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Oberhefe, s. Hefe. [* 1] Oberheilbrunn, s. Heilbrunn. ^s.Varzdorf. Oberhermsdorf (in Österreichisch-Schlesien), Oberherrlichkeit, s. Suzeränität. Oberhessen, Provinz im Großherzogtum Hessen, [* 2] liegt vom Hauptlande getrennt mitten in der preuß. Provinz Hessen-Nassau [* 3] und ist aus verschiedenen, früher reichsunmittelbaren Gebieten zusammenge- setzt. Die Provinz besteht teils aus rauhem, unfrucht- barem Gebirgsland, teils aus wellenförmigem Hügel- land (Wetterau, Vogelsgebirge).
Hauptflüsse sind Nidda mit Wetter, [* 4] Fulda, [* 5] Schwalm und Ohm. Ge- baut werden Getreide, [* 6] Flachs, Hanf und Obst. Der Bergbau [* 7] liefert Eisen, [* 8] Braunkohlen und Salz, [* 9] wäh- rend sich die Industrie auf Schmelzhütten, Metall- verarbeitung und Weberei [* 10] erstreckt. Die Provinz hat 3287,85 ykm und (1890) 265012 (131203 männl., 134709 weibl.) E., 46174 Wohnstätten und 56211 Haushaltungen. Dem Religionsbekenntnis nach waren 238423 Evangelische, 19828 Katholiken und 7402 Israeliten. 1895 wurden 271692 E. gezählt.
Die Provinz zerfällt in die Kreise: [* 11] Kreise Gießen. [* 12] . . Alsfeld. . . Büdingeil . Friedbern . Zauterbach. Schotten. . ykm 2 ^ 603,72 74321 621,76 36 656 491,20 572,29 62 104 538,43 28 392 460,45 > 26 480 59 53 ZK 70132 33 815 35 984 46 364 26437 25 691 ^3 ZT 3Z N" L" 2052!2022!?7436 1754 1685 1078,36557 1330 38408 2083 64 620 257^28 259 632^26412 Oberhessische Eisenbahnen (175,73 Km), von Gießen nach Gelnhausen [* 13] (69,70 km) und von Gießen nach Fulda (106,03 km), ehemalige, 1868 und 1869 genehmigte und 1875 vom Großherzogtum Hessen er- worbene Privatbahnen, [* 14] stehen unter der Verwaltung der großherzogl. Direktion in Gießen. Die Strecken Gießen - Hungcn und Gießen - Grünberg [* 15] wurden die übrigen bis auf die Schlußstrecke Salzschlirf-Fulda (1871) 1870 eröffnet. Durch den Bau von Nebenbahnen Nidda-Schotten (14,2 km, eröffnet), Stockheim-Gedern (18,5 km, und Hungen-Laubach (11,8 km, wurden dieO. E. erweitert. (S. Deutsche [* 16] Eisen- bahnen und Hessische Eisenbahnen.) Oberhof, Dorf im Landratsamt Ohrdruf des Herzogtums Sachsen-Gotha, in 800 m Höhe, auf dem Thüringer Walde, an der Linie Neudietendorf- RitschenhausenderPreuß.Staatsbahnen,hatte1890: 305, 1895: 381 E., Post, Telegraph, [* 17] herzogl. Jagd- schloß. Oberkommando wird als Sommerfrische viel besucht.
Oberhofchargen, s. Hosstaat. ^s. d.). Oberhofen, Dorf und Schloß am Thuner See Oberhofgericht, s.Hofgerichteund Oberappella- tionsgericht. Oberhofjägermeister, s. Oberjägermeister. Oberhofmarschall, s. Hofmarschall. Oberhofmeister, s. Hofmeister. Oberhofmeisterin, s. Hofstaat. Oberhoheit, soviel wie Souveränität (s. d.). Oberhollabrunn, s. Hollabrunn. Oberholz, s. Mittelwaldbetrieb. Oberijssel, s. Oberyssel. Oberingelheim, Marktflecken im Kreis [* 18] Bingen [* 19] der Hess.
