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des Königs und erfüllte hiermit das Orakel. Seine Mutter gebar ihm den Eteolles und Polyneikes, die Antigone und Ismene. Die Folge dieser unnatür- lichen Verbindung war eine Pest, von der das Ora- kel nur dann Befreiung versprach, wenn der entfernt werde, der den Aluch über das Land gebracht. Da wurde, Zuerst vom Seher Teiresias, das Geheimnis enthüllt. Iokaste erhenkte sich, Oise stach sich beide Augen aus, wurde vertrieben und, nachdem er nach langem Umherirren, begleitet von seiner Tochter Antigone (s. d.), in den Hain der Eumeniden bei Kolonos in Attika gelangt war, auf geheimnisvolle Weise von der Erde entrückt.
Nach anderer Über- lieferung war er in Eteonos auf der Grenze zwischen Böotien und Attika begraben, wo er neben Deme- ter heroische Ehren genoß. Doch auch zu Athen [* 1] be- fand sich in einem Heiligtum der Erinnyen, [* 2] welches zwischen der Akropolis [* 3] und dem Areopag gelegen war, ein Grabdenkmal des Oise. Der Besitz seiner Ge- beine galt als ein Schutz gegen feindliche Einfälle. Das unheilvolle Schicksal des Hauses aber setzte sich fort in dem Bruderzwiste zwischen Eteokles und Po- lyneikes, über welche der Vater wegen ihres hart- herzigen Verhaltens gegen ihn den Fluch ausge- sprochen hatte. (S. Sieben gegen Theben.) Von den auf diesen Mythus bezüglichen Tragödien sind des Sophokles' «König Oise» und «Oise auf Kolouos», so- wie von denjenigen, welche die Schicksale der Kinder des Oise behandelten, die «Sieben gegen Theben» des Aschylus, die «Antigone» des Sophokles und die «Phönizierinnen» des Euripides erhalten' aus der röm. Tragödie der «Odipus» und die «Phönissä» des Seneca. Auch die bildende Kunst hat die Schick- sale des Oise und seines Hauses häufig dargestellt. -
Vgl. Schneidewin, Die Sage vom Oise (Gott. 1852)-. Overbeck, Die Bildwerke zum thebischen und troi- schen Heldenkreis (Halle [* 4] 1853);
Comparetti, Ncli^o (Pisa [* 5] 1867);
Vr^al, 1.6 invtke ä'Osäjp" (in «516- 1anZ63 66 invtlwioFie», Par. 1877).
0'i'Äiuni ^ink, Eischimmel, Gattung von Pilzen, deren Mycelium conidientragende Hyphen entwickelt, die als die Conioienform von Perispo- riaceen Hyphen bilden an ihrer Spitze kettenartig gereihte eiförmige Conidien (s. Tafel: Pflanzenkrank- heiten, [* 6] Fig. 6d). Von vielen Arten ist allerdings der Zusammenhang mit Ascosporenfrüchten oder Perisporiaceen noch nicht nachgewiesen, so z. B. auch nicht für die bekannteste Art 0. luckLri Fei-/c., den Pilz [* 7] der Traubenkrankheit (s. d.). Eine andere wichtige Art ist der sog. Soorpilz, 0. a1kican8 Hob., der die unter den Namen Schwämmchen (s. d.), Aphthen, Soor bekannte Mundkrankheit der Kinder hervorruft.
Außerdem ist noch zu erwähnen der auf saurer Milch, auf Wein, Bier u. dgl. vorkom- mende Milch eischimmel, 0. lactis ^ei, welcher früher fälschlich als der Erreger der Milchsäure- gärung angesehen wurde. Oidtmanns Purgativ, s. Geheimmittel. Oignon (spr. onnjöng), franz. Fluß, f. Ognon. Oigob, afrik. Volksstamm, s. Massai. Qii (engl., spr. eul), Öl. Oil-City (spr. eul ßitti), Stadt im County Ve- nango im nordöstl. Teile des nordamcrik. Staates Pennsylvanien, an der Mündung des Oil Creek in den Alleghany, mit (1890) 10332 E., ist Haupt- mi^telpunkt der sehr bedeutenden Petroleumproduk- tion der Gegend, hat Petroleumraffinerien, natür- liches Gas, Kesselsabrikation u. s. w. 1892 wurden hier durch Entzündung eines Petroleumteichs Men- schenleben und Häuser vernichtet.
