forlaufend
Pro-30
gymnasium, 1 Vuchdruckerei, 2 Buchhandlungen, 1 Gerberei, Fischerei, [* 1] Flußhafen, Dampfschiffahrt, Handel mit Getreide, [* 2] Holz, [* 3] Teer und Peck. Moszkowski (spr. mosch-), Moritz, Komponist und Pianist, geb. zu Breslau, [* 4] trat seit 1873 als Virtuose auf.
Als Komponist ver- öffentlichte er: zwei viel gespielte Suiten für Or- chester, «1^68 ^Hti0N8» (Charakterstücke für Orchester),
cin Violinkonzert, «Spanische [* 5] Tänze», die sinfonische Dichtung «Ieanne d'Arc», Klavierkompositionen, eine große Oper «Boabdil» (1892) u. a. -
Alexan- der Motiv, Bruder des vorigen, geb. zu Pilica in Russisch-Polen, studierte Mathematik und lebt als Musikschriftsteller und Redacteur der «Lustigen Blätter» in Berlin. [* 6] Er veröffentlichte: «Anton Notenquetscher. Ein satir. Gedicht» (7. Aufl., Berl. 1893),
«Anton Notenquetschers heitere Dich- tungen» (ebd. 1894),
«Anton Notenquetschers lustige Fahrten» lebd. 1895). Nlota.oMa., s. Bachstelze. [* 7]
Motala, Stadt im schwed. Län Östergötland, am Ausflüsse des Motala Ström (s. d.) aus dem Nettersee, an der Staatsbahnlinie Orebro-Mjölby, zählt (1892) 2697 E. und ist durch seme mechan. Wertstätte berühmt, die, 1822 unter engl. Leitung angelegt, zur größten Schwedens (1200 Arbeiter) geworden ist. In ihr verfertigt man Dampfmaschi- nen, Eisenbahnmaterial, Kanonen u. s. w. Motala Ttröm, einer der größern Flüsse [* 8] im südl. Schweden, [* 9] ist 100 km lang, 50-60 m breit, bildet den Abfluß des Wettersees in die Ostsee und mündet in die Bucht Bräviken.
Die Wasserkraft dient zum Betriebe zahlreicher Mühlen [* 10] und Fabriken. NIot ü'orüro (frz., spr. mo dordr), Losungswort.
Motenebbi, s. Mutanabbi. Motette (mittellat. niotetum, mutetum; pro- vencal. möt; ital. inotw, motwtw, Wort, Bibel- spruch), seit dem Mittelalter Bezeichnung für mehr- stimmigen kirchlichen Gesang ohne Instrumental- begleitung.
Die Form der Motiv folgt dem Grundsatz, daß mit jedem neuen Textabschnitt ein neues musi- kalisches Thema auftritt.
Sie kann einsätzig sein oder aus mehrern Abteilungen bestehen.
Bis etwa 1650 wurden die vorzüglichsten Motiv geschaffen, nament- lich ragen Palestrina und Orlandus Lassus durch ihre fünf- und sechsstimmigen Sätze hervor, außer ihnen die Niederländer, H. Schütz u. a. Die eigent- liche Motiv hat selten weniger als vier, oder mehr als acht Stimmen.
Die neuern Komponisten behandeln die Motiv meist in der alten Weise als frei erfundene, fugierte Komposition eines Bibelspruchs für vier oder mehr Stimmen ohne Begleitung.
Motherwell, Stadt in der schott. Grafschaft La- nark, 4 km im NO. von Hamilton, hat (1891) 18726 (§., gegen 12949 im I. 1881 und 726 im 1.1841; große Eifen- und Stahlwerke und Kohlengruben. Mothes, Oskar, Architekt und Kunsthistoriker, geb. zu Leipzig, [* 11] studierte in Dresden [* 12] unter Semper, baute schon 1848 die Kirche zu Rüdigsdorf bei Frohburg, wurde darauf Soldat, nach den Dresdener Maitagen Artillerielieutenant, nahm jedoch 1850 krankheitshalber seinen Abschied, bereiste Italien [* 13] und Spanien [* 14] und ließ sich 1853 in Leipzig als Architekt nieder. Er schrieb u. a.: «Geschichte der Baukunst [* 15] und Bildhauerei Venedigs» i2 Bde., Lpz. 1856 - 60), - «Allgemeines Deutsches Bauwörterbuch» (2 Bde., ebd. 1857-59; 4. Aufl., als «Illustriertes Vaulexikon» erschienen, 4 Bde., 1881-84),
dem sich eine Reihe anderer lexikalischer Arbeiten anschlössen, «Die Baukunst des Mittel- alters in Italien» (Jena [* 16] 1882-84).
