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Obduration (lat.), Verhärtung des Gemüts, Verstocktheit. Obduzieren, Leichen von Amts wegen öffnen und untersuchen (s. Obduktion). ö-Becse, Groh-Gemeinde in Ungarn, [* 1] s. Vecse. Obedienz, OdeäientiH cauouica. (lat.), in der kath. Kirche der Gehorsam, welchen nach dem röm. Kirchenrecht die kirchlich Untergebenen ihren Obern, insbesondere die Geistlichen den Bischöfen und diese wieder dem Papst zu leisten haben. Die Pflicht der Oberalppaß wird eidlich übernommen, von den Bischöfen bei der Konsekration, von den Priestern bei der Ordination.
Zuweilen werden auch mit Oberalppaß die den Untergebenen zur Verwaltuug zugewie- senen Amter, z. V. Pfarrämter in Stiften und Klöstern, welche Mönchen oder Kanonikern zugewie- sen werden (Obedienzpfarre), bezeichnet. Obeld, Hauptort von Kordofan, s. El-Obeid. V-Bein, s. Väckerbein. Ob-Gisenbahn oder Westsibirischc Eisen- bahn, s. Sibirische Eisenbahn. Obelisk (grch., «kleiner Spieß»),
ägypt. Mo- numente (Techen genannt), welcke in einem langgestreckten, viereckigen, monolithen Granitpfeiler bestehen, der sich nach oben verjüngt und in eine besondere Spitze (Pyramidion) ausläuft. Sie wurden paarweise vor den Eingängen der Tem- pel errichtet. Der älteste erhaltene Oberalppaß ist der von Heliopolis, der noch jetzt bei Matarieh steht; er ist 20,2? in hoch. Der höchste in Ägypten [* 2] erhal- tene Oberalppaß ist der der Königin Chnemt-Amun in Karnak, welcher 28 in mißt.
Die meisten Oberalppaß wurden während der 18. und 19. Dynastie errichtet; doch sind auch mehrere aus griech. und röm. Zeit er- halten. Die röm. Kaiser liebten es, Oberalppaß nach Rom [* 3] zu führen und dessen Plätze damit zu schmücken. So ließ Augustus nach der Unterwerfung Ägyp- tens zwei Oberalppaß aus Heliopolis nach Nom schaffen, von denen der eine im Cirkus, [* 4] der andere im OamMs NllrtinL errichtet wurde; ersterer (Schaft 24 in, mit Postament und Kreuz [* 5] 36,4 in hoch) schmückt seit 1589 die Piazza del Popolo, letzterer (mit Postament 20 in hoch) seit 1789 den Platz vor der Curia Innocentiana, dem heutigen Ab- geordnetenhause.
Auch Kaiser Caligula ließ aus Heliopolis einen Oberalppaß nach Nom bringen und im Cirkus Vaticanus aufstellen; er wurde Sept. 1586 unter Leitung Dom. Fontanas von dort mittels Rollen [* 6] fortgeschafft und steht jetzt auf dem Peters- platze. Im ganzen giebt es in Rom zwölf Oberalppaß, dar- unter nenn mit Hieroglyphen versehene; der größte ^32 in, mit Postament 47 in hoch) ist der vor San Giovanni in Laterano aufgerichtete. Er wurde ur- sprünglich vom König Tuthmosis III. für Theben bestimmt, zu Ebren des Ammon-Re.
Einer der beiden Oberalppaß von Lukfor wurde 1831 von Mehemed Ali den Franzosen geschenkt und von diesen auf der Place de la Concorde zu Paris [* 7] aufgestellt. Dieser war unter Namses II. ausgehauen worden. Daß auch in Asien [* 8] die Form nicht unbekannt war, lehrt der berühmte Oberalppaß von Nimrud (jetzt im Britischen Museum). Er ist 2 in hoch und endigt in drei Stufen ohne scharfe Spitze. Er besteht aus schwarzem Mar- mor und trägt auf allen vier Seiten Darstellungen mit Keilinschriften, über die nach London [* 9] und Neu- york gebrachten alerandrinischen s. Nadeln [* 10] der Kleopatra. In der Renaissance nahm man auch die Kunstform der Oberalppaß auf, benutzte sie aber meist nur als kleine bekrönende Glieder. [* 11] Gegenwärtig finden Oberalppaß Verwendung zu Denkmälern, Grabmälern, Brunnen [* 12] (s. Tafel: Ärunnen II, [* 13] Fig. 3) u. s. w. - Vgl, Zoega, 1)6 ori'^iiiL 6t u8n odkli^coi-uin (Nom 1797); Ungarelli, Iiit6rpi'6tllti0 odeliLcoruin Hrdi8 (ebd. 1842); L'hote, Notics liistoriHUL sui-1^8 0ds1i8ciu68 (Par. 1836); Birch, !0t68 upon ol)6ii8k8 (im «Nu 86nin ok cla88ica1 antitiuiti68», Bd. 2). Obeliskos undObelos, kritische Zeichen der griech. Grammatiker, s. Asteriscus.