Provinz Rheinhessen, 1,5 km südlich von Niederingelheim (s. d.) im Selzthal, an der Linie Frankfurt [* 20] a. M.-Bing erbrück (Station Ingelheim) der Hess. Ludwigsbahn, Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht Mainz), [* 21] hatte 1890: 3279 E., darunter 946 Katholiken, 353 Deutschkatholiken und 94 Israe- liten, 1895: 3298 E., Post, Telegraph, Reste alter Be- festigungen und einer Burg, evang. Kirche (13. Jahrh.) mit Grabmälern und Glasmalereien, kath. Kirche, Synagoge und bedeutenden Weinbau (Rotwein).
Oberinnthal, s. Inn. Oberjäger, Bezeichnung des Unteroffiziers bei den Iägerbataillonen in der deutschen Armee. Oberjägermeifter, Oberhofjägermeister, Hofjägermeister, Oberlandjä'germeister, Titel meist eines höhern Forstbeamten, dem das Hof- jagdamt an einem Hofe übertragen wird. Öfters wird ein höherer Forstbeamter des Staates oder des Monarchen mit dem Titel eines Oberkommando ausgezeichnet. Oberjustizrat, Geheimer, s. Geheimer Iustiz- Oberkanonier, s. Obergefreite. ^rat. Oberkaufungen, Dorf im preuh.ReH.-Bez. und Landkreis Cassel, an der Losse und der Nebenlinie Cassel-Waldkappel der Preuß. Staatsbahnen, Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht Cassel), hatte 1890: 2140,1895: 2092 meist evang. E., Post, Telegraph, ein adliges Fräuleinstift im ehemaligen Benediktiner- Nonnenkloster; Tüten- und Spielwarenfabrikation, Schneide- und Mahlmühlen, Braunkohlenbergwerke. Oberkiefer, s. Kiefer (anatom.). Oberkirch.
1) Amtsbezirk im bad. Kreis Offen- burg, Hat215 ^Icin, 1890:18 340,1895:18 476 E. und 3818 Haushaltungen in 21 Gemeinden. - 2) Haupt- stadt des Amtsbezirks Oberkommando, rechts an der Rench, an der Linie Appenweier-Oppenau (Renchthalbahn) der Bad. [* 22] Staatsbahnen, Sitz des Bezirksamtes und eines Amtsgerichts (Landgericht Offenburg), [* 23] hatte 1890: 2973, 1895: 3126 E., darunter 200 Evangelische, Post, Telegraph;
Herstellung von Kirschwasier, be- deutenden Weinbau, Holz-, Obst- und Weinhandel, Obstmärkte. 2 km westlich die Ruine Fürsten eck. Oberkirchenrat, in Preußen [* 24] und mehrern an- dern Staaten die oberste Konsistorialbehörde (s. Kon- sistorium). In Preußen erfolgte die Errichtung des Oberkommando provisorisch 1848, definitiv 1850 (Verordnung vom 29. Juni), die neueste Ausgestaltung erfolgte durch die Gesetzgebung von 1876 (seit in Kraft) [* 25] in dem Bestreben, die selbständigen Funktionen des Kirchenregiments zu erweitern. Der Oberkommando ist nicht dem Kultusministerium, sondern nur dem König als Oberbischofuntergeordnet; derselbe ist Centralinstanz des Kirchenregiments und der Kirchenvcrwaltung und als solche die vorgesetzte Behörde der Provin- zialkonsistorien und Veschwerdeinstanz über den- selben.
Der Oberkommando giebt das offizielle «Kirchliche Gesetz- und Verordnungsblatt» heraus, der Präsident hat die oberbischöfl. Anordnungen gegenzuzeichnen. In gesetzlich bestimmten Fällen muh der Oberkommando den Gene- ralsynodalvorstand (s. Synodalverfassung) zu seinen Entscheidungen beiziehen, insbesondere bei dog- matischen Streitfragen, bei Pfarrbesetzungen und Disciplinarsachen gegen Geistliche. Unter der Lei- tung des Oberkommando stehen auch 30 evang. Gemeinden im Ausland. Für die 1866 erworbenen preuß. Pro- vinzen hat der Oberkommando keine Kompetenz, vielmehr fun- giert hier der Kultusminister als Oberkommando Oberklingensporn, Eisenhüttenwerk, s. Naila. Oberkommando der Marine, die höchste Kommandobehörde der deutschen Marine, die alle Angelegenheiten bearbeitet, welche die Kriegsbereit- schaft des Personals, also auch die Ausbildung fürden Kriegszweck betreffen, während das Reichsmarine- amt (s.d.) oberste Verwaltungsbehörde ist. ¶