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Meßkännchen, s. ^m^u11 Meßkanon, ein Teil dcr röm.-kath. Mehliturgie (s. Liturgie und Messe). Meßkatalog, seit dem 10. Jahrh, das halb- jährlich zur Oster- und zur Michaelismesse ausge- gebene Verzeichnis der erschienenen und der dem- nächst erscheinenden Bücher, Kunstsachen und Land- karten.
Während anfangs die Buchdrucker ihre Bücher selbst vertrieben und durch Reisediener und Kataloge bekanntmachten (s.Verlagskatalog), trcnnte sich später der Buchhandel vom Buchdruck und sand vor allem in Frankfurts Vüchermcssen seinen Mittel- punkt.
Ein Augsburger Buchhändler, Georg Wil- ler, kam 1564 auf den Gedanken, zu jeder Bücher- messe einen Meßmaschine, ein Verzeichnis der dort für sein Lager [* 1] eingekauften neuen Bücher mit Angabe des Formats und (seit 1505) des Druckortes und Ver- legers, herauszugeben, und seine (^öhne Elias uud Georg setzten dies bis 1027 fort. Bald wurde diefes Unternehmen nachgeahmt, so von Joh. Portenbachs Erben und Tobias Lutz zu Augsburg [* 2] (1577-1010), Peter Schmidt (Fabricius, seit 1590) und P. Brach- feld (1595-98) in Frankfurt [* 3] a. M., wo auch Ege- nolffs Erben, Johann Feyerabend und Johann Sauer (seit 1594) Meßmaschine erscheinen tieften.
Eine Zu- sammenfassung der neuen Erscheinungen der I. 1504-92 lieferte Nik. Bassäus (3 Bde., Franks. 1592).
In richtiger Erkenntnis der Bedeutung der Meßmaschine brachte der Frankfurter Magistrat 1598 ihre Herausgabe in seine Hände;
doch erschienen neben diesem amtlichen Meßmaschine vorübergehend noch andere, so ein kaiscrl. privilegierter katholischer in Mainz [* 4] von 1006 bis 1015, in München [* 5] seit 11)25. Der Frankfurter Meßmaschine erschien seit 1018 bei (^igmund Latomus und bestand bis 1759. Infolge des Auf- schwungs der Leipziger Messe erschien anck dort seit 1595 bei Henning Groß ein Meßmaschine, der 1759 an die Weidmannsche Buchhandlung (s.d.) überging und von ihr bis 1850 geführt wnrdc;
daneben von 1598 bis 1619 ein zweiter bei Abraham Lamberg und ver- schiedene zusammenfassende Verzeichnisse.
Statt der systematischen Einrichtnng wurde 1760 die alpha- betische, statt des Quartformats 1795 Oktav gewählt. Seit 1797 verlor der an Bedeutung durch die Erst 1851 strebte der neue Besitzer des Meßmaschine, Georg Wigand in Leipzig, [* 6] größere Vollständigkeit und Ge- nauigkeit an. 1852 übernahmen ihn Avenarins Mendelssohn in Leipzig und wandelten ihn in das verbesserte «Bibliographische Jahrbnch für den deut- schen Buch-, Kunst- und Landtartenbandel» nm, dao 1860 einging.
Für die ältere Zeit bleibt der Meßmaschine die Hauptquclle der deutschen Litteraturgeschichte. -
Vgl. Ooäex nnnäinllriuL (^srinaniae 1it6rHt^6 I)i- 8L(^iiÄii8. Meßjahrbücher des deutschen Buchhan- dels von dem Erscheinen des ersten Meßmaschine 1564 bis zu der Gründung des ersten Vuchhändlervereins 1765, hg. von Schwetschke (Halle [* 7] 1850; Bd. 2, 1766- 1846, ebd. 1877);
Kirchhoff, Die Anfänge des Leip- ziger Meßmaschine (im «Archiv für Gefchichte des deutschen Buchhandels», Bd. 7, Lpz. 1882).
Meßkeil, ein ans Glas [* 8] oder Stahl angefertig- ter Keil zur Bestimmung der Größe des Abstandes zwischen zwei (z.V. bei einer Basismessung, s. d.) aneinander gereihten Meßstangcn.
Die Mchstangen, die in stählernen Schneiden enden, werden absicht- lich nicht in unmittelbarer Berührung aneinander gelegt, und der Abstand wird von einer Schneide Zur andern durch das mehr oder weniger tiefe Ein- schieben des Meßmaschine bestimmt.