Oberacht oder Aberacht, s. Acht. Oberalpen (ll^ut68-^1i)68), Departement im südöstl. Frankreich, nördlich vom Depart. Nieder- alpcn, besteht aus den Landschaften Brianconnais, Embrunais und Gapencais der ehemaligen Dau- phinö. Es grenzt im N. än das Depart. Savoie, im NW. an Isere, im W. an Dröme, im O. an Ita- lien (Provinz Turin), [* 14] hat 5589,6i (nach Berechnung 5642) hkin, (1891) 115522 E. (7402 weniger als 1886), darunter 2800 Ausländer, und zerfällt in die 3 Arrondissements Vriancon, Embrun, Gap mit 24 Kautonen, 188 Gemeinden.
Hauptstadt ist Gap. Das Departement ist eins der ärmsten und nächst dem der Niedcralpen das volksleerste (20,8 E. auf 1 hkin). Neben Savoyen ist es das höchste Land Frankreichs. Nach den vier tief eingefurchten, an Wasserfällen reichen Flußthälern kann es in vier Mulden eingeteilt werden: die der obern Durance und ihrer Zuflüsse Guisaue, Guil und Vueche, und die des obern Drac, der, verstärkt durch die No- manche, in die Isere fällt. Zwischen den tiefen Thal- spalten des Drac, der Durance, der Guisaue und Romanche steigt die mächtige Ecrinsgruppe auf, von deren zusammenhängenden, weiten Schneefeldern sich gewaltige Gletscher hinab erstrecken.
Die hoch gelegenen Teile des Landes und die den Nordost- winden ausgesetzten haben rauhes Klima, [* 15] strenge und kalte Winter, fo daß die armen Bewohner außer Kartoffeln nur Weizeu (1894 auf 26974 Ii". 258 921 iii), Roggen (auf 7959 Iia 158 639 ni), Gerste [* 16] (1893 auf 1475 lia 843,4 t) und Hafer [* 17] (auf 6778 lia, 2332,i5 t) ernten. Die nach Süden geöffneten Thäler sind sehr fruchtbar, und es gedeihen daselbst Nuß- bäume, Kastanien, Wein (1894 auf 3268 na 45479 Iil, im zehnjährigen Durchschuitt 48087 ni) und Süd- früchte.
Nur Rindvieh, Esel und Maulesel werden mit Vorteil gezüchtet und von andern Gegenden große Schafherden hierber zur Weide [* 18] gebracht. Die Einwohner treiben Bergbau [* 19] auf Blei, [* 20] Kupfer, [* 21] Eisen, [* 22] Kohlen (1894: 9205 t Anthracit), Gerberei, Lein- und Wollweberei und unterhalten viele Sägemühlen. Viele wandern Anfang des Herbstes als Arbeiter in andere Provinzen. Die Linien Sisteron-Grenoble und Aspres - Gap - Briancon der Mittelmeerbahn (161,9 kin) und 386,7 kni Nationalstraßen durch- schneiden das Land. Höhere Unterrichtsanstalten sind 1 Lycenm, 2 Collöges.
Oberalppatz, Poststraße (32 Kin) an der Grenze der schweiz. Kantone Uri und Graubünden, steigt von Andermatt im Urserenthal nordöstlich zu dem zwischcu den Massiven des Crispalt und des Six Madun (Gotthardgruppe) gelegenen Hochthal hin- auf, an dessen oberm Ende der kleine Oberalpsee (2028 m) und die Paßhöhe (2046 m) liegen. Von der Höhe (Wasserscheide zwischen Reuß [* 23] und Vorder- rhein) senkt sich die Straße südöstlich in die Val Ta- vetsch hinab und schließt sich in Disentis (s. d.) an die Lukmanierstraße an. Der Oberalp stock, ein kry- stallinisches Massiv, erhebt sich zwischen Crispalt (s. d.) und Tödi (s. d.) im Piz Tgietschen zu 3330 m. ¶