Formel
(Mg, Fe)2 SiO4; vor dem Lötrohr
[* 1] ist er unschmelzbar; durch Salzsäure wird er unter Abscheidung von
Kieselsäure
zersetzt. Der Olivin
[* 2] bildet einen wesentlichen Gemengteil mehrerer Felsarten, wie namentlich der
Basalte (auch der zugehörigen
Laven) und
Melaphyre, aus deren dichter dunkler
Masse die Körnchen des Minerals manchmal deutlich hervortreten; auch
findet er sich in gewissen Gabbros und
Diabasen, als faustgroße
Knollen
[* 3] in uralischen und nordamerik.
Talkschiefern und norweg.
Glimmerschiefern sowie in
Meteoriten; das
Pallas-Meteoreisen enthält
Krystalle von Olivin, welche die irdischen
an Schönheit weit übertreffen, und der Meteorstein von Chassigny besteht fast gänzlich aus Olivin. Ferner kommen
Gesteine
[* 4] vor, die zum größten
Teil aus Olivin bestehen (s.
Olivingesteine). Das Mineral wandelt sich leicht
um in
Serpentin und in andere an
Eisenocker reiche
Substanzen; auch kann filzig-faserige Hornblende
[* 5] (Pilit) daraus hervorgehen.
Eine sehr eisenreiche
Abart des Olivin ist der braune Hyalosiderit von Sasbach am
Kaiserstuhl,
[* 6] eine weitere der
Chrysolith (s. d.).
^[Abb.]
Peridotite, Sammelname für Gesteine, in denen der
Olivin (s. d.) die Hauptrolle spielt; es gehören
dazu:
1) Dunit, bestehend fast lediglich aus
Olivin, daneben nur etwas
Chromit oder Picotit (Dun-Mount im südl. Neuseeland, Shiantsinseln
in
Schottland,
Norwegen,
[* 7]
Kentucky);
2)
Pikrit,
Olivin nebst monoklinem
Augit,
[* 8] oft auch mit Hornblende,
Biotit (Österreichisch-Schlesien, weitverbreitet
im Fichtelgebirge und in Nassau, hier auch wegen seines Auftretens in paläozoischen Schichten Paläopikrit genannt);
5)
Schillerfels (Harzburgit),
Olivin, größtenteils serpentinisiert, mit schillerndem, von Serpentinkörnchen mosaikartig
durchspicktem
Bastit, einem etwas umgewandelten Enstatit
(Baste bei Harzburg, siebenbürg. Ostkarpaten);
6) Lherzolith (s. d.);
7) Amphibol-Olivingestein (Cortlandtit), ein Gemenge von
Olivin mit
Amphibol
(Schriesheim im südl. Odenwald, Ehrsberg im
Schwarzwald,
Stony-Point am Hudson, Siloenkang in Westsumatra).
Alle diese Gesteine sind teils eruptiv, teils bilden sie
Glieder
[* 10] der krystallinischen
Schieferreihe. Sämtlich besitzen sie große Neigung, sich inSerpentin umzuwandeln, und ein sehr großer,
wenn nicht der größte
Teil der
Serpentine ist auf Olivingesteine zurückzuführen.
eine kautschukähnliche
Masse, die dargestellt wird, indem lange gekochtes Leinöl mit Salpetersäure
behandelt wird. Er ist in der Wärme
[* 11] elastisch und erhärtet beim Erkalten.
die Rückstände bei der Gewinnung der fetten Öle
[* 13] durch
Pressen aus den ölhaltigen Samen
[* 14] und
Früchten
(s. Ölpressung) oder durch
Ausziehen mit Schwefelkohlenstoff oder
Äther. Die in beiden Fällen hinterbleibenden Rückstände,
die Ölkuchen, dienen als Viehfutter; sie enthalten neben 8‒14 Proz. Öl als Nährstoff
noch 30‒40 Proz.
Proteïn und 20‒30 Proz.
Kohlehydrate. Benutzt werden namentlich:
Baumwollsamenkuchen (s. d.), Erdnußkuchen
(s. d.), Candlenußkuchen (Bankulnußkuchen), Kokosnußkuchen (s. d.),
Leinkuchen (s. d.), Mohnkuchen, Palmkernkuchen
(s. d.),
Rapskuchen (s. d.), Sesamkuchen (s. d.),
Sonnenblumenkuchen (s. d.), Hanfkuchen.