Der letztere ist mit etwa 2 Grad Neigung ausgeführt und mißt bis auf we- nige Tausendstel Millimeter genau. Meßkette, eine zur Kettenmessung, d. h. zum rohen Messen von Linien auf dem Felde be- stimmte Kette von meist 20 m Länge.
Sie besteht ge- wöhnlich aus nicht ganz 0,5 in langen, durch kleine stählerne Ringe verbundenen Gliedern von etwa 0,5 cm starkem Stahldraht.
Die ganzen Meter oder auch die halben und ganzen Dekameter sind meist durch Messingringe von besonderer Form kenntlich gemacht.
Die beiden Endglieder haben größere Ringe, welche auf die zugehörigen, unten mit Eisen [* 9] beschlagenen Kettenstäbe gesteckt werden, so daß die in der zu messenden und vorher abgesteckten Linie durch Einstemmen dieser Stäbe in den Erd- boden straff gezogen werden kann. Um beim Messen größerer Längen Irrtümern vorzubeugen, bedient man sich der sog. Kettennägel, d. h. eiserner, etwa 35 ein langer Stäbe mit ^I)se, von denen der vordere Kettenträger jedesmal beim Weitergehen einen an die Stelle steckt, wo sein Kettcnstab stand, während der hintere Kettenträger diese Nägel [* 10] sam- melt, so daß die Anzahl der gemessenen Kettenlängen niemals zweifelhaft sein kann. Meßkirch.
1) Amtsbezirk im bad. Kreis [* 11] Kon- stanz, hat (1895) 13893 (1890: 14252) E. in 31 Ge- meinden. - 2) Meßmaschine oder M ößkirch, Hauptstadt des Amtsbezirks an der Ablach und dcr Nebenlinie Radolfzell-Mengen der Bad. [* 12]
Staatsbahnen, [* 13] Sitz des Bezirksamtes und eines Amtsgerichts (Landgericht Konstanz), [* 14] hat (1895) 2002 (1890:1944) E., darnnter 331 Altkatholiken und 137 Evangelische, Postamt zweiter Klasse, Telegraph, [* 15] alte Kirche, Schloß mit Garten, [* 16] Gewerbe-, landwirtschaftliche Winter-, .Vufbeschlaaschmiedeschule;
Molkerei, Spulenfabrik, Brauerei, berühmte Viehzucht [* 17] (Meßtircher Schlag), Zuchtgenossenschaft, Viehausfuhr und besuchte Märkte.
In der nahen Thalmühle wurde 1780 Konradin Kreutzer geboren, dem 1883 ein Denkmal auf dem Schloßplatz errichtet ist.
Bei Meßmaschine siegte Moreau über Kray. (S. Französische Nevolutionskriege.) Meßkonten, Meßkontierungen, s. Fort- lausendes Conto und Kontierung.
Meßkunst, s. Feldmeßkunst.
Meßlatte, Meßrute, Meßstab, hölzerner Maßstab [* 18] zum Messen von Längen im Felde.
Derselbe wird aus ölgetränktem Eschen- oder Eichenholz herge- stellt, hat quadratischen oder rechteckigen Querschnitt und ist an den Enden mit Eisen oder Messing beschla- gen. Die Länge betrug früher meist 1 Rute ^ 10 oder 12 Fuß (etwa 4 m) und war mit einer in der Nähe der Endflächen besonders feinen Teilung vergehen.
Jetzt sind meist Metermeßstäbe im Gebrauch. - Meßmaschine ist auch im Sinne von Distanzlatte (s.d.) gebräuchlich.
Meßmaschine, eine in mechan. Webereien, in Färbereien und Appreturanstalten angewendete Vorrichtung zum selbstthätigen Messen, meist zu- gleich zum geordneten Legen von Geweben.
Der zu messende Stoff läuft über eine metallene Walze, auf die er durch eine in Schlitzlagern geführte Holz- walze aufgedrückt wird;
die Zahl der Umdrehungen diefer transportierenden Walze und damit die be- förderte Gewcbelänge wird an einer Zählscheibe abgelesen, deren Drehung mittels Triebichraube von der Walze hergeleitet wird.
Bevor der Stoff über die Zählwalze läuft, wird er durch polierte Spannstäbe gezogen, die zwischen zwei Armen ¶