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Litterarischen Vereins in Stuttgart», [* 1] Bd. 8, Stuttg. 1844),
Vofanlll (Barcelona [* 2] 1860),
Coroleu (ebd. 1886),
und die Übersetzungen von Lenz (2 Bde., Lpz. 1842) und Buchon (im «?Hnt1i60ii littsraire»). Munter, Valthasar, Kanzelredner und geist- licher Liederdichter, geb. zu Lübeck, [* 3] studierte Theologie in Jena [* 4] und wurde hier 1757 Privatdocent, 1760 Prediger in Gotha, [* 5] 1765 Haupt- prediger an der deutschen Petrigemeinde in Kopen- hagen, wo er starb. Außer zahlreichen Predigtsammlungen erschienen von ihm zwei Samm- lungen «Geistliche Lieder» (Lpz. 1773). 1772 berei- tete er den Grafen Struensee (s. d.) zum Tode vor, dessen «Bekehrungsgeschichte» er herausgab (2. Aufl., Kopenh. 1773). - Seine Tochter war die Schrift- stellerin Friederike Sophie Christiane Vrun (s. d.). Munthe, Ludwig, Landschaftsmaler, geb. zu Aaröen bei Bergen [* 6] in Norwegen, [* 7] war kurze Zeit Schüler von Fr. Schiertz in Bergen und von Flamm in Düsseldorf. [* 8] Münze behandelt seinen Gegenstand als Realist und sucht durch scharfe Charakteristik der Formen, Farben und Lichter zu wirken.
Vortrefflich gelingen ihm düstere Wintcr- landschaften, Waldpartien bei herbstlicher Beleuch- tung, Strandgegenden, welche er mit ausdrucks- voller Staffage zu beleben versteht. Wir erwähnen von ihm: Winterlandschaft (1870; Hamburg, [* 9] Kunst- halle), eine andere im Museum zu Antwerpen, [* 10] Herbstbild mit Kühen, Birkenwald im Herbst (1886; Berliner [* 11] Nationalgalerie). Auch auf den großen Kunstausstellungen der letzten Jahre in Berlin [* 12] und München [* 13] fah man Winterlandschasten von ihm. 1875 wurde er Mitglied der Schwedischen Kunstakademie und erhielt 1878 in Paris [* 14] die erste goldene Medaille für einen Winterabend (jetzt in der Nationalgalerie zu Kristiania). [* 15] 1893 wurde er Professor. Er starb in Düsseldorf.
Muntjac ((^6rvu1u8 unintMc ^imme/'m.) oder Kid an g, ein rehbockgroßer Hirfch der großen Sunda-Inseln, dessen Geweih sich dadurch auszeich- net, daß sein knöcherner Teil (der sog. Rosenstock, der beim Wechsel nicht abgeworfen wird) sehr lang ist und von der Nase [* 16] beginnend, die Stirn entlang bis zu einem 8 cm langen Zapfen [* 17] auswächst, der dann erst seinerseits das kurze, aus einfacher Stange mit Augensprossen bestehende Geweih trägt. Die langen Eckzähne sind bei geschlossenem Maule, wie bei den Moschustieren, sichtbar.
Muntok, Hauptort der Insel Banka (s. d.). Müntz, Eugene, franz. Kunstschriftsteller, geb. 1845 zu Sulz im Elsaß, wurde 1876 Bibliothekar an der Schule der schönen Künste in Paris, 1880 Konservator der Bibliothek, der Archive und des Museums. Seit 1893 ist er Mitglied der^caäkinie ä68ln3ci-ipti(M8. Außer vielen Aufsätzen in Fachzeit- schriften schrieb er: «1^63 art3 ü. 1a cour ä68 ?ap68 pon- dant 16 XV» 6t 1s XVI° 8i6ci6" (3 Bde., 1878-82), «lli8toir6 F6H6I-H16 äs 1a t9,pi336li6» (25 Lfgn., 1878 8yri6" (1882),
«1^68 Ki8t0li6N8 6t i68C1'itjHU68ä6NÄ- pkaöl 1483-1883» (1883),
«1.3. N6naj333.nc6 6N Ita1i6 6t 6U I3.nc6 ü. 1'6P0 äe ^1iari68 VIII» (1885),
«I^a. didliotlikHue äu. Vatican au XVI^ 8i6ci6» (1886),
«1^63 antihuit63 äe 1a. vi1i6 ä6 Koine lmx XIV°, XV°ot X VI° 3ieci68» (1887),
«lli^oire äs 1'art pLnäant 1a, ^6nai88anc6» (Bd. 1-3, 1888-94), «6uiä6 ä6 1'6C0i6 natioiiai6 6681)63.1.1X^^8» (1889), «1.63 arc1iiv68 ä68 art8» (1889). Seit 1882 giebt er die «LidliotilöHlis int6riiatioiiai6 ä6 1'art» heraus, für die er «I^tucl68 8ur 1'Iii3t0ir6 ä6 1a, p6intur6 6t ä6 1'ic0N0Frap1ii6» (1882; neue Aufl. 1885) schrieb. Muntzmetall, ein fchmiedbares Gußmefsing (s. Messing), 1832 dem Engländer Muntz patentiert, besteht aus 60 Proz. Kupfer [* 18] und 40 Proz. Zink, neuere Sorten auch mit einem geringen Eisengehalt. Es dient zu Schiffsbeschlägen, Schisfsbolzm u. s. w. Munychia, die Vurghöhe der attischen Halb- insel Peiraieus samt dem darunter liegenden runden, ausschließlich für die Kriegsflotte bestimmten sichern Hafenbecken. (S. Athen, [* 19] Bd. 2, S. 22 d.) Munychion, der zehnte Monat des attischen Kalenders, benannt nach dem in diesen Monat fallenden Fest der Artemis [* 20] Munychia.
