forlaufend
842 Handel und Verkehrswesen. Die Einfuhr hatte 1894/95 einen Wert von 34000440 Doll.; die zu drei Vierteln nach den Vereinigten Staaten [* 1] ge- bende Ausftchr betrng 90854953 Toll., darunter 52 535 854 Doll. für Edelmetalle; sonst waren.haupt- ausfuhrwaren Kaffee (12 270 783 Doll.), Henequen (Agavefaser, 7720058Doll.), .holz (2691811 Doll.), Häute (2 350 262 Doll.), lebendes Vieh (1745075 Doll.), Tabak [* 2] (1460140 Doll.) u. a. Hauptvcrkehrs- länder sind, außer den Vereinigten Staaten von Amerika, [* 3] England, Deutschland [* 4] und Frankreich. Es giebt 10 Banken, darunter Iwnco ^cionHl Nanco äe I.0nclr68 (3 Mill.). Die mexik.
Handels- marine besaß 1894 anßer zahlreichen kleinen Schiffen für die Küstenschiffahrt nur 29 Schiffe [* 5] mit über 100 t, darunter 14 Dampfer mit 4006 t. 1893/94 liefen im überseeischen Verkehr ein: 1237 Schiffe mit 1314625 t, aus: 1211 Schiffe mit 1296834 t. 1896 gab es 90872 km Telegraphen [* 6] (davon ein Drittel den Einzelstaaten gehörig) und 1200 km Tele- phonleitungen. Es bestanden etwa 800 Telegraphen- und 1435 Postanstalten, welche letztere (1894/95) 150,8 Mill. Briefe und Postkarten beförderten.
Über die Eisenbahnen s. Mexikanische [* 7] Eisenbahnen. Bevölkerung, [* 8] Verfassung und Verwaltung. Mexiko [* 9] bat nach der Zählung vom 12570195 E. Die Dichtigkeit ist sehr ungleich. Im ganzen sind die Staaten auf dein Hochland besser besiedelt als die an den Küsten. Die Bevölkerung zerfällt ihrer Abstammung und Sprache [* 10] nach in vier Haupt- teile:
1) Kreolen oder Weiße span. Abkunft, etwa 19 Proz. der Gesamtbewohner, deren Sprache, die spanische,die allgemein verbreitete und auch derVtehr- zahl der ursprünglichen Einwohner bekannt und ge- läufig ist;
2) Indianer, 37 Proz., am zahlreichsten die aztekischen Stämme auf dem Hochlande, wogegen die nichtaztekischen Indianer meist nnr schwache, großen- teils herumschweifende Iägervölker sind;
3) Neger, deren Zahl noch gegen 70000 beträgt und infolge der Aufhebuug der Sklaverei abnimmt;
4) die aus der Vermischung der drei Nassen hervorgegangene Bastardbevölkerung, Mestizen, Mulatten, Zambos, Chinos u. s. w., in ihren verschiedenen Abstufungen, die, etwa 44 Proz. der Gesamtzahl, seit der Freiertlä- rung aller Rassen in dem Volks- und Staatsleben ein höchst bedeutsames Element bildet. Mit Ausnahme von ungefähr 200000 wilden Indianern, die im Gegensatze zu den Inäiog tid"I^8, den gläubigen, d. i. christl. Indianern, Inäio8 dr^vn? genannt wer- den und in den nördl. Staaten herumschweifcn, bc- tennt sich die ganze übrige Bevölkeruug zur röm.- kath. Kirche. Die wenigen Protestanten leben in den größern Städten. Die kath. Kirche wird durch drei Erzbischöfe (Mexiko, Morelia und Guadalajara) und zehn Bischöfe verwaltet und besitzt 10112 Kirchen und Kapellen. DieVerfassung des Buudesstaates (vom der der Vereinigten Staaten nachgebildet, wurde häusig umgestaltet! Nach derKonstitution (vom modifiziert im Dez. 1890) ruht die Exekutivgewalt in einem indirekt auf vier Jahre er- wählten Präsidenten, welchem ein Kabinett von sieben Staatssekretären zur Seite steht.
