OrientalischeTauben,
[* 1] auch türkische oder am richtigsten Warzentauben genannt,
Tauben, die sich durch nackte, mehr
oder minder breite, fleischige oder warzige Augenringe und eine stark aufgetriebene, wulstige oder gleichfalls warzige Nasenhaut
auszeichnen. Ihr Schnabel ist kräftig und am
Grunde sehr breit; ihr
Kopf ist meistens rund, doch erscheint er
wie eckig, auch ist er stets behaubt; die Füße sind hochbeinig und unbefiedert. Das Gefieder ist hart und straff, glänzend
und fast regelmäßig einfarbig.
Sie entwickeln sich erst spät zur vollen Schönheit. Im wesentlichen können sie nur als Luxustauben gelten, doch hat man
aus ihnen unsere jetzigen
Brieftauben herausgezüchtet. Die cyprische,Cyprianer,Berber- oder Indianertaube,
kurz Indianer (s.
Tafel: Geflügel,
[* 2]
Fig. 12), hat alle genannten
Merkmale am besten entwickelt. Ihr zunächst verwandt ist
die
Bagdette, die bereits in sehr früher Zeit vorkommt und nach
Bagdad benannt sein soll. Man unterscheidet die englischeBagdette oder den Karrier (s. d.), die
türkische Bagdette oder Türkentaube,orientalische,französische
und
NürnbergerBagdette. Aus dem Karrier ist, wahrscheinlich durch Kreuzung mit dem
Tümmler, ein Mischling zur feststehenden
Rasse geworden, die Drachentaube, verstümmelt Dragonertaube oder Dragon, von der sodann wiederum die
AntwerpenerBrieftaube
(s.
Taubenposten) abstammt. Zu erwähnen sind auch noch die DamascenerTaube, von zartem Silberweiß, und
die Seglertaube, die der
Turmschwalbe oder dem Segler ähnelt.
Kenner der
Orientalischen Litteratur und
Sprachen (s. d.). ^[= der lautliche Ausdruck des Gedankens. Jeder Ausdruck von Gedanken, der nicht durch Laute geschieht, ...]
Staatsbahn ausgebaut. Auf
Serbien entfielen die LinienBelgrad-Nisch-Vranja bis an die türk. Grenze (367
km) und
Nisch-Pirot bis an die bulgar. Grenze bei Caribrod (93 km).
Bau und Betrieb beider Linien übernahm die franz.
BankUnionGénérale, nach deren Zusammenbruch (1879) die Compagnie de constructionet d’exploitation des chemins de fer de l’EtatSerbe eintrat. Die
StreckeBelgrad-Nisch wurde im Sept.
1885, die
StreckeNisch-Vranja-Türk. Grenze im Mai 1887 und die
StreckeNisch-Pirot im Mai 1888 eröffnet. Am hat
die serb. Regierung den Betrieb der ihr gehörigen
Bahn selbst übernommen, weil die Gesellschaft sich wiederholter Verletzungen
der den Eisenbahnbetrieb betreffenden Gesetze schuldig gemacht hatte.
Für das rollende Material und die Ausrüstungsgegenstände sind der Gesellschaft 9,25 Mill.
Frs. gezahlt
worden.
Bulgarien hat die in sein Gebiet fallende Linie
Caribrod-Sofia-Vakarel-Ostrumel. Grenze (105 km) im Aug. 1888 als Staatsbahn
eröffnet. Der
Bau derBahn über den
Balkan war schwierig;
Steigungen und Gefälle gleichen denen des
Semmering. DietürkischeRegierung hatte bereits 1869 der vom
Baron Hirsch
[* 12]
gegründeten
Sociétéde construction et d’exploitation des chemins defer de la Turquie d’Europe zu
Paris
[* 13] den
Bau und Betrieb der Linien:
die Linie 1 bis Belova (562 km), die Zweigbahn zu 2 (Dedeaghatsch-Kuleli-Burgas 113 km) und die Linie 3 bis
Mitrovica (363
km). Nachdem
Serbien und
Bulgarien den
Bau der in ihr Gebiet fallenden Teilstrecken der Linien zu 1, 3 und 4 an
Stelle der türk. Gesellschaft übernommen hatten, verpflichtete sich die türk.
Regierung, den Anschluß von Belova nach Vakarel und von Vranja an einen geeigneten, demnächst bei
Üsküp festgesetzten
Punkt der Linie
Saloniki-Mitrovica zu bauen.
Die wegen Ausführung dieser Anschlußbahnen mit
Baron Hirsch eingeleiteten Verhandlungen führten indes nicht zum
Ziele. Die türk. Regierung verständigte sich daher mit zwei andern Bankhäusern, der kaiserl.
Ottomanischen
Bank und dem Comptoir d'Escompte in
Paris, und übertrug der von denselben gegründeten Gesellschaft für den
Bau der Anschlußeisenbahnen an das
Eisenbahnnetz der europ.
TürkeiBau und Betrieb der Linien Belova-Vakarel und Vranja-Üsküp.
Der internationale Verkehr auf den Orientbahnen wurde eröffnet. Die in das Eigentum
des türk.
Staates übergegangenen
Strecken sind der Betriebsgesellschaft der
Orientalischen Eisenbahnen (s. d.) auf 50 Jahre
verpachtet. Von der Ottomanischen Eisenbahngesellschaft
Saloniki-Monastir ist die 210 km lange
Bahn von Saloniki nach
Monastir
erbaut, deren Anfangsstrecke bis Vertekon (96 km) eröffnet wurde, während die Reststrecke
im
Frühjahr 1894 dem Betriebe übergeben wurde.
a. die Hauptbahn
(Sofia-)
Roman-Plevna-Tirnova-Schumla (1896 bereits im
Bau), b.
(Sofia-) Pernik-Köstendil-türk. Grenze zum
Anschluß an die
Bahn Saloniki-Vranja (Sofia-Pernik 8.Dec. 1893 eröffnet [32,8 km]), c. Belova-Čirpan-Jeni-Zagra-Jamboli;
in Rumelien ist der
Bau einer Seitenbahn von Straldža
(Station der bulgar. Staatsbahn Jamboli-Burgas)
über Sliven und
Kazanlik nach Philippopel (208 km) in Aussicht genommen. –