Munzbecher, s. Münzhumpcn. Munzbesuchsmünzen, Münzen [* 21] oder Medail- len, die in Gegenwart von fürstl. Personen, die die Münzstätte besichtigten, geprägt worden sind und eine darauf bezügliche Aufschrift tragen. Munzbetrug, s. Münzfälschung. Münzbillets (holl. Nnnt1)ih6t6n), Name des niederländ. Staatspapiergeldes. Es hat gesetzlichen Umlauf (ist Reichsgeld, 1l^k8munt) und wird bei der Niederländischen Bank eingelöst. Es lautet auf 100, 50 und 10 Fl. und wurde ursprünglich 1845 ausgegeben, um die Einziehung älterer Münzen zu erleichtern.
Sein Gesamtbetrag ist 15 Mill. Fl. und seine Sicherstellung besteht in Staatspapieren, die bei der Niederländischen Bank hinterlegt sind. Münzbuchstaben, s. Münze (S. 84d) und Münzzeichen. Münze und Münzwesen. [* 22] Münze ist das in bestimmte Gewichtsstücke geteilte und mit einem Gepräge versehene Metallgeld. (S. Geld.) Die Er- findung der Münze wurde gewöhnlich dem König Pheidon von Argos (8. oder 7. Jahrh. v. Chr.) zu- geschrieben; neuerdings nimmt man an, daß sie in Lydien entstanden sei.
Schon die Münzen des Alter- tums zeigen größtenteils die für ihren Zweck geeig- netste Gestalt, die der Scheibe; abweichende Formen, z. V. viereckige, sechseckige und achteckige Platten, sowie kugelähnliche Klumpen sind selten angewendet worden. Ursprünglich prägte man die Münzen nur auf einer Seite; erst später stempelte man beide Flächen. Den Zusammenhang der Münze mit dem Gewicht deuten die Namen der bekannten ältesten Münzen und vieler neuern an, z. V. die griechische alte und jetzige Drachme; Pfund, Livre und Lira (das Pfund Sterling in England, die frühern Livres in Frankreich, die verschiedenen frühern Lire und die heutige Lira in Italien); [* 23] die Mark in Ham- burg, Lübeck, Mecklenburg, [* 24] Holstein, Dänemark [* 25] u. s. w. Die kleinen Silbermünzen wurden im Mittelalter in Deutschland, [* 26] den Niederlanden, Frankreich und England bei größern Zahlungen der Bequemlichkeit wegen noch gewogen, und so rechnete man namentlich Pfunde verschiedener Sor- ten Denare oder Pfennige.
Die Wissenschaft, welche das Studium der Münzen zum Gegenstande hat, heißt Numismatik (s. d.). (Hierzu die Tafeln: Mün - zeu I-IV nebst Erläuterungen.) Das Bestreben, betrügliche Ausmünzungen auf Seite von Privaten zu verhinderu sowie das Be- dürfnis der Gleichförmigkeit der umlaufenden Sor- ten und einer vertrauenswürdigen Prägung waren der Anlaß, daß fast überall die Staatsregierungen das ausschließliche Münzrecht (Münzregal, s. d.) sich zueigneten. Im Mittelalter, das trotz der Vorrechte der Negierungen im Münzwesen weit größere Miß- 6* ¶