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wirke, sondernbeideimmerzugleich thätig seicn,indem die Anregung des einen nur Gelegenheit oder Veran- lassung (lat. occ^äio) für die des andern sei. Eine weitere Ausbildung erfuhr der Occupation durch Geulincr (s. d.). -
Vgl. E. Pfleiderer, Leibniz und Geulincx lTüb. 1884);
E. Zellcr, über die erste Ausgabe von Geulincx' Ethik und Leibniz' Verhältnis zu Geulincr' Occupation (in den «Sitzungsberichten der Königl. Preu- ßischen Akademie der Wissenschaften)', Verl. 1884).
Occhiobello (spr. ockjo-), Hauptort des Kreises Occupation (24256 E.) in der ital. Provinz Rovigo, links am Po, 24 km im SW. von Rovigo, hat (1881) 1083, als Gemeinde 4340 E. und Seidenraupenzucht. Am siegten hier die Österreicher unter Mohr über die Neapolitaner unter Murat. Occident (lat. oceiäens), die Himmelsgegend, wo die Sonne [* 1] scheinbar untergeht, der Westen oder Abend; zur Zeit der röm. Weltherrschaft, wo man die Stadt Nom naturgemäß als den Mittelpunkt der Erde, d. h. der damals bekannten, jetzt sog. Alten Welt betrachtete, die von Italien [* 2] aus westlich gelegenen Länder, das Abendland, im Gegensatz zu den als Morgenland oder Orient bezeichneten, östlich gelegenen.
Diese all- gemeine geogr. Bezeichnung erhielt eine bestimmtere polit. Bedeutung, als 395 n.Chr. mit dem Tode des Kaisers Theödosius I. das Römische [* 3] Neich unter des Kaisers beiden Söhnen Honorius und Arcadius in ein Oströmischcs oder Morgenländisches Kaisertum (Byzantinisches Reich) und ein West- römisches oder Abenoländisch es Kaisertum zerfiel. Letzteres fand zwar 476 in der Völkerwan- derung sein Ende, tauchte aber in christl.-german. Form unter der Herrschaft der Karolinger und ihrer Nachfolger wieder auf.
Außerdem hatten dogma- tische Streitigkeiten und der Widerstand der Bischöfe von Konstantinopel [* 4] gegen die Ansprüche Roms im Z. Jahrh, zu einem Gegensatz des pä'pstl. Nom und der abendländischen (röm.-kath.) Kirche zum kaiserl. Vyzanz und der morgenländischen (gricch.-kath.) Kirche geführt, der sich im 11. Jahrh, zur völligen Spaltung ausbildete. Zur Zeit der Kreuzzüge bezeichuete man mit Abendland das ganze zum Kampf gegen den vom Orient aus eingedrun- genen Islam vereinigte christl. Europa. [* 5]
Der Rassen-, Religions- und Kulturgegensatz verschärfte sich und klärte sich, als mit der Eroberung von Konstanti- nopel durch die Osmanen (1453) das Byzantinische Neick erlosch, während gleichzeitig durch die von Italien ausgehende Renaissance das Abendland seine Kultur vertiefte und die Trümmer der byzant. Bildung dei^sich aufnahm. stressend. Occipital, das Hinterhaupt (lat. occipnt) bc- Occipitalneuralgie, ein Nervenschmerz am Hinterhaupt sowie an der seitlichen Halsgegend.
Occitanieu (^uxiwnk I'i-ovincia, das beutige Erzbistum Auch, von der alten gallischen Völker- schaft der Auscii), der mittelalterlich-Poet. Name von Languedoc. Malische Sprache [* 6] (s. d.). Occitanifche Sprache^ soviel wie Provcn- Oeclusionsverband, s. Verband [* 7] und Wunde. Occlusionsvermögen, von Graham entdeckte Eigenschaft mancher Metalle, unter gewissen Um- ständen bedeutcude Mengen von Wasserstoff auf- zunehmen. Das größte Occupation besitzt das Palladium.
