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(früher Calle) mit (1890) 12106 E. Villa Nova hat große Portweinlager (120-150000 Pipen) und ist auch durch die Bahn von Lissabon, welche seit 1877 über eine 351 in lange eiserne Brücke oberhalb der Stadt führt, mit Oporto verbunden. Anlage und Bauten. Oporto ist fast nur aus grauem Granit erbaut, besteht aus zwei Stadtvier- teln (Laii'i'0 oi-ionta! und Lairro occiclentai, Ost- und Weststadt), hat 12 Freguezias (Kirchspiele), 280 Straßen, darunter viele große und breite (Rua dos Inglezas, Rua das Flores), 160 Gassen, 4 große Marktplätze (die Praca de San Ovidio auf einer An- höhe mit prächtigen'Anlagen), eine Menge Prome- naden und drei öffentliche Gärten, darunter der 100 ni über dem Douro gelegene des Palacio de Crystal der bedeutendste, mit herrlicher Aussicht und einer Ka- pelle zum Andenken an Karl Albert von Sardinien. Gebäude. Von den 8 Pfarrkirchen sind zu nen- nen: die Kathedrale (Ee), vom Grafen Heinrich von Portugal gegründet, die tleine altgot.
Kirche Cedo- gegründet), der Hauptbahnhof in Cauipanha (außer- halb der Stadt), das große Hospital da Miseri- cordia, das große Theater Säo Ioao für ital. Oper (nur im Winter geöffnet, 1500 Plätze), das Theater Principe Real (für Dramen, 2000 Plätze, auch als Cirkus dienend), der Palacio de Crystal mit Garten (Konzerthaus und permanente Ausstellung). - Ein Reiterstandbild Dom Pedros IV. von Calmelo stebt auf dem Hauptplatze, ein Standbild Dom Pedros V. vor dem Theater Säo Ioäo. Oporto ist reich an gutem Trinkwasser, außerdem ist der kleine Nebenfluß des Douro, Souza, kanalisiert worden;
es hat Gas- und teilweise elektrische Beleuchtung, zahlreiche Pferde- bahnen und Dampfstraßenbahn und Maultierbahn nach den Bädern am Atlantischen Ocean (Sao Ioao da Foz, Mattozinhos und Leca).
Unrer den vielen Hospitälern sind das Militärh'ospital, das Hospital Misericordia (Ileal ä? 8an Vento) mit 18 Ärzten, 600 Kranken, das Hospital dos Alienados (für Geisteskranke) mit 300 Betten. ^^^^ ^^^ ^^^l?^" ^^/-a l ! Oporto (Eituationsplcm).
feita, 559 gegründet, die Kirche dos Clerigos, mit 75 m hohem Granitturm, die große Kirche Üapa, die Kirche San Francisco und für Protestanten die Kirche der engl. Gemeinde (500 Sitze), außer einer method. und einer evang. Kapelle.
Vor 1831 besah Oporto gegen 80 Kirchen und Kapellen und gegen 60 Klöster.
Letztere sind bis auf drei Nonnenklöster (eins in Villa Nova) aufgehoben, teils verschwunden, teils in Ruinen, teils andern Zwecken dienend.
Das Kloster Serra do Pilar ist Citadelle und Artillerie- kaserne, San Vento Infanteriekaferne, San Domin- gos Bank von Portugal (Filiale), San Francisco Börse und Handelsgericht (ein großes schönes Ge- bäude mit dem Alhambrasaal), Säo Ioäo Kriminal- gericht, Santo Antonio Museum und Bibliothek, Benedictinos Kaserne geworden. - Von weltlichen Gebäuden sind zu nennen: der neue königl. Palast, der bischöfl.
Palast, das Stadthaus (zugleich Ge- fängnis), Zollhaus (1860), ein dreieckiges Gefängnis (1765), worin auch der höchste Gerichtshof fliidun^I üa liela^o) seinen Sitz hat, die engl. Faktorei (1785 Vildungs an stalten. Oporto hat ein Lyceum (I^ic6u centi-^i) mit 25 Lehrern und über 500 Schü- lern, eine Polytechnische Akademie (seit 1877) mit 18 Professoren und 246 Schülern, Handels- und Industrieschule, Kunstakademie (unbedeutend), Prie- ster- und Lehrerseminare, eine mcdiz.-chirurg. Schule mit 20 Professoren, 150 Studenten und botan. Gar- ten, zahlreiche Elementar- und höhere Schulen (auch für Mädchen), darunter eine deutsche.
Die 1833 vom Herzog von Braganca gegründete öffentliche Bibliothek hat 150000 Bände und 1200 Handschrif- ten und stammt besonders aus den Beständen der Klöster.
Das Museum und das Atheneu Portucnse sind nicht bedeutend. Oporto hat auch gelehrte Gesell- schaften, Lesekabinette, Casinos (Assemblea, Club Portuense, ein englisches: AnFliäii lactoi-)- Iwuss), elegante Cafes und Kaufläden.
Industrie, Handel und Verkehr.
Die In- dustrie ist bedeutend. Es giebt Fabriken für Baum- wolle und Seide, Gerbereien, Metallgießereien, Wachstuch-, Papier-, Hutfabriken, Werften,