Außerdem entwickelte eine ausgebreitete Wirksamkeit als Baukünstler, indem er neben der Errichtung von Wohnhäusern, Villen, Schulen und Schlössern, meist im gotischen oder Renaissancestil, vielfach Burgen [* 17] und Kirchen restaurierte oder umbaute (z. B. Rudels- burg, Wiesenburg, Matthäikirche in Leipzig 1873- 79, Kirche zu Annaberg [* 18] 1881-83, Marienkirche zu Posen); [* 19] behufs Restaurierung der Marienkirche zu Zwickau [* 20] (1884-91) siedelte Motiv dorthin über.
Zahl- reiche Kirchen wurden von ihm zumeist im Vogt- lande, im Erzgebirge, in und bei Leipzig errichtet. Mothone(Methone), griech. Stadt, s.Modon. Motilität (neulat.), Bewegungsvermögen, Be- weglichkeit. jMMNgsapparats.
Motilitätsneurosen, Nervenleiden
des
Be- Motilones, wilder Indianerstamm karibischer Abkunft in den Grenzgebieten von Columbia
[* 21] und Venemela, zwifchen dem
Rio
[* 22] Cesar und Rio
Zulia. Motion
[* 23] (lat.),
Bewegung, Veränderlichkeit;
auch ein in Nachahmung der cngl.
Parlamenlssprache gebrauchter, jetzt veralteter Ausdruck für Antrag. In der Fechtkunst [* 24] sind Motiv Bewegungen der eine Hieb- oder Stoßwaffe führenden Faust zu Angriff oder Abwehr. Sie geschehen durch kreisförmige Flg. i. [* 23] Fig. 2. Drehung derHandimFaustgclenk;
man unterschei- det hiernach vier verschiedene Lagen der Faust, die den Ausgangspunkt für die Stöße und Hiebe sowie für die Paraden bilden undPrim-, Sekond-, Terz- und Quartlage heißen.
In der Prim läge, die zugleich [* 23] Fig. 3. [* 23] Fig. 4. die Auslage beim Stoßfechten bildet, ist der Dau- men nach oben gekehrt (s. Fig. 1);
aus ihr entsteht durch Drehen des Daumens nach unten dieSekon d - läge [* 23] (Fig. 2), nach links die Terzläge [* 23] (Fig. 3), nach rechts die Quartlage [* 23] (Fig. 4). Motiv (lat. 0^183. inoüva), Beweggrund, die Gedankenreihe oder der Gefühlszustand, aus dem eine Handlung hervorgeht;
motivieren, Beweg- gründe oder Ursachen angeben.
Motivierung heißt daher in der Kunstsprache die Begründung der dargestellten Begebenheit oder Handlung oder Stimmung durch die innere Natur des Darstel- lungsgegenstandes, die Vorbereitung der einen Situation und Charaktereigentümlichkeit durch eine vorangehende andere.
In der Gesetzgebung und Urteilssprechung heißt Motiv die der Gesetzvorlage oder dem Urteil beigegebene Begründung.
In der Musik heißen Motiv die kleinsten selbstän- digen Einheiten eines musikalischen Gedankens (Thema).
Als Motiv kann ein einziger Ton genügen; in der Regel wird es aus mindestens zwei Tönen bestehen.
Themen entstehen durch Wiederholungen desselben Motiv oder durch Aneinanderreihung ver- schiedener Motiv. Das Wesen des Motiv kann melodischer, rhythmischer oder harmonischer Natur sein. Die ¶