilbronn-Bietigheim (78,4 km) der Württemb.
Staatsbahnen, hatte 1890: 1375 E., darunter 86
Evangelische,
1895: 1357 E., Post,
Telegraph, Vorschußverein, Schafmärkte.
die
Periode, nach deren
Ablauf
[* 14] das Osterfest wieder auf denselben
Tag fällt und die von Jahr zu Jahr
eintretenden Verschiebungen des Osterdatums sich in derselben Ordnung wie zuvor wiederholen. Da der das Osterfest bestimmende
Frühlingsvollmond nach 19 Jahren wieder an dem nämlichen Kalendertag eintritt, die Reihe der
Sonntagsbuchstaben aber alle 28 Jahre
von neuem beginnt, so beruht der Ostercyklus auf dem Produkt dieser beiden
Zahlen und umfaßt demnach einen Zeitraum
von 532 Jahren.
Man nennt diesen Cyklus,
weil er 457 von Victorius aus
Aquitanien aufgestellt wurde, auch die Victorianische
Periode. Vor ihrer 466 durch
Papst
Hilarius erfolgten Einführung bediente man sich im
Abendland eines 84jährigen Cyklus, nach dessen
Ablauf jedoch die
Neumonde um mehr als einen
Tag zu früh eintraten. Später gelangte eine in der ersten Hälfte des 5. Jahrh.
vom
BischofCyrillus in
Alexandria eingeführte
Periode von 95 Jahren, die sich aus fünf Metonischen
Cyklen (s.
Kalender) zusammensetzte,
auch im Occident zur Geltung; doch war sie insofern fehlerhaft, als sich nach Eintritt eines neuen Cyklus infolge der
verschiedenen
Lage der
Schaltjahre das Osterfest in jedem vierten Jahre meistens um einen
Tag verspätete.
das östlichste der Hauptthäler im südl.
Norwegen
[* 15] und das größte des
Landes überhaupt, am obern Lauf
des
Glommen, umfaßt etwa 19 600 qkm, zählt aber nur 34000 E.
ein hartgesottenes Hühnerei mit gefärbter Schale, das im Volksglauben der meisten Kulturvölker,
besonders der germanischen, eine große Rolle spielt. Es ist das
Symbol der
Fruchtbarkeit und als solches durch die alten
Römer
[* 16] zu dem deutschen
Volke gebracht worden. Das Osterei soll von einem Hahne oder dem Osterhasen (s. d.)
gelegt sein.
Schon in alter Zeit schmückte man es mit bunter oder goldener
Farbe (so namentlich die
Perser)
oder versah es mit allerlei Sinnsprüchen oder Bildern. Die Osterei wurden besonders im 18. Jahrh.
am Osterfeste verschenkt und dienten zu allerlei Dingen; sie ließen
Hexen erkennen, schirmen noch heute gegen den
Blitz, lassen
das Vieh gedeihen, geben Gesundheit,
Glück im
Spielu. dgl.
Allgemein hat sich das
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