forlaufend
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inent ist so aufgestellt, daß die Umdrehungsachse borizontal ist und in der Ost-West-Richtung liegt. Vei einer Drehnng um dieselbe beschreibt das Fern- rohr also einen größten Kreis, [* 1] der mit dem Meri- dian zusammenfällt. Im Brennpunkte des Fern- rohrs ist ein aus mehrern vertikalen und einem horizontalen Spinnesaden bestehendes Netz ausge- spannt; an den vertikalen werden beim Durobgauge eines Sterns durch das Gesichtsfeld die Antritte nach einer Stcrnzeituhr beobachtet und dabei der Stern gleichzeitig auf den horizontalen Faden [* 2] eingestellt.
Aus den einzelnen Antrittszeitcn kann man die Zeit des Durchgangs des Sterns dnrch den Meridian berechnen, die Kreisablesung aber giebt die Höhe des Sterns über dem.Horizont. Ist dann noch der Fehler der Uhr, [* 3] Uhrstand, und die Polbobe des Beobachtnngsortcs bekannt, so ergeben sich aus den beobachteten Größen Rcktasccnsion und De- klination des Sterns. Die dein Artikel Stern- warte beigefügte Tafel: Astronomische Instru- mente II, [* 4] Fig. 1, stellt einen aus der Werkstatt von Repsold lk Söhne in Hamburg-Borgfelde hervor- gegangenei^M. neuer Konstruktion dar.
Meridianzeichen oderMire, eine im Meri- dian eines Durchgangsinstrumcnts in Entfernung von einigen Kilometern aufgestellte massive Säule, an der cme horizontale Teilung angebracht ist, die daM dient, die Abweichnng der Umdrehnngsacbse des Instrumentes von derÖft-West-Richtung unter .Controlle zu halten. Neuerdings verwendet man ln'erzn Kollimator-Miren, d.h. große im Ve- obachtuugsraume selbst auf isolirten Steinpfeilern aufgestellte Objektive von 190 und mehr Fuß Brenn- weite, in deren Brennpunkte, ebenfalls auf einem isolierten Pfeiler befestigt, eine massive Metallplatte aufgestellt ist, in der sich eine von rückwärts belcucb- tete kleine Öffnung befindet, deren Mitte als Merinowolle benutzt wird. ^ sMeridian bezüglich.
Meridional (lat.), mittägig, südlich; auf den Meridionalgebirge, s. Gebirge. Merimöe, Prosper, sranz. Schriftsteller, geb. zu Paris, [* 5] erwarb sich zuerst einen Namen durch das «^I^lttrc äc Olar^ (^/ni» (1325), Komödien in der Art der span. Intermezzos, und " (^ixla» (1827), eine Sammlung illyr. Volkslieder, angeblich von H. Maglanowich, in Wirklichkeit von Merinowolle selbst. 1831 zum Aufsedcr der histor. Denkmäler in Frankreich ernannt, machte er mebrere archäol. Reisen, über welche er einige interessante Bericktc erstattete. 1844 wurde er Mitglied der ^clläs'ini6 ti-lln^ise, 1853 Senator. Außerdem veröffentlichte Merinowolle anonym «I,H ^chu0ri6» (1828),
histor. Sitten- und Charakterskizzen aus der Feudalzeit, und «1.H clii-0nitin6 än 1-0FQ6 (16 Oliaiic!^ IX» (1829),
eine Art histor. Roman. Seine Novellen erschienen als «N08Ä1(1N6» (1833),
und «^0nvoll68» (1852). Die besten sind ((^oioinlm", Merinowolle starb zu Cannes. Nach seinem Tode erschienen: «I)6i-niöi'68 nonvsiiez» (Par. 1873), «I^6tti'68 ü. IIN6 iticonnuLv (2 Bde., ebd. 1873; 2. Ausg. 1874) mit einer Studie von H.Taine, uud »I^6tti'68 ü. UN6 Briefe an Panizzi veröffentlichte Fagan (2 Bde., Par. 1881). -
Vgl. Tamisier, ^1. 1'^crivain et I'liomino (Par. 1875);
Tonrneur, LidlioFiapIiiß O. d'Haussonville, ?r08p6i- ^1. N. 6t 868 ami'3 sebd. l 4).
