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vorgeschrittenen Zeit, und so wurde sein Walten für Bayern [* 1] ersprießlich. 1809 wurde in den Grafen- stand erHoden.
Für die deutsche Bewegung jener Zeit hatte er nur ein negatives Verständnis.
Seinen Sturz, der plötzlich erfolgte, hatte er dem Kronprinzen Ludwig und dem Fürsten Wrede in erster Linie Zu verdanken.
Als bald nach seiner Entlassung die Verfassung ins Leben trat, wurde Montgomery Mitglied der Kammer der Reichsräte, und nach Einführung des Instituts der Landräte übernahm er den Vorsitz des niederbayr.
doch trat er nur mehr in geringem Maße an die Öffentlich- keit. Er starb zu München. [* 2]
Sein ältester Sohn Graf Maximilian Joseph Phi- lipp Wilhelm, geb. war erb- licher Reichsrat sowie Direktor der bayr. Hypothek- und Wechselbank und starb
der jüngere, Graf Ludwig Max Joseph, geb. war Gesandter in Hannover [* 3] und Berlin [* 4] und starb in München. -
Vgl. von Freyberg, Rede zum Andenken an den Staats- minister Maximilian Grafen von Montgomery (Münch. 1839);
Briefe des Staatsministers Grafen von Montgomery (Regensb. 1853);
von Sicherer, Staat und Kirche in Bayern vom Regierungsantritt des Kurfürsten Max Joseph IV. bis zur Erklärung von Tegernsee (Münch. 1873);
Heigel, Histor. Vorträge und Stu- dien. Dritte Folge (ebd. 1887);
Denkwürdigkeiten des bayr. Staatsministers Maximilian Graf von Montgomery (hg. von Ludwig, Graf von Montgomery, Stuttg. 1887); Du Moulin Eckart, Bayern unter dem Ministerium Montgomery 1799-1817, Bd. 1 (Münch. 1895).
Mont-Genevre (spr.mong sch'nähwr, lat.NouL «lanuk), Vergpaß Zwischen den Grajischen und den Cottischen Alpen, [* 5] 1854 in hoch, auf der Grenze der ital. Provinz Turin [* 6] und des franz. Depart. Hautes- Alpes gelegen, verbindet die Thäler der Dora-Ri- paria und der Durance. Als der leichteste aller großen Alpenübergänge, wahrscheinlich schon von Hannibal benutzt, wurde der Paß [* 7] auch in der Folgezeit häufig von Heeresabteilungen überschrit- ten. Die Straße wurde in den 1.1802-7 von Frank- reich erbaut. Zier soll ein Tempel [* 8] des Ianus ge- standen haben. Montgolfier (spr. monggolfleh), Jacques Etienne, mit seinem Bruder (s. unten) der Erfinder des Luftballons, geb. zu Vidalon- les-Annonay im franz. Depart. Ardeche, wo sein Vater eine Papiermanufaktur befaß, widmete sich nebst seinem ältern Bruder Joseph Michael Montgomery dem Studium der Mathematik, Mechanik und Physik und wurde Architekt.
Beide Brüder übernahmen später die väterliche Papierfabrik.
Durch die Lektüre der Priestleyschen Schrift über die Luftarten und durch eigene Beobachtungen wurde Etienne in Gemein- schaft mit seinem Bruder auf die Erfindung einer Art von Luftschiffen geführt, die nach ihm Mont- golfieren genannt wurden.
Den ersten Ver- such machten sie damit 1782 zu Annonay, und da dieser gelang, begab sich Etienne noch in dem- selben Jahre nach Paris, [* 9] wo er, sowie in Ver- sailles, vor dem Hofe das Experiment wiederholte. (S. Lustballon und Luftschiffahrt, [* 10] fowie Tafel: Luftschiffahrt I, [* 11] Fig. 1.) Beide Brüder wurden hierauf von der Akademie als korrespondierende Mitglieder aufgenommen, und außerdem erhielten sie noch verschiedene Belohnungen.
Etienne starb zu Serviercs, wo er zuerst den Ge- danken seiner Erfindung gefaßt hatte. - Sein Bru- der Joseph Michael Montgomery, geb. 1740 zu Vidalon- lös-Annonay, machte sich noch außerdem durch mehrere eigene Erfindungen, besonders (1784) die eines Fallschirms (gemeinschaftlich mit Argand 1796) die des Stoßhebers oder hydraulischen Widders (de- lior Ii^ärauliHUk) berühmt.