Die gesetzgebende Gewalt wird vom Kongreß ausgeübt. Die 227 Ab- geordneten werden auf 2 Jahre indirekt gewählt; in den Senat sendet jeder ^taat zwei über 30 I. alte Senatoren, von denen alle 2 Jahre die Hälfte ausscheidet. Während der Vertagung des Kongresses sitzt ein Regierungsausschuß. Mexiko ist in 27 Staaten, 1 Bundesdistrikt und 2 Territorios eingeteilt. Staaten Ein- auf und wohner Hauptstadt Territorien 1895 Atlantische Küsten. staatcn: Tamaulipas . . 204 20" 2,4 Victoria . . . 14575 Veracruz . . 855975 12,1 Ialapa ... 18173 Tabasco 134794 5,3 S.IuanBautista 27030 Campcche . . . 90458 1,6 Campcche . . . 16631 Vucatan 297507 3,5 Merida 36720 Südliche Hochland- staaten : Bundcsdistrikt . 484608 403,8 Mexiko 339935 Mexiko 838737 42,4 Toluca 23648 Morelos 159800 30,4 Cucrnavaca . . 8554 Puebla 979723 30,4 Puebla ... 91917 Tlaxcala 166803 42,8 Tlaxcala . . . 2874 Hidalgo 548039 23,6 Pachuca 52189 Qucrctaro . . . 227233 242 Queretaru. . . 32790 Guanajuato 1047238 36^,8 Guanajuato . . 39337 Aguascalientcs. 103645 17,0 Aguascalientes 31619 Nördliche Hochlanb- Zacatecas . . . 452720 7,0 Zacatccas . . , 40026 San Louis Potosi 570814 8,6 San Louis Potofi 69676 Nucvo Leon . . 309607 5,0 Moutereh . . . 56855 Coahuila . , 235638 1,5 Saltillo 19654 Durango . . . 294366 3,1 Durango . . . 42165 Chihuahua. . . 266831 1,2 Chihnahua . . 18521 Pacifische Küsten- staaten: Nicderkalifornien (Territorium) 42287 0,3 La Paz 4737 Sonora 191281 0,9 Hermosillo. . . 8376 Sinaloa 256414 3,5 Culiacan . . . 14205 Tepic (Territ.) . 144308 5,0 Tepic 16226 Ialisco 1107863 11,9 Guadalajara. . 83870 Colima . . 55677 10,3 Colima 19305 Michoacan . 889795 14,0 Morclia 32287 Gucrrero . . . 417621 6,3 Chilpancingo 6204 Oaxaca 882529 9,9 Oaxaca ... 32641 Chiapas 313678 5,7 Tuxtla , . . 7882 Das Wappen von Mexiko stellt einen Nopal (eine Kaktee) auf einem aus dem Meere hervorragenden Felsen dar, auf der Pflanze ein Adler [* 11] mit ausge- breiteten Flügeln, eine Schlange [* 12] tö- tend.
Die Natio- nalflaggeistgrün, weiß und rot, in der Mitte eben- falls ein Adler. (S.Tafel-. Flag- gen der ^ee- staaten.) Die Finanzen haben infolge des steten Sinkens des Silberwertes wenig Aussicht auf Besserung. Die Einnahmen betrugen 1893/94: 40, die Aus- gaben 41 Mill. Doll., und zwar flössen 58 Proz. der Einnahmen aus Zöllen, 35 Proz. aus Abgaben, namentlich Stempelsteuern, während die Verwal- tung, Heerwesen u. s. w. 44, die Verzinsung der Schuld 46 und die Eisenbahnsubventionen 10 Proz. der Ausgaben erforderten. Das Budget für 1896/97 verzeichnet an Einnahmen 46104000, an Ausgaben 46 015000 Doll. Silber. Die Schuld beträgt (Sept. 1893) insgesamt 25 Mill. Pfd. St. (d.i.uack dem Kurs ^ 266 Mill. Pesos). Sie zerfällt in zwel 6prozentige äußere in Gold [* 13] verzinsliche Anleihen von 1888 im Nominalbetrag von 10,5 und (1890 ¶