Bucheckernkuchen (s.
Bucheckern) wirken oft nicht günstig für den Gesundheitszustand der
Tiere, Ricinussamenkuchen sind giftig,
und damit verfälschte andere Ölkuchen haben schon schwere Erkrankungen hervorgerufen.
Vor der Verfütterung
müssen die Ölkuchen gemahlen oder in Wasser aufgeweicht werden. Die extrahierten Ölsamen werden meist direkt als
Mehl
[* 15] in den
Handel gebracht, auch die andern Ölkuchen gemahlen, um darin enthaltene, schädlich wirkende
Stoffe
(Haare
[* 16] von den Preßtüchern,
Eisenteile, Nägel
[* 17]
u. dgl.), welche besonders bei ausländischen Ölkuchen vorkommen,
entfernen zu können.
die mit fetten Ölen (Rüböl,
Baumöl, Kokosnußöl,
Thran,
Walratöl) gespeisten Lampen
[* 18] (s. d.). Die Öllampen sind
älter als die
Kerzen. Aus Andeutungen, die sich in den biblischen Überlieferungen finden, geht hervor, daß dem jüd.
Volke der Gebrauch von Öllampen bekannt war, doch bestanden selbst bei den Griechen und
Römern die Öllampen nur in einem mit Öl gefüllten
Gefäß,
[* 19] in
das ein Docht aus Hanf oder Flachs eingelegt war. Diese Lampen,
bei denen infolge der mangelhaften
Verbrennung ein von üblem
Geruch begleitetes
Rauchen und
Rußen nicht zu vermeiden war, blieben
bis ins Mittelalter hinein das allgemeine Beleuchtungsmittel. Um 1550 konstruierte Hieronymus
Cardanus
eine Öllampe mit seitlichem
Ölbehälter, ähnlich der noch jetzt hier und da gebräuchlichen
Sturz- oder Flaschenlampe; dabei
wandte er zum erstenmal das für Öllampen notwendige Princip an, daß das Öl nahe dem Dochtende erhalten bleiben
muß, wenn ein selbstthätiges ruhigesBrennen erzielt werden soll. In die zweite Hälfte des 18. Jahrh.
fällt die dem
Franzosen Léger zugeschriebene Erfindung der Flachdochte, wodurch eine Flamme
[* 20] mit größerer Oberfläche erzielt
wurde, namentlich aber durch die Erfindung Argands (s.
Argandsche Lampen).
[* 21]
Quinqué verstärkte die Luftzuführung zur Außenseite der Flamme durch
Aufsetzen eines Glascylinders, wodurch er
zugleich ein Flackern des Lichts verhinderte. Von Carcel wurde 1800 die
Uhr- oder
Pumplampe konstruiert, bei der ein Uhrwerk
die
Bewegung einer kleinen Pumpe
[* 22] bewirkt, wodurch das Öl aus dem Behälter im Fuß der Lampe
[* 23] gehoben wird und so ein stetiges
Überfließen desselben aus der Brenneröffnung stattfindet. Als wesentlicher Fortschritt galt die 1809 erfundene
Astrallampe mit kranzförmigem
Ölbehälter, die unter dem
NamenSinumbralampe dadurch verbessert wurde, daß der keilförmige
Querschnitt des
Ölbehälters den Schatten
[* 24] desselben fast vollständig beseitigte.
Eine wichtige Vervollkommnung war die 1836 bekannt gewordene Moderateurlampe von Franchot, bei der das Öl durch eine Schraubenfeder,
die einen Kolben auf die Ölschicht drückt, zum
Brenner emporgehoben wird, wobei ein im Steigrohr befindlicher
Stift die Öffnung desselben verengt, je nachdem der Federdruck stärker oder schwächer ist, und so als
Regulator
[* 25] (modérateur)
wirkt. Diese Lampe ist bis über die Mitte des 19. Jahrh. verbreitet gewesen. Von den Öllampen sind
nur noch die Küchen- und die Grubenlampe in häufigerer Anwendung, während man sich sonst der Petroleumlampen
(s. d.) bedient.