Als die Revolutions- stürme sein Gewerbe störten, begab er sich nach Paris, wo er nach Wiederherstellung der Ordnung beim Bu- reau der Künste und Manufakturen, dann als Admi- nistrator am Kunst- und Gewerbskonservatorium angestellt wurde. Er gab 1807 die erste Idee zur Errichtung einer Gesellschaft zur Ermunterung der Industrie und starb im Balaruc-les-Bains Von den verschiedenen Werken, welche die Brüder herausgaben, sind zu nennen: «viscourä Lur 1'H6i-08wt» (Par. 1783),
^lemoireä 8ur la. ma- ckine H6ro8tHtiHuo" (ebd. 1784) und «1^68 vo^aZsui-s a6ri6N8» (ebd. 1784).
Ein Denkmal der beiden Brü- der wurde in Annonay enthüllt. Montgolfiere (spr. monggolfiähr), Luftschiff, f. Montgolfier und Luftballon.
Montgomery (spr. -gömmerl), walisisch Sirydd Tre Faldwyck, eine der nördl. Grafschaften des engl. Fürstentums Wales, hat 2003 ^m und (1891) 58 003 E., d. i. 29 auf 1 ^m und eine Abnahme von 11,7 Proz. gegen 1881. Obgleich an der Süd- westgrenze gegen Cardigan der 756 m hohe Plyn- limmon aufsteigt und seine Arme in allen Richtun- gen ausstreckt, wird Montgomery nach der engl. Seite hin von fruchtbaren Thälern durchzogen.
Gegen Westen in die Cardiganbai fließt der Dovey, vom Plynlim- mon gegen Südosten der Wye, gegen Nordosten der Severn. Der431imlangeLlanymynech-oderMont- gomerykanal, ein Zweig des in den Mersey ober- halb Liverpool [* 12] führenden Ellesmerekanals, führt aus dem Severn bei Newtown über Welsh Pool und wird an der Grenze durch einen Aquädukt über den Vyrnwy geleitet.
Der Westen und Südwesten sind wenig zum Ackerbau geeignet;
im Osten bautman Ge- treide und Flachs.
Der Bergbau [* 13] liefert silberhaltiges Bleierz, Zinkerz und Kupfererz.
Bau-, Schiefer- und Mühlsteine [* 14] kommen zur Ausfuhr.
Industriezweig ist Wollmanufaktur, namentlich Flanellfabrikation. Montgomery schickt ein Mitglied in das Parlament. Wichtiger als die Hauptstadt an einem von der Severn bespülten Hügelabhange, mit (1891) 1098 E., ist Welsh Pool oder Pool am Severn, der hier für kleine Fahrzeuge schiffbar wird, mit (1891) 6501 E., Museum, Stadthaus, Flanell- fabriken und Malzdarren.
Südlich davon das Felsenschloß Powys Castle. Montgomery (spr. -gömmerl), Hauptstadt des nordamerik.
Staates Alabama und des County Montgomery auf einem Bluff (s. d.) des von hier ab schiffbaren Alabama-River, Eisenbahnknotenpunkt, hat (1890) 21883 E., Staatskapitol, schönes Postamt, Gerichts- balle und höhere Schulen. 120-140000 Ballen Baumwolle [* 15] werden jährlich hier versandt.
Die Ge- werbthätigkeit ist vertreten durch Baumwollolmüh- len, Hochöfen und Eisengießerei, [* 16] Eis-, Vier-, Wa- gen-, Seifen- und Düngemittelfabrikation. 1861 war Montgomery kurze Zeit Hauptstadt der Konföderation.
Montgomery (spr. -gömmeri), James, engl. Dichter, geb. zu Irvine (Grasschaft Ayr), kam als Gehilfe zu einem Buchhändler in London [* 17] und wurde 1793 Mitarbeiter an dem liberalen «8kelti6iä Re^iLter», das er bald selbst leitete (bis 1825) und dann «Ilie skelüsiä Iris » nannte. Im 1.1794 wurde er wegen eines ¶