Oineus (Öneus, d. h. der Weinmann), nach der Ilias der Sohn des Portheus, Gemahl der Althaia oder der Periboia, Vater des Tydeus und Meleager und König von Kalydon in Ätolien. Seit der Zeit der Tragiker gilt er als Vater der De'l'a- neira und als Schwiegervater des Herakles. [* 8] Nach spätern Schriftstellern raubten dem Oise die Söhne seines Bruders Agrws die Herrschaft, gaben diese ihrem Vater und mißhandelten Oise sogar; Oise' Enkel Diomedes aber erschlug dafür den Agrios und dessen Söhne bis auf zwei und nahm Oise mit sich in die Peloponnes, wo Oise von jenen beiden Söhnen des Agrios bei dem Altar [* 9] des Telepbos in Arkadien er- schlagen wurde.
Diomedes bestattete ihn in Argos und benannte nach ihm die Stadt Onoe. Nach an- dern starb Oise in hohem Alter bei Diomedcs in Argos. Oinomaos, Vater der Hippodameia (s. d.). Oinone, Insel, s. Agma. Oinone, Gattin des Paris [* 10] (s. d.). Oinopion, d. h. der Weintrinker, s. Orion. Oinufai, Inselgruppe, s. Önusen. Oirat, soviel wie Kalmücken (s. d.). ^Fayencen. Oiron-Fayencen (spr. öaröng), s. Heni-i-äsux- Oifans (spr. öasäng), wildes, von der Romanche durchflosfenes Alpenthal derDauphine-Alpen(s.West- alpen) im franz. Depart. Isere, Arrondissement Grenoble, [* 11] war im Mittelalter ein Teil der Land- schaft Graisivaudan.
Hauptort ist Le [* 12] Bourg d'Oisans mit (1891) 2543 E. Oise (spr. oahs'), rechter Nebenfluß der ^eine in Nordfrankreich, entspringt in den Ardennen im südlichsten Teil der belg. Provinz Hennegau (südlich von Chimay), fließt nach SW., nimmt im Depart. Aisne links Serre und Lette, im Departement Oise links Aisne und rechts Breche und Thsrain auf und mündet im Depart. Seine-et-Oise 22 kin nnter- halb Paris bei Conflans Ste. Honorine nach einem 305 kni langen Lauf. Die Oise hat ein Flußgebiet von 16 677 hivin, ist durch Kanäle mit Schelde, Sambre und Somme verbunden, wird oberhalb der Aisne- müudung von einem 291 cm langen Seitenkanal be- gleitet und ist von Chauny ab 138 km weit schiffbar.
Oise (spr. oahs), franz. Departement, wird von den Depart. Somme (N.), Aisne (Oise), Seine-et- Marne und Seine-et-Oise (S.), Eure und Seine- InMeure (W.) begrenzt, umfaßt Teile der ehe- maligeu Isle-de-France (Valois, Noyonais und etwas von Soissonnais) und der Picardie (Teile von Santerre und Amisnais), zählt auf 5854 hkin (1891) 401835 E. (1311 weniger als 1886), darunter 15 932 Ausländer, d. i. 68,7 auf 1 cikin, zerfällt in 4 Arrondisfements (Veauvais, Clermont, Com- piögne, Senlis) und 35 Kantone mit 701 Gemein- den.
Beauvais ist Hauptstadt. Das Departement Oise wird von der Oise und ihren Zuflüssen Aisne, Breche und Th^rain bewässert, an der Südostgrenze vom Ourcq und an der Westgrenze von der Epte bespült, von zahlreichen niedrigen Hügelketten durch- zogen, die sich im W. bis 235 m erheben, hat ein gemäßigtes gesundes Klima [* 13] und vorzugsweise Acker- boden (4117 hkm), welcher (1894) 2451200 kl Weizen, 258508 Iii Roggen, (1893) 4787,2 t Gerste [* 14] und 54587,5 t Hafer [* 15] fowie Kartoffeln, Gemüse, Zuckerrübeu, Flachs, Hanf, Apfel zur Ciderbereituna (1894: 368953 KI), doch nur wenig Wein (1894: 2657 kl auf 201 Ka, 1884 - 93 im Durchschnitt ! 3076KI) liefert. GroßeForstesinddievonCompiegne, ¶