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natürlichen Farbentöne (s. Tafel: Naturselbst- druck) sowie durch Hochätzung auf Zink der Druck aus der Vuchdruckpresse (s. vorstehende Abbildung) ausgeführt werden kann. Naturspiele, Mißbildungen geringen Grades; auch Formen von Naturkörpern, die andern, ihneu ganz fremden, nachgebildet scheinen, gleickfam als hätte die Natur sie als Spielerei gebildet. Nament- lich wurden in frühern Zeiten die Versteinerungen, für die man keine Erklärung hatte, Nauck genanut.
Naturstand, in der Dogmatik der Zustand des Menschen abgesehenvon der Erlösung durch Christus. Man unterscheidet dabei den ursprünglichen Zustand vor dem Sündenfall und den des Verderbens und Elends nach dem Sündenfall. (S. Föderaltheologie.) Naturtrieb, s. Instinkt. Naturtrompete, s. Trompete. Naturwifseufchaft, die Gesamtheit der Erfah- rung serkenntnis aller uns zugänglichen Teile des unermeßlichen Gebietes, das Natur (s. d.) im engern Sinne genannt wird.
Die Nauck beziehen sich teils auf die allgemeinen Elemente und Grundstoffe, aus denen alle Körper bestehen, nebst deren Kräften und Eigenschaften, teils auf die aus jenen Grundstoffen zusammengesetzten Klassen von individuellen Natur- produkten. Die elementaren Grundwissenschaften sind Physik (s. d.) und Chemie (s. d.), deren Ergeb- nisse von der beschreib endenN. verwertet werden (s. Naturgeschichte); daneben steht die Mechanik der Himmelskörper oder Astronomie (s. d.). Naturwissenschaftliche Gesellschaften, Ver eine von Gelehrten zum Zwecke der Förderung der Naturwissenschaften, namentlich durch Veröffent- lichung von Zeitschriften.
Die älteste derselben ist die Kaiserlick Leopoldinisch-Karolinische Akademie der Naturforscher, gegenwärtig zu Halle Bd. 1, S. 276). Ferner sind zu nennen: Die Gcsell- schast naturforfchender Freunde zu Berlin (feit 1773), die Naturforschende Gesellschaft zu Halle (1779), die Physikalisch-ökonomische Gesellschaft zu Königsberg (1789), die Senckenbergifche naturforfchende Gesell- schaft zu Frankfurt a. M. (1817), die Niedcrrheinifche Gesellschaft für Natur- und Heilkunde zu Bonn (1818), die Gefellfchaft deutscher Naturforfcher und Arzte (s. Naturforscherversammlungcn), die Gesellschaft «Isis» zu Dresden (1833), der Naturhistorische Verein der preuß. Rheinlands, Westfalens und des Reg.-Bez. Osnabrück zu Bonn (1843),
der Natur- wissenschaftliche Verein für Sachfcn und Thüringen zu Halle (1848),
die Medizinisch-naturwissenschaft- liche Gesellschaft zu Jena (1850), die Gesellschaft «Lotos» zu Prag (1849), die Naturforschende Gesell- schaft zu Vrünn (1861), die Schweizer naturfor- schcnde Gesellschaft (1815). In Frankreich wie in England bestehen zahlreiche Linne'-Gesellschaften, die der Pflege der Naturwissenschaften sich widmen; außerdem zahlreiche Fachvereinigungen für Botanik, , zoologie, Geologie, Physik, Chemie u. s. w. -
Vgl. Job. Müller, Die wissenschaftlichen Vereine und Ge- sellschaften in Deutfchland (Berl. 1883-87).
Naturwissenschaftliche Museen, s. Museuni. Naturwolle, ungefärbtes, braunes oder graues Wollgarn, das gewöhnlich als Strickgarn, neuerlich auch vielfach als Material für Webwaren (dem Licht ausgesetzte Vorhangstosfe) verwendet wird; auch der Name für neue, noch nicht als Gewebe gebrauchte Schafwolle im Gegensatz zu Kunstwolle (s. d,). Naturzweck, s. Zweck. Natzmer, Oldwig Anton Leopold von, preuß. General der Infanterie, geb. zu Vellin in Hinterpommern, trat 1798 als Junker in das Regiment Garde, nahn: 1806 an der Schlacht bei Auerstedt teil und wurde bei Prenzlau gefangen, aber 1807 ausgewechselt. Er wurde 1810 Major, darauf medrfach mit diplomat.
Aufträgen betraut und, nachdem er nach der Scklacbt bei Leipzig Oberst Wilhelm I., beigegeben. Im Herbst 1814 erhielt er das Kommando der Grenadierbrigade in Berlin, mit der er am Feldzuge von 1815 teilnahm, und wurde dann zum Generalmajor befördert. 1820 wurde er Commandeur der 11. Division in Breslau. Er wohnte 1821 als prcuß. Militärkommissar dem Feldzuge der Österreicher gegen Neapel bei und be- gleitete 1822-23 den Prinzen Wilhelm auf einer Reise durch Deutschland, die Schweiz und Italien. 1825 wurde er Generallieutenant und erhielt 1827 das Kommando der 8. Division in Erfurt. Seit 1832 kommandierender General des 1. Armeekorps (Königsberg i. Pr.), entwaffnete Nauck die über die Grenze getretenen poln. Aufständischen, wurde Nov. 1839 vom Kommando entbunden, aber zum Mit: glied des Staatsrats und Generaladjutanten des Königs ernannt und 1840 zum General der Infan- terie befördert. Er trat 1850 in den Ruhestand und starb zu Matzdorf, Kreis Löwenberg in Schlesien. -
Vgl. E. von Natzmer, Aus dem Leben des Generals Oldwig von Nauck, Bd. 1 (Berl. 1876);
ders., Unter den Hodenzollern, Denkwürdig- keiten aus dem Leben des Generals Oldwig von Nauck 1820-61 (4 Bde., Gotha 1887-88).
Nauarchos (arch.), der amtliche Titel der Flotten- führcr im alten Sparta. Nauarchie, Amt des Nauck Naubert, Friedr. Aug., Liederkomponist, geb. zu Schkcuditz, empfing seine musi- kalische Bildung im Sternschen Konservatorium zu Berlin und lebt als Gesanglehrer und Organist in Neubrandcnburg. Es erschienen von ihm über fünf- zig Liederhcfte, die neben einstimmigen Liedern auch Duette, Terzette und Quartette für Frauenstimmen, vier-, fechs- und achtstimmige Chöre und Chorwerke mit Orchester enthalten.
N.s Kompositionen zeigen die Schule von Robert Franz und ersreuen nament- lich durch gediegene Ausarbeitung. Nauck/Aug., Philolog, geb. im Dorfe Auerstedt bei Eckartsberga, studierte in Halle Philologie, war 1848-51 Lehrer an einer livlä'nd. Privatanstalt, dann in Prenzlau und hierauf am Ioackimsthalcr Gymnasium und am Gymnasium zum Grauen Kloster in Berlin. 1858 zum Mitglied der kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Peters- burg gewählt, siedelte er Ostern 1859 dahin über, wo er 1869 - 83 zugleich die Stellung eines ord. Professors der griech. Sprache am kaiserl. Historisch- ^ Philologischen Institut einnahm. Er starb 16. Aug.