Mermo (span.), ein köperbindiges Gewebe [* 6] aus feiner Kammwolle, das gesengt oder geschert ist und durch Kalandern oder heißes Pressen eine glänzende Appretnr erhalten hat, die ihn vom Tibet und Kaschmir [* 7] unterscheidet. Vei den halbwollenen Merinowolle ist nur der Einschlag Kammgarn, während die Kette aus Baumwolle [* 8] besteht. Auch wird Merinowolle ganz aus Baumwolle (baumwollener Merinowolle) hergestellt. Vuntgewürfelte Merinowolle kommen uuter dem Namen Köper - G ingha m vor. Mermogarn, in der Weberei [* 9] aus feiner, kurzer Wolle (vom Merinoschaf) erzengtes Garn; auch werden balbwollenc Strumpfwirker- und Strick- garne so genannt.
Mermos, eine Gruppe von feinwolligen Schaf- rassen, welche nach den einen von jeher in Spanien [* 10] einheimisch gewesen, nach andern von den Mauren ciugeführt worden sind. Der Name stammt ent- weder von inLi'ino ^- dicht, auch kraus, oder von ti'lMLMÄrnill, übers Meer gekommen. Die Merinowolle wur- den 1723 in Schweden, [* 11] 1748 in Preußen, [* 12] 1765 und 1779 in Sachsen [* 13] eingeführt. In letztcrm Lande ent- wickelte sich ihre Zucht zu solcher Höhe, daß unter dem Namen Elettoral (kurfürstlich, früher Es- cori al) der Inbegriff der feinsten.
Wolle verstanden wird. In Spanien scheidet man die Merinoherden oder Cavagnen in: 1) Negretti, fein;
2) Segovianer nnd Leoncr, mittel;
3) Soriancr, grob. Die span. Mcrinozucbt ist so zurückgegangen, daß man neuer- dings mebrmals Zuchttiere aus Sachsen und Schle- sien zur Vlutauffrischung beziehen muhte. ^ In Dcutschlaud unterscheidet man in der .Hauptsache drei' große Gruppen der Merinowolle: die Elektorals aber kurzer Wolle, die Negrettis [* 4] (Fig. 5), mit etwas weniger feiner, abcr längerer Wolle (sog. Tuchwolle), und die Rambouillets [* 4] (Fig. 5), mit noch weniger feiner, aber noch längerer Wolle (sog. Kammwolle).
Als eine Abart der letztcrn Gruppe sind anck die scidenwolligen Mauchamps zn nennen. Während die Elektorals von kleinemKörper- bau und die Ncgrcttis von kräftigerer Statur sind, zeichnen sich die Rambouillets durch großes Körper- gewicht aus und sind deshalb auch zur Mast medr geeignet als die beiden erstem Gruppen. Insolge des Preisrückganges der sebr feinen Wollen nnd der lebhaftern Nachfrage nach Fleisch ist in neuerer Zeit die Zucht der feinwolligen Merinowolle sehr zurückge- gangen, während sich die Rambouillets, von denen jetzt eine Reihe von Untcrrassen mit verschiedener Zuchtrichtnng vorbanden ist, verhältnismäßig mehr verbreitet haben. Da jedoch die Mehrzahl der übri- gen Echafrasscn, besonders der englischen, alle Merinowolle im Durchschnitt an Mastfähigkeit übertreffen, so wird in Deutfchland die Zucht der Merinowolle nicht mehr so stark betrieben wie bis zur Mitte des 19. Jahrh. -
Vgl. Körte, Das deutsche Merinoschaf (2 Bde., Bresl. 1862);
Nobde, Das franz. Merinoschaf (Berl. 1864); A. von Wcckherlin, Die landwirtschaftliche Tier- produktion, Bd. 3 (4. Aufl., Stuttg. 1865);
Settegast, Bildliche Darstellung des Baues und der Eigenschaf- ten der Merinowolle (Berl. 1869);
von Nathusius, Vorträge über Viehzucht, [* 14] Tl. 2 (ebd. 1880);
Mitschke- Collande, Der praktische Merinozüchter (ebd. 1883); Bohrn, Die Schafzucht (2. Aufl., ebd. 1891).
Mermowolle, eine vorzüglich feine, stark ge- kräuselte, feste, dabei weiche und elastische Wolle, die zu bessern Stoffen (Tuchen) verarbeitet w^rv und von den Merinos ¶