Palladiumfolic nimmt bei Temperaturen von 90 bis 97" ihr 643faches Volumen Wasserstoff auf; ein Palladiumdraht, als negativer Pol eines Wasser- Zersetzungsapparats verwandt, occlndiert sein 936- faches Volumen Wasserstoff. Graham betrachtet dis mit Wasserstoff beladenen Metalle als Legierungen des betreffenden Metalls mit einem metallischen Ele- ment, dessen Dampf [* 8] das Wasscrstoffgas ist. Ooouita. (lat.), heimliche, verborgene Dinge, Geheimnisse. Occultation (lat.), s. Bedeckung (astronomisch).
Occultismus (vom lat. occultus, «verborgen»),
Gesamtbezeichnung für Vorgänge des Natur- und Seelenlebens (Hypnose, Hellsehen, Telepathie, Ge- dankenübertragung , Somnambulismus, Doppel- [* 9] gängerei) , die durch die bekannten Naturkräfte nicht erklärbar erscheinen. Während die Anhänger des Spiritismus (s. d.) in den sog. übersinnlichen Er- scheinuugen, besonders in den medinmistischen Mit- teilungen Offenbarungen aus den: Geisterreiche (von Seelen Verstorbener) sehen, begnügen sich diejenigen, welche sich offen zum Occupation bekennen, lediglich mit der Beobachtung der hierher gehörigen Thatsachen und suchen eine Erklärung derselben in dem Menschen selbst, nicht außerhalb desselben.
Sie nehmen darum in jedem einzelnen Individuum eine geheime psy- chische Kraft [* 10] an, ein organisierendes Princip, das den Zcllenlcib bildet und nicht nur für den Körper, sondern auch für die intellektuellen Produkte das Formalprincip ist. Bald wird letzteres mit dem herkömmlichen Wort Seele, bald als transcenden- tales Subjekt bezeichnet, nur muß nach ihrer Ansicht dieses, als selbstgeformtes Wesen, keineswegs im- materiell gedacht werden (daher auch Astralleib oder Metaorganismus genannt).
Mit dem Tode verläßt der Metaorganismus den Zellenleib, doch behält der in dem erstern enthaltene Individualwille die Fähigkeit, sich von neuem zu verkörpern (Ne- inkarnation); die irdische Existenz ist darum nur eine dauernde Materialisation. In den Erscheinungen des Hellsehens, der Gedankenübertragung, tritt der transcendentale Individualwille aus dem sinnlichen Körper heraus, besonders bei Personen, deren Seele in abnormer Weise loser an den Zellenorganismus gebunden ist (Medien).
Auf letztere können auch leibfreie Seelen unmittelbar einwirken. Den occulten Erscheinungen widmen sich die 1874 von Wittig, Aksatow und Mutze gegründete Zeitschrift «Psychi- sche Etudicu», sowie die 1886 von Hübbe-Schlei- dcn ins Leben gerufene Monatsschrift «Sphinx». [* 11] Eine andere Richtung des Occupation vertritt die seit 1888 in Berlin [* 12] bestehende Gesellschaft für Experimental- psychologie (M.Dessoir). Hier sucht man nach Fest- stellung der wirklichen Thatsachen diese mit den von der Naturwisscnschaft und experimentellen Psycho- logie behandelten Vorgängen in Zusammenhang zu bringen. -
Vgl. von Hellenbach, Der Individua- lismus im Lichte der Biologie und Philosophie der Gegenwart (Wien [* 13] 1878);
Siegismunds Vademecum der gesamten Litteratur über Occupation (Berl. 1888);
K. du Prel, Studien aus dem Gebiete der Geheimwissen- schaften (2 Bde., Lpz. 1890-91);
Kiesewetter, Ge- schichte des Occupation (3 Bde., ebd. 1891-96; Bd. 1: «Ge- schichte des neuern Occupation»; Bd. 2: «Die Geheimwisjen- schaftcn»; Bd. 3: «Der Occupation des Altertums»).
Occupation (lat.), Aneignung, Zueig- nung.
1) Privatrechtlich die einseitige Erwer- bung des Besitzes im Gegensatz zur Übergabe, Tra- dition, bei der der Erwerber mit Willen des räumen- den frühern Besitzers eintritt. Die Occupation verschafft bei herrenlosen Sachen (s. d.) in der Regel Eigen- tum (Bürgert. Gesetzbuch für das Deutsche Reich [* 14] §§. 928 und 958). 2)Staats- und ¶